DG zieht Lohnerhöhung für Pflegekräfte und Sozialsektor auf September 2020 vor

Sitzung der regierung der DG mit Vertretern der Arbeitgeber und Gewerkschaften im Sozialbereich am Donnerstag im Europasaal des Ministeriums in der Gospertstraße in Eupen unter Einhaltung der Abstandsregeln. Foto: Kabinett Antoniadis

Die Pflegekräfte und weitere Berufsgruppen im Sozialbereich werden im September eine Gehaltserhöhung erhalten. Darauf verständigten sich die Regierung der DG sowie die Arbeitgeber und die Gewerkschaften im Sozialbereich am Donnerstag.

Die Gehaltserhöhungen betragen je nach Statut bis zu 23 Prozent. Die Mehrkosten dieser Maßnahme belaufen sich in den Jahren 2020 und 2021 auf insgesamt 2,7 Millionen Euro.

Die DG ist seit dem 1. Januar 2019 zuständig für die Finanzierung der Wohn- und Pflegezentren. Aus diesem Grund hatten die Regierung und die Sozialpartner im Mai 2019 eine gestaffelte Erhöhung der Gehälter im Sozialbereich in den Jahren 2022, 2023 und 2024 vereinbart. Diese Erhöhungen sollten ab 2024 1,7 Millionen Euro kosten.

Eine Pflegerin und eine Bewohnerin des Pflegeheims schauen zusammen aus einem Fenster eines Pflegeheims. Foto: Tom Weller/dpa

„Den Kraftakt, die finanzielle Aufwertung des Sektors auf 2020 und 2021 vorzuziehen, ist die Regierung der DG bereit zu leisten, um die Sozialberufe attraktiver zu gestalten“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Vorgesehen ist, dass Pflegehelfer im nicht-kommerziellen Sektor künftig, je nach Dienstalter, bis zu 23 Prozent mehr Gehalt erhalten. Im öffentlichen Sektor wird die Gehaltstabelle der Pflegehelfer um 12 Prozent erhöht. Die Krankenpfleger bekommen 4 Prozent mehr Gehalt.

Eine Krankenschwester gibt einer Bewohnerin des Pflegeheims einen Becher. Foto: Benoit Doppagne/BELGA/dpa

Auch andere Berufsgruppen im nicht-kommerziellen Sektor, wie zum Beispiel die Unterhaltsarbeiter, Verwaltungskräfte, die Erzieher und Sozialarbeiter in den Behinderteneinrichtungen, in den Diensten der häuslichen Hilfe, beim RZKB usw. erfahren Erhöhungen zwischen 2 Prozent und 4 Prozent.

Da die föderalen Baremen in den Wohn- und Pflegezentren für Senioren (WPZS) zum Teil bedeutend niedriger waren als die im nicht-kommerziellen Sektor der DG, erfahren diese anderen Berufsgruppen in den WPZS Erhöhungen, je nach Dienstalter und Funktion, von bis zu 20 Prozent.

Bei der Sitzung mit den Sozialpartnern wurden zudem weitere Entscheidungen getroffen und fest terminiert.

• Die Arbeitsgruppe zur Überarbeitung der Betreuungs- und Pflegenormen wird spätestens im Mai 2021 eingesetzt und dabei den Empfehlungen des Bürgerrats Rechnung tragen. Die Regierung verpflichtet sich, die im Einvernehmen festgelegten Vorschläge der Arbeitsgruppe im ersten Halbjahr 2022 umzusetzen.
• Die im Sektorenabkommen vorgesehene Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Baremen wird spätestens bis Dezember 2020 eingesetzt.
• Die vorgesehene Arbeitsgruppe zur Einführung einer spezifischen Gehalttabelle wird im September 2020 eingesetzt und der Regierung Ende Oktober 2020 ihre Empfehlungen vorlegen. Die Regierung verpflichtet sich, die im Einvernehmen festgelegten Vorschläge der Arbeitsgruppe im ersten Halbjahr 2021 umzusetzen.
• Das Personalkataster soll spätestens im Januar 2021 einsatzfähig sein.
• Die Regierung verpflichtet sich, in Absprache mit den Sozialpartnern und auf Grundlage des Personalkatasters, im sozio-kulturellen Bereich zu überprüfen, ob die im Rahmenabkommen vorgesehene Erhöhung integral vorgezogen werden kann.