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Donald Trump in Brüssel: Belgiens Hauptstadt im Ausnahmezustand

Auf flanderninfo.be war diese Karikatur zum Belgien-Besuch von US-Präsident Donald Trump zu sehen: Trump als Tim und Melania als Struppi. @flanderninfo.be

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch seinen zweitägigen Besuch in Brüssel begonnen. Die belgische Hauptstadt ist aus diesem Anlass eine Festung. Statt Terrorstufe 3 herrscht praktisch der Ausnahmezustand. Und das für einen Mann und dessen Gefolge!

Nach seiner Audienz bei Papst Franziskus in Rom am Mittwochmorgen flog Donald Trump nach Brüssel. Für die Zeit seiner Landung wurde der Brussels Airport in Zaventem kurzzeitig aus Sicherheitsgründen lahmgelegt.

Wer also am Mittwoch wegen des bevorstehenden Feiertags von Christi-Himmelfahrt von Brüssel aus in den Kurzurlaub fliegen wollte, wargut beraten, sich vorher zu erkundigen, ob der Flieger auch pünktlich startete.

Treffen im Königlichen Palast in Brüssel (v.ln.r,): Königin Mathilde, Donald Trump, König Philippe und Melania Trump. Foto: Belgian Royal Palace

Nach Trumps Landung wurde der Brüsseler Ring teilweise abgesperrt, damit Trumps Autokolonne in Richtung Innenstadt fahren konnte. Auch dies erschwerte Reisenden die Zufahrt zum Brüsseler Flughafen.

Trump wird nach Angaben der flämischen Tageszeitung „De Morgen“ von seinen eigenen Sicherheitsleuten bewacht: 400 Beamte des Secret Service sind für die Sicherheit des mächtigsten Manns der Welt im Einsatz! Insgesamt wird Trump von rund 1.000 Personen begleitet. Neben dem Sicherheitspersonal sind auch seine Berater, Verwaltungsangestellte und eine Meute von Reportern anwesend.

Die belgische Polizei wartet an diesen beiden Tagen mit rund 4.000 bis 5.000 Beamten auf, unterstützt von Kollegen aus Luxemburg und eine Anti-Drohnen-Einheit der niederländischen Polizei.

„Trump not welcome“: Zwei Demos

Weil so viele Polizisten in Brüssel wegen des Trump-Besuchs gebraucht werden, wurde im Fußball das Endspiel der Play-offs 2 zwischen dem Sieger der Gruppe A (steht noch nicht fest) und dem RC Genk als Sieger der Gruppe B vom morgigen 25. Mai auf kommenden Samstag, den 27. Mai, verschoben.

Am Mittwoch wurden der amerikanische Präsident und seine Frau Melania im Königlichen Palast von König Philippe und Königin Mathilde empfangen. Zudem fand eine Unterredung mit Belgiens Premierminister Charles Michel statt.

Anti-Trump-Demo am Mittwochabend in Brüssel. Foto: Twitter – Martin Mycielski

Am frühen Abend begann am Brüsseler Nordbahnhof eine Demonstration gegen US-Präsident Donald Trump in unserem Land. Eine bunte Mischung aus verschiedenen Verbänden (Gewerkschaften, Klima- und Umweltverbände, Menschenrechts-Gruppierungen, Parteien, Anti-Rassismus- und Anti-Sexismus-Vereinigungen…) demonstrierte dort gegen die allgemeine Politik der Trump-Administration (siehe auch Tweet mit VIDEO unten).

Am Donnerstag traf Trump im neuen Europagebäude die Vorsitzenden der EU-Kommission und des Europäischen Parlamentes, Jean-Claude Juncker und Antonio Tajani, den europäischen Präsidenten Donald Tusk sowie die hohe EU-Vertreterin für Auslandsangelegenheiten und Sicherheit, Frederica Mogherini.

Danach zogen sich Trump und der neue französische Präsident Emmanuel Macron zu einem bilateralen Tête-a-tête in Form eines Arbeitsessens in die US-Botschaft zurück.

Am Nachmittag dann der NATO-Gipfel mit der Einweihung des neuen Hauptquartiers des Bündnisses (siehe Artikel „Das neue Hauptquartier der NATO in Brüssel“). In seiner Ansprache bekräftigte Trump seine Forderung, dass alle NATO-Mitglieder mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Rüstung aufwenden müssten. Eigentlich reiche das noch nicht einmal, das sei das absolute Minimum, sagte er.

