Eine föderale Wahl ist auch immer ein Gradmesser für die Beliebtheit der führenden Politiker des Landes. Populärster Politiker im Königreich ist seit Sonntag Jan Jambon (N-VA). Enttäuschend das Abschneiden von Premier Charles Michel (MR).
Der frühere Innenminister Jambon erzielte nach BRF-Angaben 187.000 Vorzugsstimmen. Auf Platz zwei folgte PS-Chef Elio Di Rupo mit 125.000 Vorzugsstimmen. Womöglich hatte man den Mann mit der Fliege und ehemaligen sozialistischen Premier schon etwas voreilig abgeschrieben.
Auf Platz drei landet mit Theo Francken ein weiterer N-VA-Politiker. Der frühere Staatssekretär für Asyl erhielt 122.000 Vorzugsstimmen. Nur knapp dahinter lag Vlaams-Belang-Chef Tom Van Grieken.
Auffallend schlecht schnitt Gesundheitsministerin Maggie De Block (OpenVL) ab: Sie lag mit nur noch 40.000 Stimmen auf Rang 17. Noch tiefer ist der amtierende Premierminister und MR-Chef Charles Michel abgestürzt: Er kam nur auf Platz 25.
Dass Michel seine Regierungskoalition stürzen ließ, nur um nach Marrakesch zu reisen und dort den Migrationspakt zu unterzeichnen, haben ihm wahrscheinlich viele Wähler übelgenommen. (cre)
So wird es unserem Ollie Paasch auch gehen. Der Wähler wird sich nach dieser Wahl daran erinnern…
Wer hätte das gedacht: Ein grandioses Comeback von Elio Di Rupo (PS, Bürgermeister von Mons).
Wird er erneut Premier? In jedem Fall wird die Regierungsbildung sehr schwierig.
Denn Belgien steht wegen „Vlaams Belang“ vor einer Zerreißprobe.
Elio Di Rupo war ein guter und würde ein guter Premier für Belgien sein.
Bei solchen Vergleichen vergisst man leider immer die Größe der Wahlkreise.