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Digitalradio DAB+ geht in Ostbelgien an den Start

02.09.2022, Deutschland, Berlin: Auf der Messe IFA wird an einem Stand über DAB+ informiert. Foto: picture alliance/dpa

Ab dem 1. Oktober 2023 sind die Programme von BRF1, BRF2, 100’5 DAS HITRADIO, Radio Contact Ostbelgien NOW, Radio Sunshine und Radio 700 im Digitalradio DAB+ zu empfangen. Der Belgische Rundfunk hat dazu einen ersten DAB+ Sender im Norden der DG in Betrieb genommen.

Das Digitalradio in Ostbelgien ist auf Block 8A (195,936 MHz) zu empfangen. Im BRF-Funkhaus in Eupen unterzeichneten die Verantwortlichen der fünf Sender in Anwesenheit von Medienministerin Isabelle Weykmans (PFF) eine Zusammenarbeits-Vereinbarung.

Der öffentlich-rechtliche BRF betreibt den Multiplex, auf dem die verschiedenen Radiosender über den Frequenzblock 8A bei DAB+ ausgestrahlt werden. In Betrieb ist derzeit ein erster Sender am Standort Petergensfeld/Raeren. Voraussichtlich im Frühjahr 2024 wird ein weiterer Sender am Standort Wallerode/Amel hinzukommen, um den Süden der DG abzudecken.

Medienministerin Isabelle Weykmans beim Gruppenfoto mit Vertretern der fünf an dem Projekt beteiligten Radiosendern. Foto: BRF

Das Pilotprojekt „DAB+ in Ostbelgien“ geht auf eine Initiative des BRF zurück, der die nötigen Investitionen für die Pilotphase tätigt. Ein entsprechender Erlass der Regierung der DG erlaubt die Nutzung der DAB+ Frequenz durch den BRF unter Einbezug privater Radiosender aus Ostbelgien.

Der Medienrat hatte nach einer Ausschreibung den Privatsendern 100‘5 DAS HITRADIO, Radio Contact Ostbelgien NOW, Radio Sunshine und Radio 700 die gemeinsame Nutzung des Frequenzblocks 8A zugeteilt. Ziel der Pilotphase ist es, die erreichte Abdeckung im Mobil- und Indoorbetrieb in der DG zu ermitteln sowie die Anforderungen für einen Vollausbau zu definieren.

Das Kürzel DAB+ steht für Digital Audio Broadcasting. Dabei handelt es sich um den digitalen Übertragungsstandard für den terrestrischen Radioempfang. DAB+ ist der Nachfolger des analogen UKW-Radios. Es bietet viele Vorteile, darunter verbesserte Audioqualität, ein rauschfreies Signal, Zusatzangebote wie Textinformationen und Bild sowie eine völlige Unabhängigkeit von Internet- oder Mobilfunksignalen. Durch die effizientere Frequenznutzung und geringere Sendeleistung ist DAB+ umweltfreundlicher als UKW – bis zu zwölf Programme können zeitgleich auf einem Frequenzblock ausgestrahlt werden.

BRF Studio

Ein Studio im BRF-Funkhaus. Foto: OD

– Alain Kniebs, Direktor des BRF: „Es freut uns sehr, ein Stück digitale Radiogeschichte in Ostbelgien zu schreiben und unseren Nutzern mehr Hörkomfort zu bieten. Der BRF ist bereits seit einigen Jahren dank Zusammenarbeit mit RTBF und Deutschsprachiger Gemeinschaft in großen Teilen Belgiens bei DAB+ zu empfangen. Dass unser Kernsendegebiet jetzt dazukommt, ist besonders erfreulich. Als Netzbetreiber kommen wir darüber hinaus unserem öffentlich-rechtlichen und gesellschaftlichen Auftrag nach.“

– Ewald Gangolf, Geschäftsführer regioMEDIEN AG, 100’5 DAS HITRADIO: „Wir freuen uns als ostbelgisches Medienunternehmen Teil des DAB+ Pilotprojektes zu sein. Für unsere HörerInnen im 100,5-Revier, die im Dreiländereck von Belgien, Deutschland und der Niederlande zuhause sind, bietet sich eine neue technologische Möglichkeit, zur digitalen Empfangbarkeit von 100,5 DAS HITRADIO. Mit DAB+ wird ein noch besseres Klangbild unseres Programms geliefert.“

– André Goebels, Geschäftsführer Radio Contact Ostbelgien NOW: „DAB+ ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Für Radio Contact Ostbelgien NOW wäre dieser Schritt allein nicht möglich gewesen, deshalb gilt unser Dank dem BRF, der das Projekt in die Wege geleitet hat. Esist wichtig, dass die Medienanbieter in unserem kleinen Ostbelgien zusammenarbeiten. Das DAB+-Projekt ist ein Beweis dafür, dass diese Zusammenarbeit funktioniert.”

– Benoît Gauder, Geschäftsführer Radio Sunshine: „Radio Sunshine steht seit mehr als 25 Jahren für die ostbelgische Kultur, den Karneval, die besten Schlager, Oldies, Evergreens und Informationen aus dem Norden der DG. Ab Oktober erweitern wir unser Angebot mit regelmäßigen Livereportagen von den Sportplätzen der Region. Als Geschäftsführer von Radio Sunshine bin ich stolz auf die neue Ära im digitalen Radio.“

– Jochen Späth, Programmleiter Radio 700: „Für Radio 700 ist der Start auf DAB+ ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die digitale Zukunft. Dank neuer technischer Möglichkeiten schafft das Radio den Sprung ins 21. Jahrhundert. Radio 700 verspricht sich davon vor allem mehr Service und Komfort für seine Hörer und Kunden. Das Programm ist damit noch barrierefreier zu jeder Zeit und in bester Qualität verfügbar.“

14 Antworten auf “Digitalradio DAB+ geht in Ostbelgien an den Start”

  1. Eifel_er

    Was andere schon seit Jahren haben kommt nun endlich in Ostbelgien an, einfach lächerlich.
    Vllt sollte man sich erstmal darum kümmern dass mal alle halbwegs gutes, schnelles Internet haben, aber da ist man ja auch schon seit Jahrzenten bemüht und wir sind immer die letzten.

    • 9102Anoroc

      Im Text stößt man auf den Satz:
      – Völlige Unabhängigkeit von Internet oder mobilfunksignalen – ?
      Klingt gut , ist dann aber auch mit geringere Reichweite des Senders zu rechnen ? , bzw mit der gleichen Reichweite wie beim analog Radio ?

      • Walter Keutgen

        Erstmal: UKW braucht auch keinen Mobilfon- oder Internetkanal, da bringt DAB+ nichts Neues. Die Qualität von UKW ist im Allgemeinen gut genug. Zusätzliche Daten einschließlich alternativer Frequenz gibt es bei UKW durch RDS. Umweltfreundlichkeit? Bleibt abzuwarten. Scheinbar sind viele schwache Sender nötig, viele mehr als für UKW. Das liegt an der geringeren Reichweite: DAB+ sendet im alten Analog-Fernsehband VHF1 aus. Und für Digitalempfang braucht man ein besseres Signal. Z.B. der von Peter van Daalen zitierte Sender Classic21 braucht für die ganze Provinz Lüttich einen einzigen Sender von 50 kW. Wegen der geringeren Reichweite wird man weniger ausländische Programme empfangen können. Eine Milliarde Radioempfänger in der EU zu ersetzen, wenn UKW abgeschaltet wird; China und Korea freuen sich. Einziger Vorteil: mehr Programme möglich, wenn man das Geld hat zu produzieren und einzuspeisen (die öffentlichen aus Steuergeldern). Ein privater Produzent in Brüssel im Interview meinte: „UKW kostet mir 20.000 EUR pro Jahr, DAB+-Einspeisung 40.000, das muss ich erstmal durch Werbung hereinkriegen.“ Aber der Hörer begnügt sich im Allgemeinen mit einem halben Dutzend Programmen. Was etwas gebracht hätte, wäre digitales Mittelwellenradio. Das analoge war wirklich schlecht, aber das hat die EU ja quasi verboten durch die Regel, dass man ein auf UKW gesendetes Programm nicht auch auf MW senden darf.

  2. Peer van Daalen

    Na die üblichen Schnatter-und Werbesender sind kein großes Manko in der Radiolandschaft, was DAB+ betrifft.

    Radio classic 21 https://www.rtbf.be/radio/liveradio/classic21 ist was feines für die Alten von uns, die jung geblieben sind.

    Ansonsten geht es auch so https://www.radio-belgie.be per Internet.

    Da sind belgische Sender bei, von denen wohl kaum einer jemals was von gehört hat. Und aus der halben Welt auch noch https://www.radio-belgie.be/do/bachata.

    Hab weder ein Fernsehgerät und Radio auch nicht. Kommt alles aus einem saugutem Soundsystem vom PC

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