Bevor Trump Belgien am Donnerstag gegen 21 Uhr wieder verlässt, herrscht in Brüssel erneut Alarmstufe 1. (flanderninfo.be/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

26 Antworten auf “Donald Trump in Brüssel: Belgiens Hauptstadt im Ausnahmezustand”

  1. Bei allem Respekt glaube ich nicht dass Herr Trump ein 20-stündiges Gespräch mit dem Papst hinter verschlossenen Türen hinbekommt. Er ist kein Kardinal und das Gespräch fand nicht in der Sixtinischen Kapelle statt.

    • ebenfalls Eifeler

      @EifelEr: Möchten Sie Donald persönlich am Flughafen begrüssen? Oder aus welch anderem Grund möchten Sie wissen, wann er landet? Vielleicht möchten Sie ihn dazu bewegen, mit Ihnen eine Treckerfahrt durch die Eifel zu unternehmen?

  2. Ich bin heute noch spät auf, sorry. Was ich sagen will:

    Was will dieser DJ Trump, der Brüssel als „Höllenloch“ tituliert und Belgien für eine Stadt gehalten hat, überhaupt bei uns? – Ich fühle mich von diesem Menschen, der seine Worte und Taten nicht im Griff hat, verkackeiert. Alles Inhaltliche scheint ihm beliebig und austauschbar zu sein.

    Vielleicht will er einfach nur weg sein von zu Hause, wo er sich mit jedem seiner unüberlegten Worte seiner Entmachtung nähert. Ich empfehle ihm deshalb eine Auslandsreise von 3.650 Tagen.

  3. Zaungast

    Sozusagen im Windschatten seiner triumphalen Weltreise als Heilsbringer hat Trump gerade seinen Entwurf für den neuen Staatshaushalt vorgelegt „A new foundation for american greatness“.

    Er sieht Kürzungen u.a. bei Sozialprogrammen und Gesundheitsversorgung vor.
    Dabei beziehen über 40 Millionen Amerikaner Essensmarken, und das in einem Land, in dem angeblich jeder vom Tellerwäscher zum Millionär oder gar Milliardär aufsteigen kann… so wie jeder auch zum Lottomillionär werden kann.

    Im Gegenzug soll es dann Steuererleichterungen für Konzerne und Unternehmer geben, die ohnehin schon irrwitzigen Militärausgaben sollen weiter erhöht werden, und sein Lieblingsprojekt, die Mauer, soll eine Anschubfinanzierung erhalten.

    Aber dafür wird es aber auch jede Menge neuer Jobs in der Kohleindustrie und den Autobauern geben… so wie bei Ford, wo massiv Stellen abgebaut werden sollen. Dabei hatte man sich doch vor ein paar Monaten erst beim President elect dadurch eingeschmeichelt, dass man ein geplantes Werk in Mexiko nicht bauen wollte, um dafür Werke im Inland auszubauen.

    Aber das wird sicher durch den Boom der Waffenindustrie kompensiert werden, hat Trump den Saudis doch für über 100 Milliarden Dollar Rüstungsgüter angedreht, die dann die Konflikte im Pulverfass Nahost weiter anheizen werden. Natürlich muss wohl auch Israel im Gegenzug gestärkt werden.

    Manche seine Anhänger, die „Abgehängten“, werden sich verwundert die Augen reiben. Aber die wirklich Abgehängten haben ihn sowieso nicht gewählt, die sind gar nicht erst zu den Urnen gegangen. Die Wahlbeteiligung lag bei 51 %!

    • Vielleicht wundert das Trumpje sich, dass die Stadt Belgien mit Philippe, Juncker und Tusk gleich drei Bürgermeister hat. Wahrscheinlich wird es sich aber denken, dass das bei russischen Städten so üblich ist;-)

    • Welche Manieren erwarten Sie denn von einem Mann, der gut dokumentiert meint, aufgrund seines materiellen Reichtums x-beliebigen Frauen zwischen die Beine greifen zu dürfen? – Wohlgemerkt: Es handelt sich hier nicht um einen am Kölner Hauptbahnhof gestrandeten Maghrebiner islamischen Glaubens, sondern um den christlichen Präsidenten der mächtigsten Weltmacht.

  4. Zaungast

    Trump unter „Freunden“: „Die Deutschen sind böse, so böse.“

    Zu Hause hat er gerade in Abwesenheit eine weitere Niederlage einstecken müssen. Auch das Berufungsgericht hat sein Einreisedekret gestoppt. Was diese Richter sich aber auch herausnehmen, dem Gröpaz derart Knüppel zwischen die Beine zu werfen. So unfair!

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