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Ex-Nationalspieler Andreas Beck macht die Deutsche Presse-Agentur (dpa) auf die AS Eupen aufmerksam

AS-Neuzugang Andreas Beck (hier noch als Spieler von Besiktas Istanbul). Foto: Shutterstock

In der deutschen Sportpresse ist selten von der belgischen Jupiler Pro League die Rede, wenn nicht gerade ein Bundesligist in der Champions League oder Europa League auf einen belgischen Gegner trifft. Ansonsten macht nur die AS Eupen auf der anderen Seite der Grenze hin und wieder von sich reden.

Die beiden Aufstiege der AS Eupen in die höchste belgische Spielklasse in den Jahren 2010 und 2016 weckten die Neugierde deutscher Sportjournalisten.

Zudem gab es in den letzten Jahren mehrere Artikel über das Aspire-Projekt in Eupen, das vor allem im Vorfeld der nächsten Fußball-WM 2022 in Katar deutsche Sportberichterstatter dazu veranlasste, sich mal in Eupen umzuschauen.

Jetzt hat auch die Verpflichtung des ehemaligen deutschen Nationalspielers Andreas Beck die Deutsche Presse-Agentur (dpa) zu einem Bericht über die AS Eupen bewogen.

31.03.2019, Hessen, Frankfurt/M.: Andreas Beck in einem Spiel mit dem VfB Stuttgart. Foto: Thomas Frey/dpa

Andreas Beck spielte zuletzt beim VfB Stuttgart, wo auch seine sportliche Karriere begann und mit dem er in der Saison 2006-2007 die deutsche Meisterschaft gewann. Der Rechtsverteidiger hat 7 Jahre bei der TSG Hoffenheim gespielt, wo er auch das Kapitänsamt bekleidete. Für Stuttgart und Hoffenheim bestritt der heute 32-jährige Abwehrspieler in der 1. Bundesliga insgesamt 290 Spiele.

Mit Besiktas Istanbul gewann Andreas Beck zwischen 2015 und 2017 zweimal in Folge die türkische Meisterschaft. Neben dem Gewinn der U21-Europameisterschaft mit der deutschen Nationalmannschaft hat Andreas Beck 9 Mal für die A-Nationalmannschaft des DFB gespielt.

Im Folgenden veröffentlichen wir den dpa-Artikel über das „belgische Abenteuer“ und die „Grenzerfahrungen“ von Ex-Nationalspieler Beck.

Belgisches Abenteuer: Ex-Nationalspieler Beck macht Grenzerfahrungen

Von Nils Bastek, dpa
Andreas Beck tickte schon immer ein wenig anders. Für den Ex-Nationalspieler gab es in seiner Karriere oft Dinge, die ihn über die rein fußballerische Perspektive hinaus gereizt haben. Darum ist er jetzt auch überraschend in die belgische Elite-Liga gewechselt.

17.07.2019, Belgien, Eupen: Spieler Andreas Beck im neuen Dress der AS Eupen. Foto: John Thys/BELGA/dpa

Eupen (dpa) – An manchen Tagen hält sich Andreas Beck in drei Ländern auf. Der Ex-Nationalspieler schläft immer noch in Deutschland, spielt in Belgien Fußball, und wenn er Lust hat, fährt er manchmal zum Mittagessen in die Niederlande. Welcher Fußballer könne das schon von sich behaupten, fragt der 32-Jährige lächelnd. Durch seinen Wechsel zum belgischen Erstligisten KAS Eupen ist der Ex-Profi des VfB Stuttgart zum Grenzgänger geworden. Auf den ersten Blick mag dieser Schritt ein ziemlich überraschender sein, für Beck dagegen war er ein bewusster.

«Es gab einige Anfragen, speziell aus der Bundesliga und aus der Türkei», erzählt der Rechtsverteidiger der Deutschen Presse-Agentur. Belgien habe sich im Vergleich dazu einfach richtig angefühlt. «Als das auf dem Tisch lag, war klar: Im Vergleich zur Bundesliga bevorzuge ich auf jeden Fall die Auslandserfahrung.» Neue Sprachen oder Kulturen: Beck reizen solche Dinge. Von 2015 bis 2017 spielte er bereits in der Türkei für Besiktas Istanbul, noch heute schreibt er in den sozialen Medien regelmäßig auf Türkisch. In Belgien will er nun sein Schulfranzösisch aufbessern.

Eupen ist eine belgische Kleinstadt in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze. Nur 16 Kilometer sind es bis Aachen, wo Beck derzeit noch im Hotel wohnt, rund eine Dreiviertelstunde fährt man mit dem Auto ins niederländische Maastricht. Bei seinem neuen Club soll Beck mit seiner Erfahrung die junge Mannschaft des Tabellen-Zwölften der Vorsaison führen. Die KAS gehört einer katarischen Organisation, die in Eupen vornehmlich afrikanische Talente an den Spitzenfußball heranführen will.

Andreas Beck (l) zusammen mit AS-Finanzdirektor Thomas Herbert (r). Foto: KAS

Eine multikulturelle Truppe sei das, sagte Beck kurz nach seinem Wechsel. Der neunfache deutsche Nationalspieler sei nicht nur wegen seiner knapp 300 Bundesliga-Spiele «ein Vollprofi, der immer vorangeht», sagte Eupens Vorstand Andreas Bleicher. Beck sei ein «offener und kritischer Geist, etwas, was heutzutage selten geworden ist.»

Zunächst hatte es ziemlich lange danach ausgesehen, dass der VfB Stuttgart dem Routinier trotz des Abstiegs einen neuen Vertrag für die 2. Liga geben würde. «Aber das hat sich dann im Sande verlaufen, es wurde nie Klartext geredet», sagt Beck. Trotzdem eröffnete VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger ihm die Möglichkeit einer Rückkehr nach seiner aktiven Karriere.

