Gesellschaft

Dotation von „Rebellen-Prinz“ Laurent soll um 15 Prozent gekürzt werden

"Irgendwo im Mittelalter": Prinz Laurent mit Ehefrau Claire bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 21. Juli 2014 in Brüssel. Foto: dpa

Prinz Laurent, „Enfant terrible“ der belgischen Königsfamilie, droht nach mehrfachem Fehlverhalten eine saftige Kürzung seiner Bezüge. Eine eigens ins Leben gerufene Kommission der Kammer stimmte am Mittwoch einem Vorschlag der Regierung zu, ihm dieses Jahr 15 Prozent weniger zu überweisen.

Dies könnte einem Betrag von rund 48.000 Euro entsprechen. Die Dotation würde von 308.000 auf rund 260.000 Euro gekürzt.

Der Bruder von König Philippe war in der Vergangenheit mehrfach negativ aufgefallen. Ende Juli nahm er an einer Feier zum 90-jährigen Bestehen der chinesischen Armee in der Botschaft des Landes teil.

21.03.2018, Brüssel: Siegfried Bracke (r), Vorsitzender der Parlamentskommission, spricht zum Fall des Prinzen Laurent. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Ein Foto, das ihn und andere Teilnehmer beim Anschneiden eines Kuchens zeigte, verbreitete er selbst über seinen Twitter-Account. Laurent darf ausländische Würdenträger allerdings nur mit Erlaubnis der Regierung treffen – doch darum hatte er nicht gebeten.

Laurents Anwalt verteidigte seinen Mandanten, der in den belgischen Medien auch als „Rebellen-Prinz“ bezeichnet wird, am Mittwoch in einem fast dreistündigen Plädoyer vor der Parlamentskommission – erfolglos.

“Die Kommission hat sich auf die Hauptfrage konzentriert: Hatte der Prinz die Erlaubnis des Außenministers, als er zum Empfang der chinesischen Botschaft ging. Die Antwort ist: Nein“, sagte der Politiker David Clarinval (MR).

Die endgültige Entscheidung über die Kürzung der Bezüge liegt nun beim Plenum der Abgeordnetenkammer. Vor der Abstimmung wird die Angelegenheit auch noch einmal von den Parlamentariern diskutiert. (dpa)

30 Antworten auf “Dotation von „Rebellen-Prinz“ Laurent soll um 15 Prozent gekürzt werden”

  1. Vereidiger

    Gut so!
    Schlimm genug, dass es soweit kommen musste. Sollte der Prinz nicht von der Politik kontrolliert werden möchten, darf er sich gerne einen normalen Job suchen. Aber solange er von einer öffentlichen Dotation leben möchte, muss er die die damit verbundenen Bedingungen genauestens einhalten.

  2. Erfahrener

    Warum kann man den armen Laurent nicht mal in Ruhe lassen, er ist auch nur der Blitzableiter der ganzen Königsfamilie. Er hätte das zwar nicht machen dürfen, aber gibt es keine andere Möglichkeiten solche Unstimmigkeiten zu begleichen ?

    • Alfons Van Compernolle

      Optimist: Es gibt schlimmeres. Ich bin gerade aus Nederland zurueck. Aus den Tageszeitungen konnte ich entnehmen: Die 13.jaehrige Krohnprinzessin erhaelt jaehrlich eine Dotation von 236.000 Euro plus 1,77 Millionen Euro Haushaltsgeld, der Koenig erhaelt 44.Millionen Euro jaehrlich und die Renovierung und Umbaumassnahmen seines zuk. Wohnsitzes kostet bisher 67 Millionen, man rechnet mit 100 Millionen, die der Staat bezahlt. Und die gesamten Einnahmen der koenigl. Familie sind Steuerfrei !! Es gibt schlimmeres und dabei habe ich noch die Dotationen der Koenigin vergessen!

  3. ohohoh
    wahrscheinlich muss er sich jetzt mit einem Einkommen von 260.000,– Euro :
    ( 10 Millionen Belg. Franken )
    jeden Tag an eine Essens- Tafel wenden.
    Evtl. könnten wir auch ein Spendenkonto für solche Fälle einrichten.

  4. Ich habe ihn persönlich kenne gelernt. Er ist ein durchaus sympathischer kerl, der ganz anders ist als seine königliche Familie.
    Laurent ist eine Type, wie man sie auch im Leben der „Normalos“ zu sehen bekommt. Aber er hat Herz, und das unterscheidet ihn vom Rest.
    Minister, Kabinetts, Päsidenten, die kosten auch Geld. Auf Laurent hat sich die Presse eingeschossen.

    • Vereidiger

      Na toll… Er hat „Herz“, die anderen etwa nicht? Und das rechtfertigt, dass er sich herausholt, mal eben absichtlich neben der Spur zu fahren?
      Ein sympathischer „Rebell“ also?? Im Gegensatz zu einfachen Bürgern kann er sich sowas ja leisten. Vorbildlich ist das jedenfalls nicht.

    • Och nee!

      „Ich habe ihn persönlich kenne gelernt. Er ist ein durchaus sympathischer kerl, der ganz anders ist als seine königliche Familie.“

      So, so : Sie haben ihn also persönlich „kennengelernt“.dann waren Sie wohl längere Zeit mit ihm zusammen um das behaupten zu können, nicht wahr? Manche Mitmenschen sind über 30 Jahre verheiratet, bzw.leben zusammen und kennen sich immer noch nicht so richtig „persönlich“. Sie hingegen den Prinzen schon nach ein paar Minuten“ Smalltalk“, wie ich vermute.
      “ …. der ganz anders ist als seine königliche Familie.“
      Um das beurteilen zu können, müssten Sie „seine königliche Familie“ ja auch „persönlich kennengelernt“
      haben, um über diese ein negatives Urteil zu fällen, oder?

