Gesellschaft

DG-Bürger immer noch Vieltrinker und Vielraucher?

Die vierte Gesundheitsumfrage ergab, dass der Genuss von Alkohol und Tabak in der DG sehr hoch ist. Foto: dpa

Im Laufe des Jahres 2013 wird in Belgien die fünfte nationale Gesundheitsumfrage durchgeführt. Gefragt werden dabei auch rund 300 Bürger der DG. Die letzte Gesundheitsumfrage, die von Mai 2008 bis Mai 2009 stattfand, hatte u.a. ergeben, dass der Ostbelgier überdurchschnittlich viel Alkohol, Tabak und auch Psychopharmaka zu sich nimmt.

Die Umfrage gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Bevölkerung und dient als Basis für die Orientierung der Gesundheitspolitik. Einladungen werden an ungefähr 6000 Haushalte in mehr als 200 Gemeinden Belgiens verschickt, die per Zufallsprinzip ermittelt werden.

Am vergangenen Montag erinnerte Vivant-Fraktionssprecher Michael Balter bei der Diskussion im PDG über den demografischen Wandel an die zum Teil erstaunlichen Ergebnisse der vierten Gesundheitsumfrage.

Junge Menschen in der DG trinken zu viel Alkohol.  Foto: Shutterstock

Junge Menschen in der DG trinken zu viel Alkohol. Foto: Shutterstock

In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen gaben 41% der Befragten an, zumindest einmal pro Woche mehr als sechs Gläser Alkohol „bei einer Gelegenheit“ zu trinken. Die Experten des Wissenschaftlichen Instituts für Volksgesundheit (WIV) waren sich einig: Junge Menschen in der DG trinken zu viel Alkohol. Dies wird vor allem dann deutlich, wenn die in Ostbelgien ermittelte Rate von 41% „Vieltrinkern“ im Alter zwischen 15 und 24 Jahren mit der landesweiten Quote verglichen wird. Für Gesamt-Belgien wurde in der gleichen Altersgruppe ein Anteil von 12% errechnet.

Laut dieser vierten Gesundheitsumfrage ist in der DG nicht nur der Genuss von Alkohol sehr ausgeprägt, sondern auch der Tabakkonsum. Mehr als 30% aller Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren rauchen jeden Tag. Landesweit liegt die Rate bei knapp 19%.

Alkohol und Tabak haben in Übermengen eine explosive Wirkung. Foto: Shutterstock

Alkohol und Tabak haben in Übermengen eine explosive Wirkung. Foto: Shutterstock

Bei den 25- bis 44-Jährigen gibt es in der DG etwa 26% Raucher. Auch dieser Wert liegt höher als im Belgien-Durchschnitt, denn laut Umfrage rauchen landesweit 24% der Befragten. Die Zahl der täglichen Raucher nimmt mit zunehmendem Alter ab. Tragisch ist aus Sicht der Forscher vom Wissenschaftlichen Institut für Volksgesundheit die große Anzahl junger Raucher.

Auch der Gebrauch von Psychopharmaka ist bei uns übrigens laut Gesundheitsumfrage so stark ausgeprägt wie sonst nirgendwo in Belgien.

Man darf gespannt sein, ob die Umfrage von 2013 gegenüber der von 2008 und 2009 eine Trendwende deutlich machen wird oder nicht. Bis wir dies wissen, wird indes noch einige Zeit vergehen, denn die Befragungen müssen erst noch zu Ende geführt und anschließend ausgewertet werden.

