Gesellschaft

DG-Gemeinden gehören weder zu den ärmsten noch zu den reichsten Kommunen Belgiens

Geschlossene Geschäfte. Foto: OD

Armes Wallonien, reiches Flandern? Wenn man die Statistik über die reichsten und ärmsten Gemeinden Belgiens bemüht, trifft dies zweifelsohne zu. Von den 50 ärmsten Kommunen des Landes sind nur zwei in Flandern gelegen.

Die DG befindet sich sozusagen jenseits von Gut und Böse. Weder in den Top 50 der ärmsten noch in den Top 50 der reichsten Kommunen gibt es eine aus der DG.

Erstellt wurde die Statistik durch den Föderalen Öffentlichen Dienst, Bereich Wirtschaft (SPF Économie).

Dison und Verviers auf der „schwarzen Liste“

Bei den ärmsten Gemeinden findet man zwei, die in der Nähe der DG liegen: Dison und Verviers. Dison befindet sich auf Platz 8 in der Liste der ärmsten Kommunen, Verviers auf 20.

Dison bringt es auf ein Durchschnittseinkommen von gerade mal 11.930 Euro pro Jahr und pro Einwohner, Verviers auf 13.291 Euro pro Jahr und pro Bürger.

Die Rue de Dison in Verviers ist eine der ärmsten Straßen der Wallonie. Foto: OD

Die Rue de Dison in Verviers ist eine der ärmsten Straßen der Wallonie. Foto: OD

Auch Gouvy (14.041) ist in der Liste der 50 ärmsten Kommunen zu finden.

Die 50 reichsten Gemeinden liegen alle weiter weg von Ostbelgien, wenn man einmal von Chaudfontaine bei Lüttich (21.217 Euro pro Jahr und pro Bürger) absieht.

Die reichste Gemeinde Belgiens ist Sint-Martens-Latem (25.375 Euro) in Ostflandern, die ärmste Saint-Josse-ten-Noode (8.242 Euro) in der Region Brüssel-Hauptstadt.

Vor einigen Monaten hatte ebenfalls der Föderale Öffentliche Dienst, Bereich Wirtschaft, sogar eine Liste der ärmsten Straßen veröffentlicht. Demnach war die Rue de Dison in Verviers die ärmste Straße der Wallonie. Den 2. Platz belegte das “Quartier aux Fleurs” in Mons, und auf dem 3. Rang folgte ein anderes Stadtviertel von Verviers, nämlich Hodimont.

Die ärmsten Gemeinden Belgiens:

  1. Saint-Josse-ten-Noode 8242 (Euro im Schnitt pro Jahr und Einwohner)
  2. Molenbeek-Saint-Jean (9844)
  3. Schaerbeek (10.907)
  4. Farciennes (11.174)
  5. Anderlecht (11.261)
  6. Saint-Gilles (11.488)
  7. Brüssel (11.864)
  8. Dison (11.930)
  9. Koekelberg (12.195)
  10. Colfontaine (12.328)
Die Mühle von Sint-Martens-Latem in Ostflandern. Foto: Wikipedia

Die Mühle von Sint-Martens-Latem in Ostflandern. Foto: Wikipedia

Die reichsten Gemeinden Belgiens:

  1. Sint-Martens-Latem (25.375)
  2. Keerbergen (23.753)
  3. De Pinte (23.611)
  4. Oud-Heverlee (23.486)
  5. Knokke-Heist (23.203)
  6. Bierbeek (23.033)
  7. Hove – Antwerpen (23.019)
  8. Lasne (22.890)
  9. Schilde (22.840)
  10. Koksijde (22.685)

15 Antworten auf “DG-Gemeinden gehören weder zu den ärmsten noch zu den reichsten Kommunen Belgiens”

    • Observer

      @Pauvre capitale: Dass Brüssel zu den ärmsten Gemeinden gehört, ist jetzt wirklich keine Überraschung, und erst recht nicht, wenn man andere Brüsseler Gemeinden wie Saint-Josse, Molenbeek, Schaerbeek, Anderlecht und Saint-Gilles mit berücksichtigt. Armut konzentriert sich in den Metropolen. Das ist in anderen EU-Staaten nicht viel anders.

    • Réalité

      @Pauvre capitale

      Oh non,mon chèr!
      Die meisten reichen Brüsseler wohnen in den Vorstädten und Vororten!So u a in Lasne,Woluwé usw!Natürlich auch einige z Bspl in der Ave Louise etc.
      Dies ist doch Weltweit so,diese Leute wollen am Abend u WE ihre Ruhe haben,die sie in den Zentren niemals fänden!

