Politik

DG kauft Eyneburg in Hergenrath für 2,1 Millionen Euro

Ministerpräsident Oliver Paasch und Ministerin Isabelle Weykmans bei der Pressekonferenz am Dienstag. Foto: Patrick von Staufenberg

Die DG hat die Eyneburg (Emmaburg) in Hergenrath für 2,1 Millionen Euro erworben. Das gaben Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) und Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Eupen bekannt.

Der Kauf erfolgt über die Beteiligungsgesellschaft Proma AG, die sich mit der bisherigen Eigentümerin, der Eyne GmbH, geeinigt hat. Der Kaufpreis entspreche dem Enteignungswert, der von mehreren Gutachtern geschätzt worden sei, hieß es.

Im November hatte die DG-Regierung die Einleitung der Enteignung der Eyneburg beschlossen. Sie aktivierte damit nach eigenen Angaben ihr Denkmalschutzrecht, um das historische und für die Gemeinschaft bedeutsame Kulturgut zu schützen.

Ministerpräsident Oliver Paasch (r) gibt ein Interview zum Kauf der Eyneburg. Foto: Patrick von Staufenberg

Begründet wurde die Enteignung mit der stetigen Verschlechterung der unter Schutz stehenden Gebäudesubstanz. Durch fehlende Instandsetzungs- und Unterhaltsarbeiten drohe ein Verlust von Gebäudeteilen des historischen Denkmals.

Wie die Gemeinde Kelmis verlauten ließ, laufen parallel zum Kauf weiterhin Gespräche mit Investoren, um die Instandsetzung der Eyneburg zu finanzieren. An diesen Gesprächen sei die Gemeinde Kelmis in der Person von Bürgermeister Luc Frank beteiligt. „Es freut uns, dass die DG die Eyneburg gekauft hat”, erklärte Luc Frank. „Jetzt geht es darum, die Zukunft der Burg und ihr touristisches Potenzial durch einen finanzstarken Investor zu sichern.”

Die Eyneburg ist eines der größten Denkmäler Ostbelgiens. Sie lässt sich in ihren Ursprüngen bis in das 13. Jahrhundert datieren. Lokale Sagen bringen sie mit der Tochter Karls des Großen, Emma, in Verbindung. Die Burg ist in mehreren zeichnerischen Darstellungen (u.a. durch den ersten Preußischen Konservator der Kunstdenkmäler, Ferdinand von Quast) erfasst und ebenso in der Literatur zu Burgen und Schlössern in Deutschland und Belgien besprochen worden. (cre)

47 Antworten auf “DG kauft Eyneburg in Hergenrath für 2,1 Millionen Euro”

  1. Ritter Kuno

    Super, dann wird sicher am 15 November der ganze Belgische Regierungsapparat zu Ritterspielen eingeladen?
    Hoffentlich wird das nicht der nächste Reinfall, nach dem Sponsoring dieser neuen Belgischen Bank werden.
    Trotz gewiefter Bankspezialisten an der Regierungsspitze, sieht unser Wertportfilio nicht sehr rosig aus!?
    Jede Menge Negativa hat sich dort eingenistet, da kommt es auf 2 (Zwei) Millionen mehr oder weniger auch nicht mehr an.

  2. Praktisch, denn obwohl Belgien in Schulden versinkt und ganz andere Probleme hat, kauft sich die Mini-Regierung aus Eupen eine Ruine, die weitere viele Millionen verschlingt, ehe was Brauchbares daraus entsteht. Da ist der Shitstorm vorprogrammiert.

  3. Peer van Daalen

    Mal abgesehen davon, daß ich gerne wüßte, was einen Beleigungsgesellschaft !!!! (Proma AG) https://ostbelgienmedien.be/desktopdefault.aspx/tabid-4482/8025_read-44580/ ist, finde ich dieses Entscheidung gut und richtig.

    Belgisches Kulturgut gehört zu Belgien und nicht in die Griffel russischer oder sonst was für scheinheilige Investoren. Immer wieder erstaunlich, wer sich in den vergangenen Jahren darum bemüht hat, sich die Emmaburg/Eyneburg unter den Nagel zu reißen.

    Ich hoffe, daß diese Perle ostbelgischer Kultur aus seinem desaströsen Dornröschenschlaf erwachen werde und zu neuer Blüte aufsteigt.

