Die deutsche Frauenfußball-Nationalelf steht im Halbfinale der EM in England. Das Team der aus Kettenis stammenden Kathrin Hendrich besiegte am Donnerstag die Auswahl Österreichs mit 2:0 (1:0).
Vor 16.025 Zuschauern im Brentford Community Stadium erzielten Lina Magull (25. Minute) und Kapitänin Alexandra Popp (90.) nach einem Fehler von Schlussfrau Manuela Zinsberger die Tore für den Rekord-Europameister, der bei mehreren Pfosten- und Lattentreffern der Österreicherinnen Glück hatte. Für Popp war es bereits das vierte Turniertor.
Im Halbfinale treffen die DFB-Frauen nun am kommenden Mittwoch in Milton Keynes auf den Sieger der Partie zwischen Frankreich und Titelverteidiger Niederlande (Samstag).
21.07.2022, Großbritannien, London: Deutschlands Lena Sophie Oberdorf (l) spielt den Ball vor Österreichs Julia Hickelsberger-Füller. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Erstmals unter der Leitung von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erreichte der Olympiasieger von 2016 die Runde der vier Besten bei einem großen Turnier und darf auf den neunten EM-Titel hoffen.
Das Finale findet am 31. Juli im Londoner Wembley-Stadion statt. Als erste Mannschaft hatte Gastgeber England tags zuvor mit einem 2:1 gegen Spanien das Halbfinale erreicht.
Bei der EM 2017 in den Niederlanden war das deutsche Team – damals noch mit Trainerin Steffi Jones – im Viertelfinale an Dänemark gescheitert, bei der WM 2019 in Frankreich in der gleichen Runde an Schweden. Österreich stand vor fünf Jahren im Halbfinale, musste sich nun aber trotz acht Spielerinnen aus der deutschen Bundesliga in der Startelf Deutschland beugen.
Die EM-Vorrunde hatte Deutschland mit drei Siegen und 9:0 Toren absolviert. Gegen Österreich blieb die Abwehr um Torhüterin Merle Frohms mit etwas Glück erneut ohne Gegentor. (dpa)
Verdienter Sieg, keine Frage. Aber Österreich hat es den Deutschen nicht leicht gemacht. Im Grunde begehen sie zwei Fehler in der Abwehr, die Deutschland eiskalt, aber gekonnt, ausnutzt. Es war wieder ein schönes Spiel, wie schon einige bei dieser EM davor. Die Frauen spielen mittlerweile auf der ganzen Linie wie Männer, was Körperlichkeit, Schnelligkeit, Taktik und Technik angeht. Möglicherweise kommt diese sehenswerte Leistung auch daher, weil einige Topvereine ihren Spielerinnen gutes Geld und aussichtsreiche Karrieren bieten. Und da ist so eine EM schon die ideale Bühne, um sich zu zeigen.