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Die Favoriten bei der EM: Frankreich – und wer noch?

08.06.2021, Belgien. Tupize: Das offizielle Mannschaftsfoto der Roten Teufel. (Hintere Reihe vlnr): Christian Benteke, Axel Witsel, Leander Dendoncker, Hans Vanaken, Thomas Meunier, Romelu Lukaku, Toby Alderweireld, Jan Vertonghen, Nacer Chadli. MIttlere Reihe (vlnr): Zinho Vanheusden, Dedryck Boyata, Kevin De Bruyne, Timothy Castagne, Dennis Praet, Jason Denayer, Thomas Vermaelen, Michy Batshuayi, Yannick Carrasco, Brandon Mechele. (Vordere Reihe vlnr): Jeremy Doku, Youri Tielemans, Eden Hazard, Thomas Kaminski, Simon Mignolet, Thibaut Courtois, Matz Sels, Dries Mertens, Thorgan Hazard, Leandro Trossard und Albert Sambi Lokonga. Foto: RBFA

Die üblichen Verdächtigen – oder gibt es wieder eine Überraschung wie 2018 mit WM-Finalist Kroatien? Vor der EM gilt Weltmeister Frankreich als Maßstab. Belgien, Spanien und die Niederlande haben mit einigen Sorgen zu kämpfen.

Italien macht am Freitag (21.00 Uhr) in Rom den Anfang. Das Ziel ist für alle Favoriten dasselbe: Wembley, Finale, 11. Juli. Wer ist schon bereit? Was macht den Topteams noch Sorgen? Nachfolgend ein Favoritencheck der Deutschen Presse-Agentur (dpa) unmittelbar vor dem paneuropäischen Turnier.

FRANKREICH: Kylian Mbappé und Antoine Griezmann im Sturm, dazu Paul Pogba und Champions-League-Held N’Golo Kanté im Mittelfeld – klingt für die anderen 23 EM-Teilnehmer schon unfair genug, da kehrte pünktlich vor Turnierbeginn auch noch Real Madrids Topstürmer Karim Benzema zum Weltmeister zurück.

08.06.2021, Frankreich, Paris: Die Franzosen feiern Olivier Giroud (r) für sein Tor gegen Bulgarien. Foto: Francois Mori/AP/dpa

Die Equipe von Didier Deschamps ist ein eingespieltes Kollektiv und auf jeder Position top besetzt. Die Generalprobe (3:0 gegen Bulgarien) gelang dank Olivier Giroud.

ENGLAND: Der Talentpool ist gigantisch, die Erwartungen riesig: England um WM-Torschützenkönig Harry Kane ist bereit für einen Coup bei der EM. Das offensive Potenzial um Kane, Phil Foden, Jadon Sancho und Mason Mount ist extrem groß, Trainer Gareth Southgate hat einen tiefen und variablen Kader. Wird England Gruppensieger, sind sechs von sieben Spielen in Wembley möglich. Sorgen macht die Abwehr: Trent Alexander-Arnold fällt aus, Harry Maguire ist noch fraglich. Im letzten Test gab es ein 1:0 gegen Rumänien.

ITALIEN: Nach der verpassten WM 2018 zählt Italien wieder zum engen Favoritenkreis. Grund dafür ist nicht nur das in allen Teilen des Teams hohe Potenzial, sondern auch Cheftrainer Roberto Mancini. Seit der 56-Jährige die Squadra Azzurra betreut, geht es aufwärts. Zuletzt gab es 27 Begegnungen keine Niederlage.

Kevin De Bruyne im Dress der belgischen Nationalelf. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Italien stellt eine kompakte Abwehr um Routinier Leonardo Bonucci, vorne sind der Ex-Dortmunder Ciro Immobile und Lorenzo Insigne die Hoffnungsträger. Beim 4:0 gegen Tschechien funktionierte die Offensive schon bestens.