    • @Peer van Daalen
      Ich gebe Ihnen Recht, es wäre schön wenn dieses Stück Kulturgut wieder zum Leben erweckt würde, ich habe meine Kindheit um und auf der Eyneburg verbracht. Meine Sorge ist jedoch, das die Ostbelgische Bevölkerung am Ende keinen Nutzen davon haben wird. Es wäre mal an der Zeit etwas für UNS zu tun, etwas wovon wir wieder zehren können

      • Peer van Daalen

        Wir werden sehen @ Schelm 20/12/2022 14:34: Es sind reichlich wohlfeile Worte von der Kulturministerin Isabelle Weykmans gesprochen worden, die hoffen lassen.

        „Was uns als Besitzer wichtig ist: Dass der Ort nicht! geschlossen, sondern offen ist für die Bevölkerung und für Gäste. Durch die Begegnung wird das Denkmal lebendig und lebendiges Geschichtserlebnis möglich gemacht“, so Isabelle Weykmans auch in dem Video https://brf.be/regional/1674335/ .

  4. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZ – Wie die Gemeinde Kelmis verlauten ließ, laufen parallel zum weiterhin Gespräche mit Investoren, um die Instandsetzung der Eyneburg zu finanzieren. An diesen Gesprächen sei die Gemeinde Kelmis in der Person von Bürgermeister Luc Frank beteiligt. „Es freut uns, dass die DG die Eyneburg gekauft hat”, erklärte Luc Frank. „Jetzt geht es darum, die Zukunft der Burg und ihr touristisches Potenzial durch einen finanzstarken Investor zu sichern.”


    • „Jetzt geht es darum, die Zukunft der Burg und ihr touristisches Potenzial durch einen finanzstarken Investor zu sichern.”
      //////
      Gäbe es „finanzstarke Investoren“ die sich für diese Immobilie interessierten, hätten keine Steuergelder ausgegeben werden müssen. Wo haben die sich bisher versteckt? Wo glaubt Luc Frank diese zu finden?

  5. Hoffentlich werden die Entscheider eines Tages zur Verantwortung gezogen.
    Wer will diese Idiotie eine Tages bezahlen.
    Dann sind die heutigen Entscheidungsträger in Rente.
    Nach dem Motto “ Nach mir die Sinnflut “
    Es ist einfach nur zum K….tzen;schämt euch.
    Scham kennt ihr nicht.

  6. der heilige josef

    So historisch ist das alte Gemäuer gar nicht lediglich der innere Kern mit dem Burgturm stammt aus dem spätem Mittelalter alle anderen Aufbauten stammen aus der der Zeit von 1890 bis 1910. Damals war es für Fabrikbesitzer die zu Besitz und Wohlstand gekommen waren. in Mode sich ein burgähnliches Anwesen zu errichten. So machte es auch der Aachener Lütticher Tuchfabrikant Theodor Nellessen ein Verwandter der Stahldynastie Cockerill – Pastor.

  7. Rede und Gegenrede

    Mal sehen was die Opposition zu dieser Millionenausgabe mit unabsehbaren Folgen sagt, aber es gibt ja im Grunde keine nennenswerte, debattenfähige und ernstzunehmende Opposition in Ostbelgien. Das ist sehr schade für unsere Demokratie und den Parlamentarismus.

  8. Proma AG ist auch Aktionär bei 100,5 und Besitzer der Antennen Maste des Brf und Hauptaktionär der Proma AG ist die DG. Alles ins Leben gerufen worden von der Pff und ein gewisser Herbert Ossemann. Quartum und ETC, Vetternwirtschaft auf höchster Ostbelgistan Ebene.

    • Peer van Daalen

      @: Ike 20/12/2022 16:46 „Proma AG ist auch Aktionär bei 100,5 und Besitzer der Antennen Maste des Brf und Hauptaktionär der Proma AG ist die DG. Alles ins Leben gerufen worden von der Pff und ein gewisser Herbert Ossemann. Quartum und ETC, Vetternwirtschaft auf höchster Ostbelgistan Ebene.“

      Und weiter? Oder haben Sie Ihre Hausaufgaben nicht richtig gemacht???

      „Die Proma AG betreibt und vermietet die Sendemaste auf Petergensfeld und in Amel. !!!!! Laut einer europäischen Richtlinie darf ein öffentlich-rechtlicher Sender nämlich nicht gleichzeitig Eigentümer und Nutzer von Sende-Infrastruktur sein. !!!!!“
      Quelle: https://ostbelgienmedien.be/desktopdefault.aspx/tabid-4482/8025_read-44580/

      Bewerten möchte ich das allerdings nicht, da mir hierfür das detaillierte Hintergrundwissen fehlt.

