Der Eupener Journalist und Autor Freddy Derwahl hat seinen Rücktritt als Mitarbeiter des Grenz-Echo erklärt. Der 71-Jährige ist empört über einige Redakteure der Tageszeitung, deren Agitation gegen ihn er als „heimtückisch, niveaulos und beleidigend“ empfand.
Seinen Entschluss teilte Derwahl in einem Schreiben an den Geschäftsführer des Grenz-Echo, Olivier Verdin, und den neuen Chefredakteur Oswald Schröder mit.
„Nach mehr als 54-jähriger Mitarbeit im Grenz-Echo sehe ich mich gezwungen, Ihnen heute meinen Rücktritt zu erklären“, schrieb Derwahl: „Ihrem Rat entsprechend habe ich drei Monate auf eine Möglichkeit zur Wiederaufnahme meiner 32-jährigen Tätigkeit als der Verlagsführung unterstehender Kolumnist gewartet. Dies leider vergeblich. Dem zu Grunde liegt eine mir weder mitgeteilte noch begründete und besprochene Entscheidung einiger Redaktionsmitglieder, die bis auf eine Ausnahme anonym geblieben sind. Ich halte diese Vorgehensweise für heimtückisch, niveaulos und beleidigend. Das wird bleiben.“
Das Grenz-Echo sei „ein Stück meines Lebens“, so Derwahl. Umso mehr habe ihn „die Niedertracht einiger weniger Kollegen verletzt“.
Derwahl war in seinem Beruf zwar Rundfunkjournalist, seine große Leidenschaft galt jedoch immer der Tageszeitung. So arbeitete er seit 1965 mit Unterbrechungen fürs Grenz-Echo.
Eine eigene Kolumne hatte er seit Mitte der 1980er Jahre, als er den „Grenzland-Report“ verließ und das (auch finanziell) verlockende Angebot seines Freundes Alfred Küchenberg annahm, der gerade zusammen mit dem St. Vither Geschäftsmann Ernst Thommessen das Grenz-Echo vor der Pleite gerettet hatte.
So wurde Derwahl am Eupener Marktplatz Berater, Kolumnist und Buchautor.
Derwahls Mentor und Protektor
Küchenberg war Derwahls Mentor und Protektor. Trotz der damals schon starken Bedenken in der Grenz-Echo-Redaktion setzte der neue Grenz-Echo-Verleger Derwahl als Kolumnist durch.
Derwahls Kolumne sollte sogar auf Seite 1 veröffentlicht werden, was manche Redakteure erst recht verärgerte. Zudem machte Küchenberg seinen alten Jugendfreund zum bestbezahlten Mitarbeiter des Grenz-Echos.
Die Niermann-Affäre belastete das Verhältnis zwischen Derwahl und der Grenz-Echo-Redaktion zusätzlich, schweißte aber Derwahl und Küchenberg noch mehr zusammen.
Auch in der Zeit, als Derwahls Kolumnen bei dessen Arbeitgeber BRF immer lauter kritisiert wurden, weil der BRF-Redakteur zwar beim Rundfunk krankgeschrieben war, jedoch weiterhin seine Kolumnen für das Grenz-Echo schrieb, hielt Küchenberg seine schützende Hand über seinen Kolumnisten.
Nur einmal ging die Männerfreundschaft Küchenberg-Derwahl in die Brüche. Das war 2009, nachdem Derwahl in aller Öffentlichkeit mit Lorenz Paasch, einem anderen Protagonisten der Niermann-Affäre, Versöhnung gefeiert hatte und seine Frau Mona obendrein auf der Liste der neu gegründeten ProDG von Oliver Paasch kandidierte. Das fand Küchenberg überhaupt nicht lustig.
Als Kolumnist (vorübergehend) gefeuert
Auf Betreiben des Verlegers, der wusste, dass die Grenz-Echo-Redaktion Derwahl eh nicht in ihr Herz geschlossen hatte, wurde diesem vom damaligen Grenz-Echo-Chefredakteur schriftlich mitgeteilt, dass er nicht mehr länger als Kolumnist erwünscht sei.
Es begann eine längere Eiszeit zwischen Küchenberg und Derwahl, die erst 2012 endete, als Küchenberg dringend einen Fürsprecher in der Medienwelt brauchte, weil er ganz andere Pläne schmiedete.
So blühte die alte Freundschaft zwischen Küchenberg und Derwahl wieder auf. Letzterer schrieb wieder fur gutes Geld Kolumnen bzw. „Nachtnotizen“, und auch im Buchbereich tat sich dank der Unterstützung durch DG-Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) nach Jahren des Stillstands wieder viel.
Aber Ende 2017, wo Küchenberg zum Jahreswechsel endgültig aus dem Grenz-Echo ausgeschieden ist, war zumindest für einen Teil der Redaktion am Eupener Marktplatz der Moment gekommen, dem unliebsamen Schreiber von Küchenbergs Gnaden den Garaus zu machen.