Beck kann sich das grundsätzlich vorstellen, weil der VfB sein Heimatverein ist. Aber er weiß noch gar nicht, was genau er nach dem Fußballspielen machen möchte. Das sei aktuell auch kein Thema, erzählt er. Er hat ja gerade erst einen Dreijahresvertrag in Belgien unterschrieben.

17 Antworten auf “Ex-Nationalspieler Andreas Beck macht die Deutsche Presse-Agentur (dpa) auf die AS Eupen aufmerksam”

  1. Traum und Wirklichkeit

    Da wird schnell der Alltag einkehren!? Die Kase ist ein International zusammen gewürfelter Fussballclub. Keine Attraktivität, mangelnder Zuspruch usw. Ein kommen und gehen. Vereinzelnde Gute Spieler welche zu höherem berufen sind. Das ist das Ziel der Eigentümer. Schnell die harten Dollars kassieren. Die Fans sind schnell gezählt. Wenn nicht noch einige aus dem nahen Umland kommen, denn die Eupener selber sind schnell gezählt! Mit wem identifizieren die sich auch da!? Daher wird das Projekt auch eines Tages klassiert sein….Was dann?? Gute Frage?

    • peter Müller

      Die Null steht wohl für 0 Ahnung. Bayern ist eine Spitzenmannschaft in der Welt. Die Talente spielen überall ,nur nicht bei Bayern, dafür sind sie nicht gut genug. Muss der Fussballer in München geboren sein, oder in der Jugend nur Bei Bayern gespielt haben. ? Die Talente von Eupen schaffen es ja noch nicht einmal in den Dorfverein der A.S. Wo ist Ihr Problem.

      • Wahrnehmungsdefizite

        “ Bayern ist eine Spitzenmannschaft in der Welt.

        Das gilt aber nur für die (international eher schwache) Bundesliga! Siehe Ergebnisse CL und vor allem EL . Sie leiden scheinbar an Wahrnehmungsdefiziten, Herr Müller! Auch Leute die in Bayernwäsche schlafen müssen einsehen, dass sog. Spitzenmannschaften inzwischen ganz andere Clubs geworden sind .Bayern muss erst (wieder) eine werden.

        • Peter Müller

          Dann ist Real und Barcelona auch keine Spitzenmannschaft. !!!
          Eine Spitzenmannschaft ist nicht nur die den Pokal Gewinnt.
          Bayern ist immer und überall dabei.
          Übrigens, ich bin kein Freud der Bayern. Ich vergleiche nur.

      • @Peter Müller, warum so giftig, Sie scheinen ja auch nicht mit sehr viel Anhnung gesegnet zu sein, oder wie immer einfach nur gegen die AS schreiben.
        Um es Ihnen aber vielleicht verständlicher zu machen und von der grossen Fussballwelt ins kleine Belgien zurück zu kommen.
        Wer im Oberhaus bestehen möchte, kann fast nicht mit regionalen Spielern arbeiten, dies ist leider so, ob in Eupen, Antwerpen, Anderlecht, Mouscron, Brügge, Lüttich usw. Vielleicht schafft es der ein oder andere Spieler in einem der genannten Vereine mal, dann ist das toll und alle freuen sich. Aber, so ist das Geschäft leider geworden, trifft dies im Regelfall nicht zu.
        Hinzu kommt, das sich die grossen Vereine,im Laufe einer Saison bei anderen Vereinen umschauen und dort Jugendliche (teils Kinder) ansprechen um zu ihnen zu wechseln. Zum Start einer Saison stehen dann rund 40 – 50 Jugendliche zu den Probetrainings auf dem Paltz und 25 max. werden dann genommen und der Rest bekommt, wenn überhaupt, ein Dankeschön und das war es dann. Wenn dann im Laufer der Saison ein neuer Spieler interessanter wird für den Verein, wird dieser angesprochen und geholt und ein anderer Spieler, egal wie lange er schon da ist und vielleicht aus der Region kommt, wird abgeschoben.
        Tja so ist das leider in der grossen bunten Fussvallwelt. Auch in Eupen.
        Und wem das nicht passt, der muss eben in den Provinzklassen Fussball schauen, dort kann ich den Einheimische bzw. regionale Spieler schauen.
        Aber vorsicht, nicht das sich jetzt wieder welche beschweren, auch in den Provinklassen gibt es Spieler welche nicht aus dem Dorf kommen, sondern tranferiert werden, weil aus der Umgebung nicht genug gute oder talentierte Spieler kommen.
        Oder auch einfach weil aus dem Dorf bzw. der Gegend kein Spieler Lust hat, 3 – 4 mal die Woche zu trainieren und am WE noch zu spielen, das soll es auch geben.

  2. Fußballkritiker

    Warten wir mal ab. Andreas Beck kann zu einem sehr wichtigen Führungsspieler in Eupen werden. Eventuell wird er sogar das Aufbauspiel von hinten heraus gestalten. Andreas Beck bringt auf jeden Fall Erfahrung und Können mit. Er wird mit Sicherheit das Spiel der AS Eupen beleben und breichern.

  3. RaymondW

    Ich bin überrascht was die Verantwortlichen des Vereins diesmal an Spielern verpflichtet haben! Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass es diese Saison noch etwas Vernünftiges wird. Ich finde nur, dass die Vorbereitungszeit recht kurz ist. Daher werden in den ersten Spielen sicherlich die „Automatismen“ fehlen. Allen Nörglern zum Trotz, freue ich mich auf die ersten Heimspiele der Meisterschaft.

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