      “ Konkret hält die Proma AG, deren größter Gesellschafter die DG ist, 40,8 % der Aktien. Weitere 10 % liegen bei der deutschen PFD Pressefunk GmbH, jeweils 5 % beim Zeitungsverlag Aachen und der
      Grenzecho AG. 39,2 % der Aktien hält Radio Salü in Saarbrücken.“ Quelle: Seite 55 https://ostbelgienlive.be/PortalData/2/Resources/downloads/GOOD_PRACTICE_240214_Druckdatei_.pdf

      Letztendlich ist es mir auch egal, wer wann was wo macht … Hauptsache ist, es gibt endlich Butter bei die Fische :-).

  9. Cooler Deal zwischen der DG und der Gemeinde Kelmis.
    Der 3 mio zinslose Kredit würde dann über den Erlös wöchentlicher Ritterspiele innerhalb der nächsten 99+ Jahre abgearbeitet.
    Das Gemeindehaus in Kelmis hätte dann auch genug Kapazität und notfalls könnte man ja die Kerker langfristig vermieten.
    Da soll mal einer sagen unsere Politiker kriegen nix auf die Reihe.
    Danke Olli, Danke Luc, Ihr wahren Ritter

  10. Guido Scholzen

    Im Hochmittelalter gab es über 10.000 Burgen in deutschen Landen.
    Wo sind die hin? Die meisten wurden abgerissen in der Neuzeit, weil diese Verteidigungsbollwerke durch immer besser werdende Feuerkraft der Kanonen obsolet wurden. Die Steine wurden benutzt, um neue Gebäude zu errichten.
    Wenn die Eyneburg zu nichts mehr taugt, dann ist das eben so.
    Denkmalschutz um jeden Preis auf Kosten der Allgemeinheit ist eine Krankheit der Politiker auf der Suche nach Prestige.

    • Das hätte man nicht besser formulieren können: „Denkmalschutz um jeden Preis auf Kosten der Allgemeinheit ist eine Krankheit der Politiker auf der Suche nach Prestige.“

      Oder mit einem Zitat von Alexander von Humboldt „Wohlstand ist, wenn man mit Geld, das man nicht hat, Dinge kauft, die man nicht braucht, um damit Leute zu beeindrucken, die man nicht mag. “

  11. Wahl, Joachim

    Man kann geteilter Meinung über den Erhalt von historischen Bauten sein. Ich denke aber, das Geld zur Renovierung kommt der Region zugute. Beachtung finden sollte auch der Durchsetzungswille der DG. Enteignung, Kauf, fertig! Solch politisches Engagement würde man sich auch in Bütgenbach wünschen. Da windet man sich, verkriecht sich hinter angeblich unüberwindbaren juristischen Hürden, der Camping in Küchelscheid, zur Mülldeponie verkommen, verunstaltet ein ganzes Dorf. Direkt neben der Rur lagern Tanks, Gasflaschen, undefinierbare Flüssigkeiten. Frei umherliegendes Isoliermaterial spült ins Wasser. Der an das natura2000-Gebiet angrenzende Platz wird von railbikern, Wandern und Touristen eingesehen. und Brüssel warnt vor Feinstaubbelastung, da lachen ja die Hühner. Frau Ministerin, it’s up to you!

    • Herr Wahl! richtig dass Sie solchen Missestand melden und Publik machen! Ist sicherlich keine grosse Werbung für den Herrn Servaty der ja in der Ecke wohnt!? Überhaupt, Bütgenbach übertreibt in vielem. Worriken ist ein Fass ohne Boden und kostet uns Steuerzahlern Millionen und aber Millionen! Mer druff, wir haben es ja!

  12. Der Ankauf in Höhe von 2.1 Mio € ist das kleinere Problem, bei solchen alten Gebäuden fangen die Kosten ja erst an wenn man sie besitzt! Hat die DG sich darüber schon einmal Gedanken gemacht? Welche Unterhaltskosten kommen auf die DG zu wenn sie die Bausubstanz erhalten will? Für die Denkmalschutzkommission ist nichts zu teuer wenn es um den Erhalt solcher Anlagen geht, hat man das einkalkuliert? Oder sucht man jetzt einen imaginären „Investor“ der das übernehmen soll? Bisher hat es ja mit privaten Eigentümern nicht funktioniert, warum soll es mit Steuergelder besser werden? Ach ja, die stehen ja unbegrenzt zur Verfügung….

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