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Kindermörder Dutroux will vorzeitig frei kommen: Antrag für neues Gutachten gestellt

17.06.2004, Belgien, Arlon: Marc Dutroux sitzt vor der Urteilsverlesung der Geschworenen im Gericht. Foto: Michel Krakowski/Belga Pool/epa/dpa

Der Kindermörder Marc Dutroux will vorzeitig aus dem Gefängnis kommen – deshalb haben seine Anwälte bei einem Brüsseler Gericht ein neues psychologisches Gutachten ihres Mandanten beantragt.

Die Richter hörten sich am Donnerstag den Antrag der Anwälte sowie eine Stellungnahme des Gefängnisleiters an.

Die Dutroux-Anwälte wollen, dass fünf Psychologen den psychischen Zustand ihres Mandanten sowie dessen Rückfallrisiko neu bewerten. Ob das Gutachten des heute 62-Jährigen erstellt werden darf, soll am 28. Oktober entschieden werden. Seine Anwälte streben eine Freilassung 2021 an.

04.02.2013, Brüssel: Demonstranten halten vor dem Justizministerium ein Transparent mit der Aufschrift „Dutroux soll im Loch bleiben“. Foto: Julien Warnand/EPA/dpa

Dutroux hatte in den 1990er Jahren sechs Mädchen entführt, gefoltert und vergewaltigt. Vier Opfer hat er getötet. Seit 1996 ist er in Haft, 2004 wurde er zu lebenslangem Gefängnis verurteilt. Eine lebenslange Haft beträgt in Belgien in der Regel 30 Jahre.

Eine vorzeitige Entlassung ist möglich, wenn Verurteilte mindestens zwei Drittel ihrer Strafe verbüßt haben. Außerdem müssen andere Kriterien erfüllt sein – Betroffene dürfen etwa kein Risiko für die Gesellschaft mehr sein. Erst kürzlich war ein Komplize Dutroux unter Auflagen aus der Haft entlassen worden.

Bereits 2013 hatte die Brüsseler Haftprüfungskammer einen Dutroux-Antrag abgelehnt, seine restliche Strafe mit einer elektronischen Fußfessel im Hausarrest abzusitzen. (dpa)

34 Antworten auf “Kindermörder Dutroux will vorzeitig frei kommen: Antrag für neues Gutachten gestellt”

    • Telefonterror?

      Was wollen Sie damit erreichen, dass Sie die Koordinaten des Anwalts veröffentlichen?
      Dass die Leser hier Herrn Dayez brieflich oder per Telefon Morddrohungen schicken?
      Oder dem Mann „einen Besuch abstatten“, wie Sie es formulieren?
      Frage an Herrn Cremer:: Was halten Sie davon?
      Übrigens, auch die Angeklagten beim Nürnberger Prozess hatten Verteidiger.
      Ebenso Adolf Eichmann, der bei seinem Prozess in Israel von einem deutschen (!) Rechtsanwalt vertreten wurde. Dort wurde sogar eigens ein Gesetz geändert, um ausländischen Rechtsanwälten den Zugang zu israelischen Gerichten zu ermöglichen.

    • Pensionierter Bauer

      @Niemals, ihre Meinung in dieser Angelegenheit ist ohne wenn und aber auch die Meinige.
      Für die meisten der von ihm entführten Kinder wird es auch keine Freiheit mehr geben.
      Eine Freilassung wäre sowohl für die zwei befreiten Kinder, für die Eltern aller Entführten und für alle Menschen mit einem gesunden Rechtsempfinden eine Schlag ins Gesicht und
      ebenfalls eine Verhöhnung des Rechtsstaates.

  1. Es steht für mich außer Frage, dass Dutroux nicht mehr frei kommt (Haft oder Sicherheitsverwahrung).

    In unserem Rechtssystem steht ihm aber ein Anwalt zu; in diesem Punkt darf es keine Sonderbehandlung geben. Die Kostenfrage ist da zweitrangig (Pflichtverteidiger erhalten sehr moderate Entschädigungen).

    Maître Dayez möchte sich offensichtlich mit diesem Fall profilieren. Man muss ihn ob seiner geäußerten Ansichten und seines Buches nicht mögen.

    Am Ende des Tages obliegt es den Richtern, die richtige Entscheidung zu treffen.