  1. Ärmste Gemeinden? Als Maßgabe gilt also das Pro-Kopf-Einkommen der Einwohner
    der Kommunen. Ergo, wenn dieses Einkommen der Bürger niedrig ist, haben die infrage kommenden Gemeinden dadurch auch weniger Steuereinnahmen (zB beträgt die Gemeindesteuer in meiner Gemeinde 6 % auf das steuerpflichtige Berufseinkommen).
    Ist diese Statistik denn tatsächlich aussagekräftig? Meines Wissens nach gehört beispielsweise die Gemeinde Burg-Reuland statistisch auch zu den sog. „ärmeren“ Gemeinden. Dies ist aber eher
    dem Umstand geschuldet, dass ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung dieser Gemeinde, ihr Einkommen in
    ……….Luxemburg versteuert und somit das Steueraufkommen nach unten „drückt“.
    Es gibt zwar einen sog.Finanzausgleich
    der von LU solchen Gemeinden zuerkannt wird, trotzdem, rein „statistisch“ wird B-R
    als „arme“ Gemeinde geführt.
    Allein der Blick auf einen Großteil der
    Immobilien in dieser ansehnlichen Gemeinde sagt was anderes aus

  2. Das mag zwar so stimmen, doch möchte ich den Verantwortlichen dieser genannten Gemeinde nicht unbedingt noch mehr Finanzmittel in die Hand drücken. Der Ober-Manitu hatte doch bereits als MP große Geldmittel „versenkt“. Ich kann Sie aber beruhigen, dass die in BR wohnenden Bürger – egal wo sie ihre Einkommenssteuern entrichten – indirekt über die Immobiliensteuer (mit einem satten – vor kurzem drastisch erhöhten – Batzen für die „arme Gemeinde“) geschröpft werden. In meinem persönlichen Fall stehen mir seither 500 Eur weniger pro Jahr in der Haushaltskasse zur Verfügung! Auf der anderen Seite muss ich leider feststellen, dass sich in Sachen Infrastruktur und Verkehrsberuhigung rein gar nichts tut – also von einem finanziellen Return spürt der gebeutelte Steuerzahler nichts. Anstatt sinnvoller Investitionen baut man einen absolut irrsinnigen Unterstand für potentielle Wanderer in meiner Ortschaft. Oh armes Burg-Reuland!

    • @ Manager,
      Bitte meinen Beitrag nicht missverstehen.
      Ich wollte mit meinem Post in keinster Weise, auch nicht unterschwellig ausdrücken, dass ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung der Gemeinde Burg-Reuland, und nicht nur aus dieser, ihr Einkommen in LU beziehen und auch dort versteuern.Ich wollte lediglich erwähnen, dass Statistiken immer nur das sind was sie sind, nämlich Statistiken.
      Was Ihren Einwand betreffend der Immobiliensteuer angeht, kann ich Sie „beruhigen“, auch in meiner Gemeinde
      hat sich in den letzten Jahren einiges „getan“. Außer der Gemeinde selbst,
      sorgen noch andere Hyänen dafür – namentlich die Region und vor allem die unnötige Provinz( 21,875 % Steuersatzanteil!! ,dass da jedes Jahr etwas mehr zu zahlen ist. Zur „Aufbesserung“ der institutionnellen Immobilien-Besitz-Abzocker wurde ja vor einigen Jahren das sog. Kataster -einkommen indexiert und die vorherige, Jahrzehnte lange, gängige Praxis einer nur selten vorgenommenen Revision, die deutlich günstiger für die Betroffenen ausfiel, zu Gunsten der Indexierung abgeschafft.Da seid ihr nicht nur in BR Leidensgenossen. Noch was zu Ihrer Bemerkung „potentielle Wanderer“. Wie sieht es inzwischen mit dem Ravel-Weg
      Auel – Oudler aus. Bin schon lange nicht mehr dort mit dem Fahrrad gewesen, da diese Strecke schlecht unterhalten war.

  3. Statistiker

    @PATRIOT
    Betreffend der Gemeinde Burg-Reuland gebe ich Ihnen Recht. Ich glaube aber kaum, dass die Einwohner von Dison und Verviers ihr Einkommen in Lichtenstein, Luxemburg oder Monaco versteuern lassen. Meines Erachtens ist das Prokopfeinkommen in den armen Gemeinden so niedrig, weil ein Grossteil der Bevölkerung arbeitslos ist oder von der Sozialhilfe lebt.

    • @ Statistiker,

      Klar, dem ist so (ernsthaft)

      Und in der von mir geschätzten Gemeinde Burg-Reuland, die ich meinen früheren Kollegen gegenüber liebevoll „blau-weiße Republik“ genannt habe, bezieht sich das Einkommen hauptsächlich auf NICHT zuvor in LU tätig gewesene Pensionsempfänger, ob Arbeitnehmer oder Selbständige, sowie Waisen und Witwer/Witwen (scherzhaft)

  4. Es reicht!

    Unsere Gemeinde hier in Eupen zählt ebenfalls zu den ärmsten Gemeinden sonst hätte kein Dienst eingestellt werden müssen (Stuards, Büro für die Asylanten, …). Somit ist unsere Stadt definitiv ebenfalls bankrott!

  5. Réalité

    @Es reicht

    Keine Bange,Es reicht!

    Unsere Minister und Präsidenten lassen ihre Kleingliedhauptstadthauptstadt nicht fallen!Sie werden die wohl nie pleite gehen lassen!Da geht immer noch ne Finanzspritze…auch über 2038 hinaus…wird wohl hoffentlich reichen….!?

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