Gesellschaft

Dosenpfand geplant: Wallonie will nicht mehr eine der schmutzigsten Regionen Europas sein

Die Wallonische Region sagt dem Müll den Kampf an. Illustrationsfoto: dpa

Im Kampf gegen Müll an Straßen und Autobahnen will die Wallonie ein Dosenpfand einführen. Das kündigte der neue Umweltminister Carlo Di Antonio (CdH) an. Der Minister bestätigte in einem Rundfunkinterview, dass die Wallonie mangels adäquater Müllvermeidung und -entsorgung eine der schmutzigsten Regionen in Europa sei.

Pläne über die Einführung eines Einwegpfands auf Aluminiumdosen und Plastikflaschen lägen bereits auf dem Tisch, sagte Di Antonio. Aktuellen Schätzungen zufolge würden fünf Prozent aller Dosen in der Natur entsorgt. Dies schade nicht nur der Umwelt, sondern verursache auch Mehrkosten für die öffentliche Hand.

Die Wallonische Region gibt jährlich rund 20 Millionen Euro aus, um die Regionalstraßen und Autobahnen – insbesondere die Rastplätze – sauber zu halten. Mit der Einführung eines Pfands will die PS-CdH-Regierung in Namur diesem Trend entgegenwirken.

Minister Carlo Di Antonio (links) mit dem CSP-Politiker Herbert Grommes bei einem Treffen in Wiesenbach. Foto: OD

Minister Carlo Di Antonio (links) mit dem CSP-Politiker Herbert Grommes bei einem Treffen in Wiesenbach. Foto: OD

Di Antonio denkt an 10 Eurocent Pfand pro Dose. Bevor es so weit ist, soll es allerdings noch eine Konzertierung mit dem betroffenen Sektor geben.

Als Vorbild könnte Deutschland dienen, wo es schon seit dem Jahr 2003 eine Pfandpflicht für Einwegverpackungen auf Getränke gibt.

Wie genau das Pfandsystem aussehen soll und wann es eingeführt wird, ist nach Angaben des BRF noch völlig offen. Auch die neue flämische Regionalregierung lasse die Möglichkeit eines Dosenpfands derzeit prüfen, hieß es. Laut Experten müsse verhindert werden, dass es am Ende zwei unterschiedliche Systeme in Belgien gebe.

Die Einzelhandelsverbände sind gegen das geplante Dosenpfand, weil es ihrer Ansicht nach zu umständlich und kostspielig sei. (cre)

23 Antworten auf “Dosenpfand geplant: Wallonie will nicht mehr eine der schmutzigsten Regionen Europas sein”

  1. „Laut Experten müsse verhindert werden, dass es am Ende zwei unterschiedliche Systeme in Belgien gebe.“

    Blöd nur, dass es aufgrund des belgischen Föderalismus (bzw. Regionalistischen Atavismus) zu genau so etwas kommen kann… Man denke nur an die „Aufteilung“ der Regionalstrassen.

  2. gerhards

    Da muss ich, natürlich, den ersten Kommentar schreiben ;-)

    Meine Rangfolge :

    Niederlande, Top.
    Saubere Straßen, gepflegte Häuser zumindest ist Süd Limburg hier Sieger.

    Deutschland: ganz ok.
    Süd Deutschland Top, der Westen also Aachen steht schon auf der Kippe.

    Flandern: naja.
    Einige schöne Örtchen, Brügge, Gent Top.

    Wallonie: Letzter Platz!
    Ohne Kommentar

  3. Ich halte nicht alle Wallonen für Saubermänner, aber der Müll, der auf Rastplätzen und an Straßen in der Wallonie herumliegt, stammt nicht unbedingt von den Wallonen, sondern meistens von Transittouristen.

  4. Réalité

    -Die Wallonie,die werden es nie lernen!

    Und dann 20 Millionen für die Strassen sauber zu halten!Sind ja 800 Millionen alte B Frs!??Fast nicht zu glauben sowas!??Oder ob diese Herren einfach nur so,Zahlen in die Welt setzen!!?

    Unsere Strassen sind zu aller erst mal sowas von kaputt und durchlöchert!Im Osten kann es nicht schlimmer sein!
    Ebenso das ganze Umfeld!Schilder übermalt und voller Fehler!Bankette unsauber und überwachsen!

    Dafür brauchen/haben wir 7 Regierungen!??

