Finnland wird zum siebten Mal in Folge als glücklichstes Land der Welt gekürt. Während die skandinavischen Länder das Ranking anführen, belegt Belgien im Weltglücksbericht 2024 – ähnlich wie in den Jahren zuvor – Platz 16. Deutschland hingegen rutscht weiter ab.
Die glücklichsten Menschen der Erde leben weit oben im Norden. Zum siebten Mal in Folge ist Finnland das Land mit der glücklichsten Bevölkerung der Welt, wie aus dem jährlich erscheinenden Weltglücksbericht am Mittwoch hervorgeht. Demnach besetzen die Spitzenplätze erneut weitgehend nördliche Länder.
Auf Finnland folgten Dänemark, Island, Schweden und Israel. Belgien belegt Platz 16. Deutschland hingegen machte einen deutlichen Satz nach unten und rutschte von Platz 16 auf Platz 24. Insgesamt umfasst das Ranking 143 Länder.
In dem Bericht betrachteten die Wissenschaftler den Zeitraum zwischen 2021 und 2023. Bewertet wurden dabei subjektive Einschätzungen des eigenen Lebens der im Land wohnhaften Bevölkerung.
Die weltweite Ungleichheit des Glücklichseins hat in den vergangenen zwölf Jahren in allen Regionen und Altersgruppen um mehr als zwanzig Prozent zugenommen.
Das unglücklichste Land ist nach dem Weltglücksbericht demnach Afghanistan. Zwischen dem Land der glücklichsten Menschen, Finnland (7,7), und dem unglücklichsten Land Afghanistan (1,7) liegen demnach etwa 6 Punkte Unterschied auf der durchschnittlichen Glücks-Skala von 0 bis 10.
Wie schaffen es die Nordlichter nun, Jahr für Jahr so glücklich zu sein – und zu bleiben? „Was alle skandinavischen oder nordischen Länder quasi gemeinsam haben – sie haben sehr kleine Bevölkerungen, die sehr bodenständig sind“, sagt Catarina Lachmund der Deutschen Presse-Agentur. Sie ist Senior Analystin im Institut für Glücksforschung in Dänemark. Definieren könne man das Glücklichsein als Zufriedenheit. Auch Dänemark schaffte es immer wieder, weit oben im Ranking zu stehen. Zuletzt belegte es 2016 den Spitzenplatz.
Was genau die Finnen zufriedener als alle anderen Völker der Erde macht, darauf gingen die Glücksforscher in dem Bericht nicht näher ein. Sie haben jedoch eine Reihe von Schlüsselfaktoren ausgemacht, die Menschen generell glücklicher machen, etwa soziale Unterstützung, Einkommen, Freiheit und die Abwesenheit von Korruption.
„Es ist also nicht unbedingt glücklich im Sinne von auf und ab springen, von Freude im Moment. Es ist eher ein Gefühl der Zufriedenheit. Das ist, glaube ich, ein wichtiger Punkt“, sagt Jan-Emmanuel De Neve, einer der Autoren des Weltglücksberichts. Fakt sei, dass Menschen in den skandinavischen Ländern ihr eigenes Leben in diesen Punkten sehr hoch bewerten und zufrieden seien.
„Was sie wirklich auszeichnet, ist die soziale Unterstützung und das Vertrauen“, sagt De Neve. Dabei ginge es besonders um sozialen Zusammenhalt. „Wenn es um Freunde geht, auf die man sich verlassen kann, um den Staat, auf den man sich in Notzeiten verlassen kann – sie vertrauen einander.“
Und ebendieses Vertrauen hegen die Menschen aus dem Norden zu großen Teilen auch in ihre Regierung und Institutionen. Nicht zuletzt durch eine ruhige Art. „Das Abwarten möchte ich es nennen. Jetzt gucken wir uns das erst mal in aller Ruhe an, trinken erst mal einen Kaffee und essen eine Zimtschnecke. Und dann machen wir einen Beschluss, der von der Mehrheit der Bevölkerung gedeckt ist“, beschreibt Lachmund die nordische Ruhe.
„Ein Faktor ist, dass die Regierung effektiv funktioniert, aber vor allem, dass sie tatsächlich in der Lage ist, für die Bürger da zu sein“, meint der finnische Psychologe Frank Martela. Es gehe also nicht unbedingt darum, dass Finnland die meisten übermäßig glücklichen Menschen habe, sondern eher, dass es in Finnland nur sehr wenige extrem unglückliche Menschen gebe, sagt Martela. Das trage auch dazu bei, dass sich die Menschen weniger mit anderen vergleichen würden.
Insgesamt hat sich in der Rangliste der glücklichsten Länder besonders im Mittelfeld einiges verändert. Deutschland rutschte um acht Plätze nach unten ab. Die Lebensbewertung oder die Lebensqualität, wie sie die Menschen in Deutschland erleben, ist also diesmal etwas niedriger als im Vorjahr. In der Auflistung gehören die größten Länder nicht mehr zu den glücklichsten 20 – auch für die USA ging es nach unten: Platz 23 statt zuletzt Platz 15. (dpa/cre)
🌞 Classement 2024 des pays les plus heureux au monde :
1. Finlande
2. Danemark
3. Islande
4. Suède
5. Israël
6. Pays-Bas
7. Norvège
8. Luxembourg
9. Suisse
10. Australie
11. Nouvelle-Zélande
12. Costa Rica
13. Koweït
14. Autriche
15. Canada
16. Belgique
17. Irlande
18. Tchéquie…— Mediavenir (@Mediavenir) March 20, 2024
Alle Informationen dazu finden Sie im Weltglücksbericht 2024 (World Happiness Report 2024) unter folgendem Link (in Englisch):
Finnland steht auf Rang 25 der höchsten Selbstmordraten.
Belgien ist noch schlechter dran.
Eine Studie für den Mülleimer.
@Hans
Der Studie kann ich auch irgendwie nicht folgen. Man sagt doch je nördlicher ein Land liegt, desto mehr hat man mit Depressionen zu tun.
Aber die Finnen werden jetzt noch glücklicher sein da sie zur Nato gehören und die Grenze zu Russland dicht ist.
Ein Kriterium für diese Studie ist das Einkommen. Damit werden alle Länder Afrikas zum Beispiel von vorneherein vom Glücklichsein ausgeschlossen.
Umgekehrt haben alle reichen Länder einen Glücklichkeitsvorsprung.
Man kann leider besser die Verzweiflung der Menschen messen als deren Glück, und da sind die Selbstmordraten am besten messbar.
In Finnland bringen sich die nicht so Glücklichen um, bevor gezählt wird!
Wenn ich die Wertungskriterien lese, so wegen Korruption und Vertrauen auf den Staat, dann kommen mir zumindest bei Belgien und anderen Ländern Zweifel.
Und da zeigen die doch wahrhaftig die Finnen mit einer Nationalflagge! pfui! Ist die ganze Veranstaltung vielleicht von Rechtsextremen unterwandert? Ich frag nur …
Diese Studie ist wirklich was für die Mülltonne. Israel auf Platz 5 ?? Ich glaube nicht, dass die Bevölkerung sich dort momentan besonders glücklich fühlt. Und Belgien sorgt trotz Platz 16 fast täglich für negative Schlagzeilen auf manchen Ebenen. Möglicherweise wurden für unser Kriterien wie Gastronomie, Savoir vivre, Königshaus, Radsport,… etwas überbewertet.
Solche Studien sind nicht nur für die Tonne, sondern wir bezahlen sie auch noch entweder über Steuern oder über Profite, die an Stiftungen oder dergleichen gehen.