  5. Gibt es schon ein Spendenkonto für den guten Prinz Laurent? Ich vermute mal, er hat die Schwelle der Bedürftigkeit überschritten.

    Im Ernst: Wer sich in einem Rechtsstaat nicht an die Regeln hält, muss mit den Konsequenzen leben, unabhängig von Ansehen, Stand, Namen, Religion und Funktion.

    • Och nee!

      „Im Ernst: Wer sich in einem Rechtsstaat nicht an die Regeln hält, muss mit den Konsequenzen leben, unabhängig von Ansehen, Stand, Namen, Religion und Funktion.“

      Das ist in der Praxis aber reinste Theorie, werter „Ach Gott“

        • Och nee!

          @ Ach Gott,
          Werden Ihrer Meinung nach denn alle diejenigen, die sich „nicht an die Regeln des „Rechtsstaates“ handeln, dementsprechend von der Justiz belangt?
          Da gibt es doch täglich Beispiele, die in den Medien erwähnt werden, und wo der Bürger den Eindruck hat, dass Vieles unbestraft, bzw. nicht genügend geahndet wird. Welche Namen, Daten, Fakten usw. brauchen Sie denn noch? Wie gesagt, die Medien berichten
          doch täglich über Skandale, Verbrechen usw. Ich vermute doch sehr, dass Sie das doch mitbekommen. Ich finde mein Satz:“ Das ist in der Praxis aber reinste Theorie “
          ist mehr als zutreffend

          • Och nee, Och nee kann keine Namen, Fakten Quellen angeben?

            „Wo der Bürger den Eindruck“. Na, Sie sind mir ja ein Stammtischpolitiker ;) So kann ja jeder behaupten, was er will. Er muss ja nichts beweisen. Er muss nur „das Gefühl haben.“

            Ein Rechts- und Verfassungssystem mit dieser Maxime wäre ein Willkürstaat. Den haben wir Gott sei Dank schon lange abgeschafft.

            • Och nee!

              Mein Gott, Ach Gott,

              wahrscheinlich leben Sie auf einem anderen Planeten, wenn Sie meinen,
              dass beispielsweise alle Kriminelle für ihre begangenen Strafen entsprechend
              belangt werden. Das hat mit „Stammtischpolitiker“ nichts zu tun, das ist doch die Realität, außer für Ignoranten. Wenn Sie der Ansicht sind, dass in einem sog. Rechtsstaat alle Straftaten ausnahmslos geahndet werden, dann gönne ich Ihnen diese Illusion des scheinbar grenzenlosen Vertrauens in unsere Justiz, bzw. unserem Rechtssystem, verzichte aber auf einen weitere „Korrespondenz“ mit Ihnen,, da dies mir völlig zwecklos erscheint.
              A propos : Mich einen „Stammtischpolitiker“ zu nennen ist genau so populistisch als wenn ich Sie als einen naiven „Gutmenschen“ bezeichnen würde..

  6. RaymondW

    Man hat dem Prinzen doch schon Anfang des Jahres 15% abgezogen. Unsere Volksvertreter sitzen auf einem hohen Ross und spielen sich als Richter auf. Wenn sich Laurent nicht an die Regeln hält, kann ich das ja in etwa nachvollziehen. Demgegenüber haben die Minister doch geschworen, dass sie „zum Wohle des Volkes“ handeln würden. Was geschieht denn mit ihnen, wenn sie das nicht tun, sondern zum Wohle der Rüstungsindustrie, der Banken, der Pharmaindustrie usw. arbeiten? Bekommen sie dann auch ihre Diäten gekürzt? Dann müssten wohl einige noch Geld mitbringen um ihren „Job“ weiter ausführen zu dürfen.

  7. Ekel Alfred

    @ Och nee! Pierre hat Recht… habe früher immer den guten alten Albert an der Frittenbude in Durbuy angetroffen….mit einem seiner alten Motorräder…. seine Leidenschaft….er war glücklich, sich mit Normalbürger unterhalten zu können….das war ihm anzusehen….

  8. Politikus

    Das Foto oben im Beitrag von OD könnte man (aus aktuellem Anlass) wie folgt interpretieren:

    Prinz Laurent zu seiner Gattin : “ Liebe Claire, ich habe vernommen, dass diese verdammten Parlamentarier meine schon knapp bemessenen Bezüge um sage und schreibe 15 Prozent kürzen wollen! Kneif mich doch mal bitte in die Wange, damit ich spüre, dass das wahr ist!

  9. Es reicht!

    Die Strafe finde ich nur gerecht wenn im Gegenzug auch die Politiker im Falle von Fehlverhalten bestraft werden? Liebe Kammerabgeordneten, wer im Glashaus sitzt sollte es tunlichst vermeiden mit Steinen zu werfen (erinnere an PUBLIFIN, Militärflugzeuganschaffung in Höhe von 15 Milliarden, …)!

  10. die Wahrheit

    „Der Bruder von König Philippe war in der Vergangenheit mehrfach negativ aufgefallen.“
    Also, liebe Politiker, ihr wollt dem Prinz aufgrund dieser Tatsache die Dotationen um 15 Prozent kürzen. Wie oft fallt ihr negativ auf??? Dann bitte Zahn um Zahn, Auge um Auge. Eure Gehälter werden in Zukunft auch mal 15 Prozent runtergeschraubt. Ihr habt schon soviele Dummheiten gemacht, dass ihr noch Geld rausgeben müsst. Schämt euch einfach. Andere Leute an den Speck gehen, aber sich selbst bereichern.

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