    • Quam verecundiam

      „Am Ende des Tages obliegt es den Richtern, die richtige Entscheidung zu treffen.“

      Ihre Worte in Gottes Ohr ( nicht AchGott, ich meine den wahren Gott)
      Übrigens, wenn ich mir diese Angelegenheit, natürlich nur als Beispiel gedacht, vorstelle, dass diese in Berlin vor Gericht verhandelt würde, dann würde es mich nicht wundern, wenn das Dutroux seinen Willen zugestanden bekäme! Urteile, welche gewisse Richter dort beispielsweise bei gravierenden Gewaltakten fällen, sind einfach unglaublich. Wie gesagt, bei einigen dieser „Richter“ geht Täterschutz vor Opferschutz! Für mich stammen einige dieser „Richter“ aus der links-autonomen Szene, wo sie als ehemalige Jura-Studenten möglicherweise mit Steinen usw. anlässlich von gewalttätigen Demos, auf Polizisten geworfen haben, da Letztere damals als Handlanger des von ihnen gehassten Staates angesehen wurden. Auch Politiker , welche ähnliche Straftaten begangen haben, haben Karriere gemacht, wie etwa J. Fischer oder Cohn-BAndit, um nur diese beiden zu nennen. Das nur nebenbei. Wie gesagt , jetzt sollen solche „Richter“ „Recht“ sprechen? Eigentlich zum totlachen wenn es nicht so traurig wäre. Und sie bekommen dann am Ende ihrer Laufbahn noch eine fette Pension von ihrer ehemals so verhassten Republik

        • Sir Wellington

          „Was hat das mit dem Thema des Artikels zu tun? Was gehen uns die Berliner Richter und ihre Urteile an?“
          „Quam verecundiam“ wollte, so sehe ich das jedenfalls, zum Ausdruck bringen, wie lasch
          gewisse Richter ihre Urteile fällen und dies oftmals im Sinne und zum Wohl des oder der Täter. Meiner Meinung nach kann das durchaus in Belgien genau so geschehen., ob in Berlin oder Brüssel, sehe ich keinen Unterschied. Und a propos Thema eines Artikels : das ist bei allen anderen Artikeln hier bei OD auch nicht anders : spätestens nach dem zweiten Kommentar wird auch vom eigentlichen Thema abgewichen.

  2. Marina K.

    Das sehe ich auch so @ Der
    Warum sollte dieser * Mensch* auch geläutert sein? Weil er 62 Jahre alt ist? Was für ein Quatsch. Der kann mit 62 genau da weiter machen, wo er aufgehört hat!

  3. Friedrich Meier

    Maître Dayez verdient viel Geld mit Dutroux.
    Der feine Herr Dutroux hat Auch selbst Geld und kann sich auch mehrere Anwälte leisten. Außerdem ist anzunehmen, dass Dutroux schön seine Klappe hält und nicht preis gibt, wer ihn damals noch unterstützt hat. Dass solche Personen sich dankbar zeigen und auch schon mal was springen lassen, um einen Anwalt zu bezahlen, liegt auf der Hand.
    Anwalt Dayez will außerdem sein Buch vermarkten: « Pourquoi libérer Dutroux? »
    Wenn das Schwein dann frei ist, schreibt er das nächste: “ Comment Dutroux fait du bien au peuple Belge“

    • Marina K.

      @ Friederich Meier
      Genau das meinte ich ,als ich die Frage stellte, wieso der gleich zwei Anwälte hat.
      Solange wie das Monster nichts über seine Hintermänner verrät, besteht von seiner Seite auch sicherlich keine Reue.

  4. Alfons van Compernolle

    Dieser Mensch sollte dort verbleiben, wo er jetzt ist, IM GEFAENGNIS !
    Eine vorzeitige Entlassung NIEMALS !!!
    Man kann ihm ja innerhalb der Haftanstalt ein paar mehr Freiheiten bewilligen !

    • Friedrich Meyer

      Sicher könnte man ihm mehr Freiheiten bewilligen.
      Falls die Familien Lejeune und Russo noch alte Videos ihrer Töchter hätten, konnten ihre Stimmen daraus zu einer Dauerschleife zusammengefügt werden. Die spielt man dem Herrn Dutroux dann einige Stunden pro Tag vor, damit er sich erinnert, was er angerichtet hat.

      • Polarlicht

        @ Friederich Meier
        Oder man bewirkt das genaue Gegenteil mit Ihrem Vorschlag ? Wahrscheinlicher für mich ist, dass diesem Psychopath , wenn er die Stimmen der armen Kinder hört, nochmal die * Brust* schwillt

  5. Freddy Schmitz, Belgier in Davos (Schweiz)

    „Lebenslange“ heisst in Belgien „30 Jahre“ und die soll er mindestens absitzen. Und dann in psychiatrische Obhut : für immer hinter Verschluss. Alles andere würde bloss grosses Kopfschütteln über Belgien auslösen.

    • Friedrich Meyer

      Vielleich sorgt noch irgendjemand dafür, dass das Lebenende des Herrn Dutroux noch vor seiner Freilassung eintritt.
      Für den Steuer zahlenden Bürger wäre das die billigere Lösung.

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