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Unter dem deutschen Trainer Bernd Storck blüht Mouscron auf: 5 Siege in 5 Spielen

Trainer Bernd Storck. Foto: Shutterstock

AKTUALISIERT – 5 Siege in 5 Spielen in 2019: Excel Mouscron ist derzeit die erfolgreichste Mannschaft der Jupiler Pro League. Diese Siegesserie ist vor allem das Verdienst eines Mannes: Trainer Bernd Storck.

Als der Deutsche Anfang September 2018 Trainer des bis dahin erfolglosen Erstligisten Excel Mouscron wurde, schüttelte in Belgien so mancher den Kopf und fragte sich, was sich Mouscron denn von diesem Mann verspreche.

Der heute 56-jährige Westfale galt schon als Fehlbesetzung, noch bevor er beim damaligen Tabellenletzten der Jupiler Pro League sein erstes Training geleitet hatte.

Storck wurde von Mouscrons deutschem Sportdirektor, dem früheren Bundesligatrainer Jürgen Röber, nach Belgien gelotst, um im Stade Le Canonnier Nachfolger des glücklosen Frank Defays zu werden, der entlassen worden war. Seit Juli 2017 arbeitet Röber als Sportdirektor von Excel Mouscron.

Stürmer Mbaye Leye jubelt nach seinem ersten Treffer für die AS Eupen im August 2017 gegen Ostende. Heute spielt der Senegalese für Excel Mouscron. Foto: Belga

Fünf Monate später ist die Lage der „Hurlus“, wie die Spieler von Mouscron genannt werden, eine ganz andere. Der Verein hat den Klassenerhalt mit dem 3:0-Sieg gegen Cercle Brügge am Sonntag auch arithmetisch geschafft. Vor allem ist Mouscron der erfolgreichste Erstligist im Jahr 2019 mit 5 Siegen in 5 Spielen – und das u.a. gegen Mannschaften wie Spitzenreiter RC Genk, den SC Charleroi und AA Gent.

Bernd Storck hat den „Hurlus“ neues Leben eingehaucht. Das Team ist nicht nur erfolgreich, sondern zeigt auch attraktiven Fußball. Storck, der bis 2017 ungarischer Nationaltrainer war und mit den Magyaren 2016 das EM-Achtelfinale gegen Belgien bestritt, verschafft sich im belgischen Fußball immer mehr Respekt und Anerkennung.

Die Fans von Mouscron wissen die Arbeit des Deutschen zu schätzen: Beim Spiel in Gent wurde die Mannschaft von fast 600 Supportern unterstützt, und an diesem Sonntag beim 3:0-Sieg gegen Cercle Brügge waren rund 5.000 Zuschauer im Stade Le Canonnier. Das hatte es schon lange nicht mehr gegeben.

Zudem ist der 56-jährige Storck an der Seitenlinie während eines Spiels die Ruhe in Person, was man von anderen Trainern wie Ivan Leko (FC Brügge) und Michel Preud‘homme (Standard Lüttich), die regelmäßig ausrasten, nicht sagen kann.

Fast wäre Mouscron Kandidat für die Playoffs I

Eindruck machte Storck letzte Woche nach dem Sieg von Excel Mouscron bei AA Gent, als er seinen Spieler Manuel Benson, der im Spiel ein übles Foul an dem Genter Brecht Dejaegere begangen hatte und dafür nur die Gelbe Karte gezeigt bekam, obwohl es dafür Rot hätte geben müssen, in aller Öffentlichkeit dafür „rüffelte“.

Bernd Storck, der deutsche Fußballtrainer von Excel Mouscron. Foto: Laurie Dieffembacq/BELGA/dpa

Nachdem er den Spieler Benson bereits unmittelbar nach dem Schlusspfiff noch auf dem Platz für diese Unsportlichkeit zurechtgewiesen hatte, entschuldigte sich Storck zu Beginn der Pressekonferenz nach der Begegnung noch einmal explizit für das unfaire Verhalten seines Schützlings.

„Bevor wir das Spiel analysieren, möchte ich mich für das Foul von Manuel Benson in seinem und in meinem Namen entschuldigen. Ein solches Verhalten gehört nicht zu unserem Stil. Das war ein großer Fehler von ihm.“

Diejenigen, die noch Anfang September 2018 abfällig gelächelt hatten, als Excel Mouscron Bernd Storck verpflichtete, kommen fünf Monate später aus dem Staunen nicht mehr raus. Wäre Storck ein oder zwei Wochen früher gekommen, hätte Mouscron vielleicht sogar noch reelle Chancen auf eine Teilnahme an den Playoffs I. (cre)

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