  5. Marc Van Houtte

    Ho Ho Ho

    Ich sehe da Schwartz dieser Alleingang ist ein Witz.
    Aber für unsere Aktivisten mehr Kompetenzen für die DG zu fordern. So können wir die Anzahl der Minister erhöhen und noch ein paar Direktoren usw. einzustellen.
    Das Ziel für jeden Ost Belgier einen Beamten zu haben kommt näher.

  6. Mischutka

    Sehr interessanter Beitrag ! Ich lese „Dosenpfand“ und „PlastikFLASCHEN“.
    Und was ist denn mit den unzähligen anderen Nahrungen, die immer in Plastik verpackt sind ? Obst : in Plastik, Gebäck : in Plastik, Snacks : in Plastik, Imbisse in Form von Mini-Würstchen und Würfelkäse : in Plastik…..usw…
    Muss man da auch Pfand bezahlen und die leeren Verpackungen auch zurückbringen ? Und : werden Touristen, die Plastikabfälle zurücklassen, evtl. strafrechtlich verfolgt ? Wie @ Franko schon schrieb : es sind nicht nur die Wallonen, die „unsauber“ sind. Ich habe nun wirklich nichts gegen Ausländer. Aber ich habe schon gehört (und gelesen), dass in Deutschland wohnende Bürger bei Nacht und Nebel ihren Abfall in Belgien „entsorgen“ – wegen der strengen Regelung in der Heimat….
    MfG. an ALLE.

    • Jauny B.Bad

      Es ist aber das wallonische System, in dem noch der Teilzeit-Alki beim Bauhof von Durbuy die „richtige“ Parteikarte hat, das dafür sorgt, dass dort noch nicht einmal das regelmäßige Entleeren öff. Mülleimer funktioniert.

    • Mischutka

      @ Jauny B.Bad : ….ich bin genau deiner Meinung. Ich werde mich in den nächsten Tagen nach einem (noch) preiswerten Staubsauger umsehen, die wohl bald richtig teuer werden, wenn jeder Anwohner den Bürgersteig und die Strasse vor ihm saugen muss…..
      MfG.

  7. Maria Heidelberg

    Aluminium kommt in Reinform in der Natur nicht vor. Um es zu trennen benötigt man Säuren. Ein großer Teil der schlammigen Abfallprodukte gelangt wieder in die Natur, was den Boden und die Flüsse und die Menschen die dort leben und arbeiten schwer kontaminiert. Arte hat mal einen Film über das Thema gedreht und dass Sie das nicht sonderlich interessiert, ist nun auch nicht wirklich interessant.

    Ich würde übrigens einfach auf Glas umsteigen, anstatt diese Dosen und Plastikflaschen zu kaufen. Das ist noch die umweltfreundlichste Methode und vor Allem viel gesünder.

      • Maria Heidelberg

        Also Bawe Urschel: „Ständig“ ist wohl relativ und was ich hier schreibe, dürfen Sie gerne bewerten, Sie dürfen auch Diagnosen erstellen und mich beleidigen, aber ehrlich gesagt hat das nichts mit mir zu tun, sondern mit Ihnen.

    • Jetzt infiltriert Maria aus Thommen/Maldingen ihre exotische Meinung auch noch per Grenzecho an die Leserschaft! Ab Montag gehören belgische schulpflichtige Kinder wieder in belgische Schulen, basta!

  8. Maria Heidelberg

    Lieber Emil, ab Monat wird die Mehrheit der belgischen Kinder wieder in die Schule gehen. Und mindestens 40 Prozent von den 15-16 jährigen werden auch in diesem Jahr das Schuljahr doppeln. Und nicht weil sie doof sind, sondern weil sie lustlos dem Pflichtbewusstsein der Erwachsenen folge leisten.

    Auch dieses Jahr wird es wieder Schulabbrecher geben, daran werden weder ich etwas ändern können noch Sie. Und das Einzige womit Sie sich beschäftigen ist es, sich hinter einem Pseudonym zu verstecken um permanent meine Meinung durch den Kakao zu ziehen. Dabei gibt es weitaus wichtigere Dinge. Aber offensichtlich nicht für Sie. Armer Emil!

    Ich denke, Sie werden irgendwann merken, dass Sie ihre Energie verschwenden und bis dahin wünsche ich Ihnen trotz Allem alles Gute!

    Mit hoffnungsvollen Grüßen

    Ihr Exot

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern