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Dieter „Liby“ Liebertz: „Ich bin mit Leib und Seele Gastronom“

Der bisherige Konzessionär Dieter Liebertz im Saal des Restaurants an der Wesertalsperre. Foto: Edgar Hungs

Seit 31 Jahren steht Dieter Liebertz, besser bekannt als „Liby“, hinter dem Herd bzw. der Theke. Und immer noch sprudelt er voller Tatendrang und Energie. „Ostbelgien Direkt“ hat „Liby“ in seinem Restaurant an der Eupener Wesertalsperre besucht und mit ihm ein Gespräch geführt. Dabei geht es auch um die derzeitigen Probleme im Horeca-Sektor.

Kürzlich erhielt er für sein Restaurant „Liby’s Beef-Club“ an der Monschauer Straße, wo früher „Duo“ und noch davor das „Rotterwäldchen“ ansässig waren, seitens des Internetportals „tripAdvisor“ das „certificate of exellence“. Trotzdem hat das Restaurant seine Türen geschlossen. Liebertz sucht dringend einen Nachfolger.

Noch kein Übernahmekandidat

„Bis heute habe ich vergebens nach einem Übernahmekandidaten gesucht. Leider vergebens.“ erklärte er etwas wehmütig, als „Ostbelgien Direkt“ ihn am Dienstag besuchte.

Der in neuem Glanz erstrahlende Festsaal des Restaurants an der Wesertalsperre. Foto: Edgar Hungs

Die Eupener Restaurant-Szene ist wieder einmal in Bewegung geraten: Kürzlich musste das „Lighthouse“ am Kehrweg Konkurs anmelden, und jetzt hat auch „Liby’s Beef-Club“ geschlossen (siehe dazu Artikel an anderer Stelle).

„Liby“ will sich jetzt ganz auf die Gastronomie des Zentrums an der Wesertalsperre konzentrieren, denn die Herausforderungen sind groß.

Die Auftragslage habe sich auch durch den Neubau des großen Festsaals stark verbessert, so Dieter Liebertz. Die Nachfrage sei gestiegen.

Neben dem Tourismus sind es auch Familien und Veranstalter, die den Konzessionär kontaktiert haben, um den neuen Saal zu nutzen.

„Es ist mittlerweile ein Ganzjahresgeschäft, was in den Anfangsjahren nicht immer war“, so ein zuversichtlicher Dieter Liebertz gegenüber OD. Im Sommer bietet die Terrasse mit „Seeblick“ ein ansprechendes Anlaufziel, nicht nur für Wanderer. Auch viele Hiesige finden vermehrt den Weg an die Anlage. Dies macht laut „Liby“ rund 80% der täglichen Arbeit aus.

Seit 31 Jahren im Gewerbe

Nachfolgend das Gespräch, das „Ostbelgien Direkt“ am Dienstag mit Dieter Liebertz führte, im Wortlaut.

OD: Sie haben jetzt ein wenig Abstand gewonnen. Bereuen Sie Ihre Entscheidung, den „Beef-Club“ zu schließen?

„Liby’s Beef-Club“ (früher „Duo“ und „Rotterwäldchen“) an der Monschauer Straße in Eupen. Foto: OD

Liebertz: Da ich nicht in den Wintermonaten nur herumsitzen wollte, hatte ich den „Beef-Club“ an der Monschauer Straße eröffnet. Doch hat sich unser Hauptgeschäft hier an der Wesertalsperre so expandiert, dass ich nicht gleichzeitig an zwei Stellen sein konnte. Das Restaurant an der ehemaligen Stätte des „Rotterwäldchen“ lief sehr gut. Wir hatten eine tolle Kundschaft, hervorragende Bewertungen und eine gute Auftragslage. Deshalb stimmt es mich auch traurig, dass wir noch keinen Nachfolger gefunden haben. Der Bedarf ist sicherlich vorhanden.

OD: Sie sind schon sehr lange im Geschäft. Was erwartet Sie heute an der Wesertalsperre?

Liebertz: Seit 31 Jahren arbeite ich im Gastronomiegewerbe und bin seit 2006 nun Konzessionär hier an der Wesertalsperre. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Direktor der Gemeinschaftszentren der DG, Werner Baumgarten, konnte auf Ebene der Infrastruktur so einiges verwirklicht werden. Jüngstes Ergebnis ist die Neugestaltung des Saales auf der 1. Etage. Das ist eine super Sache. Dies zeigen schon die Reservierungen der kommenden Monate. Hier besteht effektiv eine Nachfrage. Da möchten wir uns gezielt einbringen.

„Ich bin, wie ich bin“

OD: Sie sind kein Unbekannter in Eupens Gastronomie. Sind Sie noch nicht berufsmüde?

Liebertz: Ich habe schon eine Reihe von Gaststätten und Restaurants in Eupen-Kettenis geführt. Alle waren immer ein Erfolg. Und darauf bin ich stolz. Angefangen hat alles 1986 – erst verschiedene Frittenbuden, irgendwann später das Waldrestaurant Schönefeld und das „Louisiana“ in Kettenis, um nur die Hauptorte zu nennen. Es hat immer prächtig gelaufen. Nun liegt unsere Hauptaufgabe hier an der Talsperre. Ich bin mit Leib und Seele Gastronom. Ich bin, wie ich bin, und das kommt bei den Leuten auch gut an.

OD: Was könnte im Zentrum an der Talsperre noch verbessert und ergänzt werden?

Die Außenterrasse des Restaurants an der Wesertalsperre. Foto: Edgar Hungs

Liebertz: Sicherlich gibt es immer noch einiges, was man verbessern könnte. Ich verstehe nicht, weshalb es keine direkte Busanbindung an die Talsperre gibt. Es passiert, dass ich Wanderer, die am frühen Abend noch hier oben eintreffen, privat zum Bahnhof fahre, damit sie ihren Zug erreichen. Auch das Aufstellen einer Wanderkarte mit allen möglichen Routen und Wegen wäre sinnvoll. Diese erleichtert den Gästen ihre Tagesplanung. Es sind kleine punktuelle Ergänzungen, die jedoch die Attraktivität des gesamten Komplexes steigern könnten. Und davon hätten wir alle etwas. Das Problem des Wohnmobil-Stellplatzes hat sich in der Zwischenzeit gelöst. Nur noch wenige Nutzer finden den Weg auf den Parkplatz. Eine Anbindung an das öffentliche WLan-Netz wäre ein zusätzliches Hilfsmittel inmitten einer mediengesteuerten Gesellschaft.

OD: Wie schätzen Sie die derzeitige Lage in der Gastronomie ein?

Liebertz: Die Situation ist derzeit sehr schlecht. Erdrückend wirken sich die Personalkosten aus. Beispiel: Ich habe heute meinen Betrieb geöffnet, und zwei Personen haben ihren Dienst begonnen. Stellen Sie sich vor, es käme während drei Stunden keiner. Die Personal- und Nebenkosten laufen weiter. Die machen auch nicht vor Regen Halt. Dies ist das hohe Risiko in unserem Job.

„Blackbox“ nicht das eigentliche Übel

OD: Und die „Blackbox“?

Liebertz: Die Einführung der „Blackbox“ ist aus meiner Sicht nicht das eigentliche Übel. Sie ist eine andere Form der Abrechnung, eben nicht mehr manuell. Die gesamte Kostenlast ist oft erdrückend.

OD: Bleiben die Gäste aus?

Liebertz: Das Verhalten und die Gewohnheiten der Gäste haben sich geändert. Unsere Besucher kommen nach wie vor. Sie sind jedoch vorsichtiger geworden. Aber auch die Reglementierungen rund um die Gastronomie wirken erschwerend. Im Handbuch des Horeca-Sektors geht es auf rund 300 Seiten nur um den Bereich der Hygiene… EDGAR HUNGS

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

39 Antworten auf “Dieter „Liby“ Liebertz: „Ich bin mit Leib und Seele Gastronom“”

  1. Mobilist

    Wenn Herr Liebertz es als Erfolg darstellt, wenn nur noch wenige Wohnmobil Fahrer den Parkplatz anfahren, ist sein Geschäftssinn doch nicht so ausgeprägt, wie immer dargestellt. Auch Wohnmobil Fahrer sind potentielle Kunden. Die Wohnmobinfrastruktur in Eupen ist beschämend, ja inexistent. Und dies für einen boomenden Bereich mit meist solventen Kunden.

    • Erwin S.

      Stimmt. Wer als Wohnmobilfahrer die Talsperre in Eupen anfährt, um dort auf der Terasse einzukehren wird auf dem Parkplatz mit einem Schild konfrontiert, das ihm untersagt von 10-18 Uhr dort zu parken. Wohnmobilisten sind also bei Herrn Liebertz nicht erwünscht. Aber vielleicht sollen die ja in der Eupener Unterstadt parken und den Bus zur Talsperre nehmen. Sorry, den Bus gibt es ja auch nicht. Pech gehabt.

  2. QUIETSCHY

    Ja , Liby macht den Job Sehr Gut
    Im Sommer Auf der Terrasse Sind wir oft Kunde
    Was mich beeindruckt ist die Geschwindigkeit
    wie mann Bedient wird „Ruk=zuk “
    und man sieht , kaum ist ein Stuhl frei , schon ist er besetzt
    Kein stuhl wird Kalt ; also stimmt der Service
    Weiter so Liby und Doris

  3. Ekel Alfred

    @ Gerd Liebertz, die beste Frittenbude befindet sich aber noch immer in Durbuy…..da trifft man ab und zu auch noch den guten alten Albert mit einem seiner Motorräder an, meist in Begleitung weiblicher Schönheiten auf dem Sozius….

    • Zaungast

      Ech? Albert in Durbuy auf einem schweren Motorrad mit einer Schönen auf dem Sozius?
      Bei seinem Alter?
      Wann haben Sie ihn denn zuletzt gesehen? Da haben Sie doch sicher ein Foto geschossen?

  4. Viel-Reisender durch die Heimat

    Die Qualität ist für ein Touristenrestaurant normal, die Waffeln sehr gut. Das Beste ist der freundliche Service, schade dass sich oft Chef und ein Teil des Personals (auch Kunden) mit Zigaretten vor oder nahe der Essensausgabe und dem Eingang stellen, der Wind blässt den quälenden Qualm quer durchs Restaurant.

    Ich finde die Qualität der Speisen auf Ternell besser, aber der Service, die Gepflegtheit der Terrasse un ein paar Dinge mehr lassen dort arg zu wünschen übrig. Von einigen unserer Nachbaren im NL Süd-Limburg könnten diese beiden Gastronomen so manches abkupfern und einiges mit nur wenig Kostenaufwand zur Aufbesserung der Kundenfrequenz und somit der Jahresbilanz umsetzen…….

  5. Schwache Speisekarte, sogar das Hawaii-Schnitzel wurde kürzlich gestrichen, somit haben wir uns bei unseren Wanderungen ein neues Ziel gesucht. Umfeld der Talsperre ist in einem desolaten Zustand.

  6. Schade dass dort immer um 18:00 Uhr schon zu ist. Waren manches Mal dort wollte noch etwas essen aber leider war geschlossen. Es ist auch praktisch wenn man als Eltern essen kann und die Kinder neben an in Ruhe spielen. Vor allen Dingen dort wo man seine Kinder immer im Blick hat. Sind dann zum Waldhotel nach Schönefeld gefahren. Die haben länger geöffnet und auch einen kleinen Spielplatz.

  7. Dr.rer.pol. HSch

    @Dieter Liebertz
    Ihnen kann man nur gratulieren!
    Light House?Im Grunde auch.Mutig und sehr fleißig waren diese Menschen schon.
    Selbständig arbeiten zu wollen bedeutet Verzicht auf private Interessen und 100% Einsatz wenn nicht mehr.
    Et küt wie et küt,et es immer noch jut jejange.
    Empfehlung;Die Lebensphilosophie der Hosenscheisser bringt nichts.
    Kolumbus und ähnliche brauchen wir.
    Mutige Menschen.
    Bemerkenswert:Das weibliche Geschlecht !
    Viele Männer mutieren zu Hosenscheissern und Heulsusen.

  8. Dr.rer.pol. HSch

    @Alfons Von Campernolle-Fanclub
    Réalité

    Respekt,Mittlere Reife im Kabelwerk gemacht?!
    Bei mir war es ein humanistisches Gymnasium mit neusprachlichem Zweig,gesponsert
    von den Sozialdemokraten.
    Als Strassenbahnfahrer verdiente mein Vater 70,–DM die Woche,Schulgeld kostetete 150,–DM im Monat.
    Ich schuf in meiner Fa. 350 Arbeitsplätze aus dem Nichts mit Fleiss und als Einserabiturient.
    Danke an meine Lehrer,Studienräte und Professoren.
    Auch am Wochenende wurde täglich 20 Stunden gearbeitet,natürlich nicht meine Arbeiter.
    Nach dem biologischen Gesetz,den Stamm erkennt man an seiner Frucht,sind meine beiden Söhne Dr.Ing.
    Ich bin 75 Jahre und topfit.Und arbeite immer noch,aber weniger.
    Ohne meine tapfere Frau hätte ich das nicht geschafft.
    Die Frauen!

    • Arrogant

      „Mittlere Reife im Kabelwerk gemacht?!“
      Vielleicht haben Sie einen Doktor Titel, Arbeitsplätze geschaffen und ein Ei mehr in der Hose wie Andere, aber so einen Kommentar können Sie sich sparen.
      Auch im Kabelwerk arbeiten intelligente und gute Leute!