 

21 Antworten auf “DG-Bürger immer noch Vieltrinker und Vielraucher?”

  1. Mal vorab, ich will hier nichts verniedlichen. Zunächst fällt mir bei den beiden Fotos in dem Bericht die Quelle auf : „Shutterstock“. Ist keine ostbelgische Agentur. Desweiteren, die beiden Aufnahmen scheinen auch nicht in der DG aufgenommen worden zu sein, das nur am Rande erwähnt.
    Was das Ergebnis besagter „Gesundheitsumfrage“, bezogen auf Ostbelgien angeht, hege ich auch meine Zweifel an deren Stichhaltigkeit.
    Wir hatten ja bereits mal eine Untersuchung des Kriminologen Christian Pfeiffer über die jugendliche Kriminalitätsrate in der DG. Über das Ergebnis wurden erhebliche Zweifel angemeldet. Wie dem auch sei, ich halte
    solche Untersuchungen nicht für der Weisheit letzter Schluss

  2. Paasch und Lambertz sind Hochleistungssäufer, ich habe mit beiden gesoffen, Paasch unter den Tisch, bei Lambertz würde ich nicht im Ansatz daran zu denken wagen, he’s the master of alcoholics.
    Und darum kann Paasch noch lange warten bis er MP wird, Lambertz kann mit jedem, nicht nur mal nippeln sondern richtig, und dann mit dem nächsten trinken, und jeder denkt, „der hat sich die Freiheit für mich genommen“.

    Zur Statistik: Diese Rekorde wurden in der Eifel erkämpft und ersoffen, bzw. erraucht, Eupen will nur Ruhm abstauben.
    In Eupen kaufte man früher leere Bierkästen, um in der Eifel etwas auf- oder darstellen zu können.

      • @R.A.Punzel ihren Seitenhieb (Tierheimresidenz der DG) kann ich nicht ganz folgen,denn die „Tierheimresidenz“ hat mit der DG nicht viel am Hut,da es sich um ein rein privates Th.handelt.

    • Das mit dem „Bierkastenstapeln“ ist bereits Geschichte.
      Vielleicht erinnert sich noch jemand daran, dass vor Jahren, das sog. „Wettkampfsaufen“, (vorrangig in der Eifel), welches mit eben diesem Bierkastenstapeln „dokumentiert“ wurde, die Polizei, bzw.die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen hatte.Seitdem gilt diese „Praxis“ eher als überholt. Es gibt schon seit einiger Zeit, Bier-Tankwagen,da braucht nicht mehr gestapelt zu werden, der Bierfluss hat sich durch diese „Systemumstellung“ jedoch nicht verringert; Leider, in meinen Augen .

    • karlh1berens

      Fest steht für mich aber auch dass derjenige, der „bereit“ ist, bis zum Kontrollverlust zu gehen, der autentischere ist. Und derjenige (Wähler), der denkt, „der hat sich die Freiheit für mich genommen“, liegt genauso daneben wie jener Wähler, der bei den nächsten Wahlen das Kreutzchen neben den Kandidaten macht, der ihm in seiner „Sprechstunde“ die Telefonnummer des ÖSHZ auf einen Zettel geschrieben hat weil er nicht wusste, wie er seine Heizölrechnung bezahlen soll.

  3. Laurent Klein

    In der DG wird viel Geld verdient und es herrscht ein reges Vereinsleben. Deswegen hat insbesondere der Eifeler genug Geld, um sich 1) auf dem Humpenball in Oudler mit den Jungs vom JGV richtig umzuknüppeln und 2) danach sicher mit dem gemieteten Reisebus oder dem Taxi nach Hause zu kommen. In den anderen Landesteilen gibt es kein nennenswertes und erst recht kein organisiertes Vereinsleben, und mit Arbeit und Verkehrsmitteln sieht es auch nicht immer rosig aus. Und alleine oder im kleinen Kreis saufen ist witzlos.

  4. Mir würde der Staat einen Gefallen tun, wenn er bei diversen grossen Betrieben in der Region mal Überraschungskontrollen ausführen würde. Dort scheint das Rauchverbot noch nicht angekommen zu sein.

  5. Es reicht!

    Wenn nicht soviel gesoffen würde und die Menschen nüchtern in die Wahlkabine gehen würden würde sich mit Sicherheit einiges ändern?
    Aber wenn die Leute benebelt sind sehen diese alles durch die rosarote Brille und bestätigen die Regierung?
    Somit kann die Regierung ja sehr froh sein dass der Bürger sich die Welt schön säuft.

