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G7 in Cornwall: Erster Gipfel für Biden, letzter für Merkel

12.06.2021, Großbritannien, Falmouth: Klimaaktivisten von Oxfam, die riesige Köpfe tragen, welche die Staats- und Regierungschefs der G7 (l-r) Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Joe Biden und den britischen Premierminister Boris Johnson darstellen sollen, sitzen auf Strandliegen, während sie an einer Aktion am Swanpool Beach teilnehmen. Foto: Alastair Grant/AP/dpa

Als sich die G7-Gruppe vor zwei Jahren traf, war die Welt noch eine andere. Der US-Präsident hieß Donald Trump, und Corona war einer breiten Öffentlichkeit nur als Biermarke bekannt. Seitdem fand der Gipfel als Videokonferenz statt.

Seit Freitag und noch bis Sonntag treffen sich die Spitzenpolitiker im britischen Cornwall das erste Mal wieder von Angesicht zu Angesicht. Für US-Präsident Joe Biden ist es der erste große internationale Gipfel, für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel der letzte.

Der G7 gehören neben den USA, Großbritannien und Deutschland Frankreich, Italien, Japan und Kanada an. Als Gastländer sind ab Samstagnachmittag auch Australien, Südkorea, Südafrika und Indien dabei.

12.06.2021, Großbritannien, Falmouth: Klimaaktivisten von Oxfam, die riesige Köpfe tragen, welche die Staats- und Regierungschefs der G7 (l-r) US-Präsident Joe Biden, den britische Premierminister Boris Johnson und Bundeskanzlerin Angela Merkel, darstellen sollen, halten eine übergroße Flaschenpost, während sie an einer Aktion am Swanpool Beach teilnehmen. Der G7-Gipfel findet vom 11. bis 13. Juni in Carbis Bay, St Ives in Cornwall statt. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa

Zu besprechen gibt es viel. Die Pandemie scheint in einigen Teilen der Welt zwar einigermaßen im Griff, vorbei ist sie aber noch lange nicht. Und die nächste Menschheitsaufgabe, die Bekämpfung des Klimawandels, steht weit oben auf der Tagesordnung. Klimaaktivisten organisierten in der Umgebung des Gipfels Proteste unterschiedlicher Natur.

Die USA erwarten vom G7-Gipfel auch einen wichtigen Impuls zur Erholung der von der Pandemie gebeutelten Weltwirtschaft. Biden und die anderen Staats- und Regierungschefs seien sich einig, die globale Ökonomie solange wie nötig politisch zu unterstützen, teilte das Weiße Haus mit. Ziel sei „eine starke, ausgewogene und integrative wirtschaftliche Erholung“. Erörtert werden solle zudem, wie eine gerechtere und nachhaltigere Weltwirtschaft geschaffen werden könne.

Das Weiße Haus teilte weiter mit, bei dem Gipfel werde eine Unterstützung für den US-Vorschlag für eine globale Mindeststeuer erwartet. Große Digitalkonzerne wie Apple oder Google sollen demnach künftig weltweit mindestens 15 Prozent Steuern zahlen. Die G7-Finanzminister hatten bei dem Thema in der vergangenen Woche einen Durchbruch erzielt. In einem nächsten Schritt sollen die G20-Staaten – eine umfassendere Gruppe führender und aufstrebender Wirtschaftsnationen – ins Boot geholt werden.

Außerdem dürfte es am zweiten von drei Gipfel-Tagen um die Frage gehen, ob der Patentschutz für Impfstoffe ausgesetzt werden soll, um deren Produktion in Entwicklungsländern zu fördern. Die US-Regierung hatte die Diskussion darüber angestoßen. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

4 Antworten auf “G7 in Cornwall: Erster Gipfel für Biden, letzter für Merkel”

  1. Was Biden angeht…. https://www.achgut.com/artikel/biden_macht_den_trump_und_keiner_will_es_merken ///
    ….
    Doch das alles ist natürlich nicht so wichtig, weil es sich einfach so viel besser anfühlt, von Joe Biden statt von Donald Trump in den Arsch getreten zu werden. Und darauf kommt es schließlich an, „among friends“, wie Barack Obama sagen würde, einem weiteren großen Arschtreter vor dem Herrn – aber eben einer mit Stil. Dass America great again werde, dagegen haben auch Obama und Biden nichts. Nur schreiben sie dies nicht auf Basecaps oder sagen es sogar dem Wähler oder den Freunden in Brüssel. Dort wünscht man sich nun vielleicht den Orangeman zurück. Den durfte man wenigstens bedingungslos hassen, ohne dass gleich Antiamerikanismus und protektionistische Doppelstandards aus dem demokratischen Futteral herausschauten. Die Welt war so viel einfacher bis zur Inauguration von Joe Biden!

  2. der heilige josef

    Die G7 haben sich schon lange überlebt heute sind China und Indien und ihre asiatischen Anrainer die wirtschaftlichen Großmächte. Und sie legen weiter rasant zu im Aufbau von Produktionskapazitäten in allen Bereichen. Aber der Westen igelt sich ein und man will unter sich bleiben, im Grunde ist man aber längst zum Bitsteller geworden von Xi und Modi. Wenn die beiden Staatschefs nur mal für 5 Monate alle Aufträge an uns stornieren würden, dann gehen hier die Lichter aus.

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