    • Kerstges Angela

      ²Die Frauen“ ! Da mein Name mein Geschlecht verrät, riskiere ich kurz nachzufragen, Ihr Text verrät eimem eine positive Einstellung Richtung Ihrer Gattin, aber allgemein.! persönlich sind mir einige Herren bekannt, die mich derzeit wünschen wo der Pfeffer wächst,. Pech gehabt, diese Herren, reagiere nicht wie erhofft.
      Nun mal langsam: wir sprechen nicht von eventuell SEX, ganz einfach,, man respektierte keine Grenzen, konkret, entsorgte Negatives auf „anderleuts“ Grundstück, nach dem Motto: mit ihr kann mans machen ! Aber nein ! Sie ! hat bei Einigen Haare auf der Zunge, man kanns nicht „mit der machen“ nun ist guter Rat teuer !

  9. Dr.rer.pol. HSch

    @Réalité,

    Was sollte denn im Kongo schon in die Hose gegangen sein.
    Es soll Ausbeuter gegeben haben,die sich Ihre Zigarren mit Geldscheinen angezündet haben.
    Die Weissen hatten mehrere Boys.Die Männer die schönsten Frauen.Später
    wimmerten sie um ihr Leben.
    Was ist mit Lumumba geschehen.

  10. Dr.rer.pol. HSch

    @arrogant

    ich habe 2 Doktortitel(rer.pol.+rer.oec(summa cum laude)Eliteuniversität Aachen
    Verstanden.Niemals!
    Ich war in der schlagenden Verbindung.
    Reden Sie nicht,treffen Sie sich mit mir.
    Oder soll ich Sie ausfindig machen?
    Vorsicht,mein kleiner Freund.

  11. Zappel B.

    Sehr geehrter Herr Schni… Sie sind ja nicht zum ersten Mal hier im Forum. Glückwunsch zu Ihren privaten, schulischen, studentischen, beruflichen und unternehmerischen Erfolgen! Auch die Ihrer Söhne. Aber finden Sie nicht dass Sie das in einem Forum dieser Art hier ein wenig zuviel „raushängen“ lassen? Wir sind ja nicht bei der FAZ oder SZ (womit ich keinesfalls das Forum von OD herabwürdigen will), aber „wir hier“ sind eben einfacher und anders, einfach anders als die 2 Genannten. Bleiben Sie bei uns, aber lassen Sie den Dr. rer. pol. rer. oec.(summa cum laude) doch einfach an der Garderobe hängen. Nur wenn das der Sache/dem Thema dienlich ist, kann man sowas ja mal erwähnen, so wie z.B. ich (Dipl. Ing. Ihrer „Elitehochschule“ Aachen) z.B. beim Thema KKWs u.ä. ….
    Herrn Campernolle haben die Foristen das auch vor einigen Wochen schon empfohlen. Sie und er liefern aber interessante Beiträge und es wäre schade wenn Sie und er hier nicht mehr posten würden. Bis bald?
    MfG Zappel B.

    • Zappel B.

      Auch das ist nur ein Dünkel, lieber Pierre. Schauen Sie sich mal die internationalen Bewertungen der RWTH Aachen an und fragen Sie Personalchefs nach der Einschätzung der dortigen Ingenieurabsolventen. Damit will ich mich persönlich nicht erhöhen, ich war nämlich eher Durchschnitt…

  12. Ich habe nicht gesagt das die Ausbildung schlecht ist sondern dass das Studieren einfacher war.Das Studium in Deutschland ist praxisorientierter aber weniger auf stures Büffeln ausgerichtet was es weniger fleißigen Studenten erlaubt zu bestehen.

      • Zappel B.

        P.S.: Sorry, Herr Libby Liebertz, dass wir Ihren Thread „umgeleitet“ haben. Hat sich einfach so ergeben… Ich habe immer Respekt vor Ihrem „Unternehmer-Virus“ gehabt, aber war das mit dem Rotterwäldchen nicht der Schritt zuviel? Aus „Liebe“ zum guten Steak? Bei Ihrem anderen Standbein Talsperre weiterhin viel Erfolg! Im Sommer ist der Platz – fast – wie im Paradies. Ich übertreibe …

  13. Dr.rer.pol. HSch

    @Kerstges Angela

    Wer bringt uns unter Schmerzen auf die Welt?
    Und später ist es auch nicht so einfach mit uns.
    Ich kenne meine Frau 52 Jahre.
    Sie hat viele Stunden auf mich gewartet.
    Danke.

    Danke liebste Christa.

  14. Dr.rer.pol. HSch

    @Zappel B.

    Sie imponieren mir.was bei mir fast unmöglich ist.
    Sie sind von beispielhafter Logik und vorbildhaftem Engagement.
    Ich mag Ihren Gerechtigkeitssinn.Ihre Empathie für viele nachempfindenswert
    Schade,dass Sie nicht golfen.Dort hätte ich 1 1/2 Stunden Zeit
    entgegen meiner sonstigen Ungeduld
    Physikalische Gesetz :Leistung gleich Weg dividiert durch die Zeit.

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