BELGIEN: Der ewige Geheimfavorit ist längst nicht mehr geheim. Die brillante Offensive um Weltklassestürmer Romelu Lukaku und den jüngst am Gesicht operierten Kevin De Bruyne gehört zur europäischen Spitze. Fragezeichen stehen hinter Kapitän Eden Hazard, der zahlreiche Verletzungen hinter sich hat. Auch die Abwehr um Jan Vertonghen (34) und Toby Alderweireld (32) ist verwundbar. Belgien hat zudem kaum junge Spieler, tritt seit Jahren mit quasi dem gleichen Personal an. Beim 1:0 gegen Kroatien erzielte Lukaku das entscheidende Tor.

DEUTSCHLAND: Bundestrainer Joachim Löw geht nach 15 Jahren als Chef in sein finales Turnier – und will die letzte ganz große Trophäe, die ihm als Coach des Nationalteams noch fehlt. Vor allem offensiv ist mit Serge Gnabry, Kai Havertz, Thomas Müller und Ilkay Gündogan jede Menge Klasse vorhanden. Die Rückkehr von Müller und Mats Hummels soll der Elf zudem Stabilität verleihen. Groß eingespielt wird das Team aber nicht sein, Löw tüftelte bis zum finalen Test (7:1 gegen Lettland) an neuen Lösungen.

05.06.2019, Portugal, Porto: Cristiano Ronaldo von Portugal jubelt. Foto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

PORTUGAL: Der Titelverteidiger sieht auf dem Papier noch stärker aus als beim Triumph 2016. Verteidiger Ruben Dias, Mittelfeldspieler Bruno Fernandes und der ewige Cristiano Ronaldo verkörpern absolute Weltklasse. Frankfurts Stürmer André Silva (28 Bundesliga-Tore in dieser Saison) hat wohl nicht mal einen Stammplatz. Unter Coach Fernando Santos dürfte Portugal die schwere Gruppe mit Frankreich und Deutschland eher wieder zurückhaltend angehen.

NIEDERLANDE: Die Gruppe ist machbar, die Vorfreude groß, denn die Niederlande ist erstmals seit der WM 2014 wieder bei einem großen Turnier dabei. Stars wie Frenkie de Jong, Georginio Wijnaldum und Memphis Depay machen Lust auf freudige Fußballfeste in Amsterdam, doch Chefcoach Frank de Boer hat Sorgen. Die letzten EM-Tests (2:2 gegen Schottland) waren nicht überzeugend, zudem fallen in Virgil van Dijk und Donny van de Beek wichtige Spieler aus.

SPANIEN: Das furiose 6:0 gegen Deutschland ist noch immer präsent – könnte aber über andere Probleme der Spanier hinwegtäuschen. Kapitän und Rekordspieler Sergio Ramos wurde nicht ins Aufgebot berufen, Mittelfeldsäule Sergio Busquets fehlt zum Turnierbeginn wegen einer Corona-Infektion.

16.11.2020, Spanien, Sevilla: Spaniens Spieler wärmen sich während des Trainings vor dem Spiel gegen Deutschland auf, das sie 6:0 gewannen. Foto: Daniel Gonzales Acuna/dpa

Im Mittelfeld gibt es viele Topakteure für wenige Plätze, fixe Stammspieler gibt es deutlich weniger als bei anderen Topteams. Hoffnung macht die Offensive um Stoßstürmer Alvaro Morata. Gegen Portugal gab es zuletzt ein torloses Remis, wegen des Corona-Falls musste die U21 die Generalprobe gegen Litauen bestreiten.

DIE GEHEIMTIPPS: Hier sind sicher Vize-Weltmeister Kroatien um Luka Modric, die Polen um Weltfußballer Robert Lewandowski und die vor allem in der Defensive starke Türkei zu nennen. Die Türken bekamen in der Qualifikation nur drei Gegentore in zehn Spielen, obwohl auch EM-Topfavorit Frankreich Teil dieser Gruppe war. Diese Kompaktheit soll bereits am Freitag wieder sichtbar sein, wenn das Team von Trainer Senol Günes zum EM-Auftakt Italien fordert. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

22 Antworten auf “Die Favoriten bei der EM: Frankreich – und wer noch?”

  1. Fred vom Jupiter

    Orakel,Orakel, prinzipiell ist alles für alle möglich. Ich schätze Italien, nach der WM-Quali sehr stark ein und glaube Tschechien kann für ne Überraschung sorgen.
    Habe gerade die Vorrunde durchgespielt. Wales,Finnland,Russland,Ukraine,Schottland,Slowakei,Schweden und Ungarn überleben die Vorrunde nicht.
    Wenn ich die Kriterien begreife,nachdem die besten Drittplatzierten verteilt werden, wüsste ich jetzt wer neben Belgien ins Finale kommt. 😜

