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Die Bütgenbacher Premiere des Bernd Rauw

Hier stellt Bernd Rauw (im gelb-schwarzen Dress) seine Sprungkraft unter Beweis. Foto: Jannis Mattar

Am Mittwochabend war es soweit: Um 20.08 Uhr debütierte Bernd Rauw für den FC Bütgenbach in der 3. Provinzklasse. Das erste Pflichtspiel wurde ein Erfolg: Die Bütgenbacher gewannen gegen Emmels mit 3:1. „Ostbelgien Direkt“-Mitarbeiter Jannis Mattar verfolgte die Meisterschaftspremiere des Ex-Bundesligaprofis.

Eine kleine Stehtribüne, eine klassische Cafeteria, ein Platz ohne Rasenheizung und etwas mehr als 100 Zuschauer. Das sind die Verhältnisse bei Heimspielen des FC Bütgenbach. Die Eifeler kämpfen um den Aufstieg und stehen an der Tabellenspitze. Das 3:1 am Mittwochabend war da nur ein weiterer Routineschritt. Oder etwa doch nicht?

Ein Debüt ohne großen Trubel für den Ex-Profi

Bernd Rauw setzt zum Schuss an. Bütgenbach gewann gegen Emmels 3:1. Foto: Jannis Mattar

Bernd Rauw setzt zum Schuss an. Bütgenbach gewann gegen Emmels 3:1. Foto: Jannis Mattar

Denn etwas war anders als sonst. Jemand war anders als sonst. Hätten es die Medien nicht schon groß angekündigt, hätte wohl nichts darauf vermuten lassen, dass ein ehemaliger Fußballprofi und Bundesligaspieler auf dem Platz stand. Das Debüt des Bernd Rauw verlief erfolgreich, aber ohne großen Trubel. Keine Autogrammjäger und Paparazzi, kaum mehr Zuschauer als sonst.

Dass Rauw, der bislang nicht spielberechtigt war, überhaupt auflaufen würde, stand vor der Begegnung noch nicht fest. Denn die Bütgenbacher spielen eine gute Saison, und Trainer Tommy Chiragarhula hatte aufgrund der guten Mannschaftsleistungen zuletzt keinen unbedingten Grund, die Startaufstellung zu ändern. Und dennoch absolvierte der Spieler mit der Nummer 10 die vollen 90 Minuten.

Bei seinem ersten Spiel zeigte sich Rauw in der Rolle des Spielmachers und Ballverteilers mit geschultem Auge und langjähriger Erfahrung. Er leitete die Mehrzahl der gefährlichen Angriffe ein und hätte Anfang der zweiten Halbzeit den Einstand perfekt machen können. Doch seine Riesenchance zum 2:1 ließ er aus. Das passiert halt auch einem ehemaligen Profi.

Vielleicht auf Anhieb Titel und Aufstieg

Der Ex-Bundesligaprofi mit der Nummer 10: Im Fußball immer noch eine magische Zahl. Foto: Jannis Mattar

Der Ex-Bundesligaprofi mit der Nummer 10: Im Fußball immer noch eine magische Zahl. Foto: Jannis Mattar

Dass er den deutschen Profifußball hinter sich lässt, hat mehrere Gründe. „In Erfurt lief es in der letzten zeit nicht mehr so gut, wie ich es mir gewünscht hätte. Deshalb entschied ich mich, zu wechseln.“ Zurück in die Heimat und zu seiner Familie zog es ihn. Dass er letztendlich beim FC Bütgenbach anheuerte, „war reiner Zufall“. Den sportlichen Höhepunkt seiner Karriere erlebte er mit Arminia Bielefeld, mit der er in die erste Bundesliga aufstieg und für die er 26 Mal auf dem Platz stand. Der Wohlfühlfaktor sei in Emden am größten gewesen – ohne den großen Druck und mit einer netten Truppe.

Jetzt lässt der 33-Jährige sein Fußballerleben in der Eifel ausklingen – und zwar „zu Hause“. Und vielleicht feiert der Büllinger schon kurz nach seinem Wechsel zum FC Bütgenbach auf Anhieb den Titel und den Aufstieg in die höhere Klasse.

JANNIS MATTAR

 

 

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