  6. Es erschliest sich mir nicht warum jede Debatte auf die politische Schiene geschoben wird. Das KHL ein „Genussmensch“ ist stört mich nicht, schliesslich weiß ich wohin Deutschland von einem Abstinenzler gebracht wurde der gleichzeitig auch noch Vegetarier und Nichtraucher war.
    Aber wie aussagekräftig ist eine „Umfrage“ bei der 300 (!) Personen befragt wurden? Wo wurden die befragt? Wenn ich die Umfrage in Ostbelgien in einem Eifler Dorfkrug durchführe und in Flandern die Insassinnen einer Klosterschule befrage bekomme ich sicher auch „belastbare“ Ergebnisse. Wer aber mal in Flandern eines der zahllosen „Festjes“ besucht hat weiß das es sich nicht hinter unserer Kirmes verstecken muß. Auch die Wallonen verstehen es zu feiern. Sind das alles Alkoholiker?
    Natürlich sind alle Raucher ( ich eingeschlossen) Verbrecher. Zu glauben das es hier mehr ( oder weniger ? ) davon gibt als andernorts halte ich aber für an den Haaren herbeigezogen.
    Zum Schluss noch ein Wort von Konrad Adenauer der gesagt haben soll:“Ich glaube keiner Statistik die ich nicht selbst gefälscht habe.“ Will sagen, die Glaubwürdigkeit einer solchen Umfrage erschliesst sich erst wenn ich Auftraggeber und Methode kenne.

  7. Dagobert

    Sitzt in Eupen am Werthplatz ein Mann und säuft sich die Hucke voll .
    Sagt eine alte Dame zu ihm ;
    Hören sie mit dem Saufen auf, jeder dritte Belgier stirbt am Alkohol !
    Sagt der Mann zur Dame ; das ist mir scheiß egal , ich bin Deutscher !

  8. Ostbelgien - the place to be

    Denke der Ostbelgier hat einfach eine andere Einstellung… wie auch hier schon in einige Kommentare zeigen… man ist/war stolz dass auf JGV Festen gesoffen wird und deshalb haben die Leute auch kein Problem damit in einer Umfrage dazu zu stehen.
    In den anderen Landesteilen wird wahrscheinlich nicht wesentlich weniger getrunken aber vielleicht ist es den Leuten peinlich in einer Umfrage zuzugeben wieviel sie trinken.
    Wer schonmal in der Wallonie unterwegs war weiß dass es da auch an jeder Ecke Kneipen gibt und da stehen auch meistens Biergläser vor den Kunden, also glaub ich nicht dass es große Unterschiede gibt.

    Ich bin ja sowieso immer noch der Meinung dass man kein Alkoholiker ist nur weil man am Wochenende auf Festen (oder im Studium auch in der Woche) mal einen über den Durst trinkt. Hab das auch Jahre lang gemacht und dann irgendwann einfach nicht mehr… trotzdem bin ich kein trockener Alkoholiker dem es gefährlich werden könnte ein Bier zu trinken weil er dann nicht mehr aufhören kann…

    • Es reicht!

      Das ist die richtige Einstellung alles durch die rosarote Brille betrachten und wir leben im Paradies.
      Es gibt ja gar keine Alkoholprobleme die schweren Unfälle an den Wochenenden hat nix mit Alkohol zu tun.
      Unsere Strassen sind super. Auch in der DG läuft alles prima die paar Millionen die Fehlen ist doch eine Bagatelle.
      Alles nur eine Art der Sichtweise.
      Jede Familie die tatsächlich durch die Alkoholsucht jeden Tag durch die Hölle gehen muss ist eine Familie zu viel.
      Wann sehen dass die Verharmloser hier im Forum endlich ein?

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