  2. Frankreich ist einfach als Topfavorit gesetzt. Geheimtipp bei den Spielern ist wohl die Türkei, auch aufgrund einer überragenden EM Quali. Belgien ist irgendwie immer auf der Rechnung und die Vorfreude ist wie immer da aber aber aber……irgendwie haben die Teufel eine Titelallergie. Drücke den Jungs die Daumen damit meine Nachbarschaft auch etwas zu feiern hat. Außer Jean und Günther, wir haben nächsten Dienstag das Schwarz Weiße Trikot an und hoffen das es vielleicht eine Überraschung gibt. Man weiß ja nie bei „die Mannschaft“ oder heißt es jetzt Mannschaft*innen :))

      • Nicht nur wohnen. Bin hier in 4. Generation :) und warum nicht?! Meine Freunde, meine Kinder und ich Feiern gerne mit den roten aber wirklich mitgefiebert wird seit Generationen mit dem deutschen Team. Den wirklich Hype um die roten Teufel gibts doch erst seit Kevin und Co. dabei sind. Ich freue mich auch bei einem Sieg für die roten. Nicht immer alles so eng sehen meine Freunde. Fußball soll Spaß machen und den wünsche ich uns allen. Ich bin übrigens zum Fußball schauen auf dem Scheiblerplatz . Stilsicher mit schwarz gelb roter Girlande um den Hals oder schwarz rot g….. wer weiß :)))

        • Fred vom Jupiter

          Törö, wo warst du 1980? EM-Finale!
          Den Hrubesch Treffer nach einer unberechtigten Ecke, in der vorletzen Minute, hast du bestimmt nicht vergessen. Aber Pfaff, Preud’homme, Meeuws, Van Moor, Gerets, Verheyen, Ceulemans,Vandereycken, Vander Elst, …einfach so in die Tonne zu treten, wird ihrer Leistung und dem Hype nicht gerecht.
          Du verspielst gerade wieder alle Sympthien.

          • Peter Müller

            Hey Fred, du musst aber immer angefressen sein ,wenn es um die Nachbarn geht. Unberechtigte Ecke; Das war ein Fehler von Jean-Marie Pfaff beim 2-1. Der Elfmeter zum 1-1 war ausserhalb vom Strafraum. Man sollte doch mal die Rosa Brille abnehmen.
            Viel Glück bei der E.M. und wenn wir nicht Europameister werden, wirst du schon einige Schuldige dafür finden. Hoffentlich nicht die Deutsche Mannschaft, die das Finale gegen uns gewinnt. :-))))))

        • Peter Müller

          Hallo Törö. Die WM 86 war doch unsere erfolgreiche WM. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die ganzen Grenzgemeinden mit Autocorso nach Aachen und Vaals gefahren sind, und gefeiert haben. Da sind auch Deutsche Freunde von dabei gewesen. Ich habe auch Freunde in Vaals wohnen, und wir haben zusammen gefeiert. Es ist eben nur Fussball, und morgen gewinnt ein anderer. Da haben Neid und Hass nicht zu suchen.

  3. @ Törö: der Hype um die Teufel war schon immer.
    Was meinen Sie was 1986 hier los war?
    Aber Sie haben Recht: Man kann mehreren Mannschaften die Daumen drücken, ich tu dies für Belgien, Deutschland und Italien.

  4. Fred vom Jupiter

    Interssiert sich eigentlich niemand für Hockey?
    Herren:Deutschland steht schon im Finale.Belgien spielt gerade das Halbfinale gegen Holland.
    Und bei den Damen ist’s genauso spannend

  5. Freunde Freunde, da hab ich Euch ein bisschen Pfeffer gegeben:) Sehr schön, die Diskussion läuft. Ich freue mich auf die Kommentare wenn es los geht. Dienstag werden zumindest der liebe Jean und ich Flagge hissen. Unser Günther traut sich nicht;) Also Augen auf inEupen :)))

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