So geht eine lange Geschichte zu Ende. Derwahl schreibt derzeit seine Autobiografie, in der er mit Sicherheit auf „die infame Reaktion meiner Gegner“, wie er das Verhalten eines Teils der Grenz-Echo-Redaktion nennt, noch zurückkommen wird. Zumindest in Buchform ist in diesem „bedauerlichen Konflikt“ (Derwahl) das letzte Wort noch nicht gesprochen. (cre)
Tja, hat wohl nicht sollen sein ?
Wenn der andere besser ist ?
Mit dem Alter sollte man sich eh langsam zurück ziehen anstatt die beleidigte Leberwurst zu spielen.
Dummer Kommentar!!
Wir wünschen eine schönen Ruhestand !
Bei dieser Tageszeitung wundert mich nichts mehr. Nicht nur, dass einige Redakteure politisch geprägt sind und ihre Blumenkinder ins richtige Licht rücken bzw. Genossen mit Lobeshymnen überhäufen; das ganze Strukturgefilde ist brüchig. Ob der neue Chefredakteur dies in den Griff bekommt?
Bei dieser Person wundert mich nichts mehr…
Wenn man das schwarz-weiße Foto anklickt und vergrößert, meint man, die in der Mitte sitzende Person mit Glatze wäre Lenin und die übrigen Bärtigen wären Protagonisten aus der Russischen Revolution….
Beim Barte des Propheten! Der Nachtschreiber hat seine Schuldigkeit getan. Er war einer der guten „Wetterhähne“ in Ostbelgien, und hat viele Windrichtungen auf seine Art in die Segel genommen, trotzdem den ganz grossen Wurf nie gespürt.
Jedenfalls war die GE-Redaktion sogar in ihrer Anfangszeit nicht frauenfeindlich eingestellt, ansonsten wäre auf dem schwarz-weiß- Foto vom Jahre 1884 kein Bild/Gemälde einer Frau an der Wand vorhanden!
Nicht GE Redaktion, sondern Grenzland Report..
Nicht nur Bilder schauen, auch lesen..
Mal ehrlich – wer hat diese teils ziemlich abgehobenen und notorisch um den Nabel Eupener Persönlichkeiten der 1950er bis 1980er Jahre drehenden Kolumnen gerne und viel gelesen? Ich vermisse sie überhaupt nicht. Möge Herr „Wendwahl“ sich nun der Ehrenamtlichkeit zuwenden.
Wie lange wollte er den noch schreiben? bis 90? Es wird Zeit das er geht. Seine Texte waren teilweis so verdreht das sie keiner verstanden hat. Schönen Ruhestand, geniessen Sie die Spaziergänge in Stockem und Umgebung Herr Derwahl.
Die ecolo Redakteure Grüßen.
Zeit das sich was ändert
Sich die Taschen voll machen und danach weinen wenn es vorbei ist. Solche Leute liebe ich!!
So ist es !
Sieht so aus als ob der Herr Derwahl doch nicht allzu gut gelitten wird oder ? Die negativen Beiträge sind leicht überwiegend.
Ich denke den positiven Menschen die Freddy Derwahl zu schätzen wissen ist das Niveau hier zu niedrig, unterste Schublade!
Sehr geehrte Frau Keil, sehr geehrte(r) Bz
Tatsache ist doch, dass Freddy Derwahl freigestellt wurde um seiner schriftstellerischen Tätigkeit nachzukommen, dann zusätzlich fast 3 Jahre mit vollen Bezügen krankgeschrieben bei seinem Arbeitgeber BRF war, und zur gleichen Zeit arbeitet er für die Konkurrenz Grenz-Echo. Jeder Andere wäre in einem normalen Betrieb deswegen fristlos entlassen worden. Für mich ist das Schmarotzen auf Kosten der Allgemeinheit. Punktum! Da käme noch einiges dazu, wenn man mal alles auf den Tisch legen würde. Die Forenschreiber als Neider, als niedriges Niveau, unterste Schublade, lächerlich, keine Ahnung, Stuss und arm im Geiste zu bezeichnen ist da wohl nicht angebracht. Oder sie gar wegen ihrer Rechtschreibung zu kritisieren ist peinlich, wenn man wie Sie – Frau Keil – die Zeichensetzung nicht beherrscht (oder war es lediglich ein Flüchtigkeitsfehler?)
Damit ist alles gesagt !
Chapeau, HUT ab Freddy!!! Was hier manche Leute (anonym!!) an Unsinn schreiben ist lächerlich! Die haben keine Ahnung.
Ja klar haben wir Ahnung, mal CSP dann Pff dann wieder PDB dann wiedermal ProDG, keine Richtung aber das Fähnchen immer schön im Wind.
Aber seine zwei Beiträge bei der Goldene Feder, das lieber Herr Derwahl war aller untersten Schublade.
Prominente aus Eupen sagten am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte den Saal verlassen und ein andere meinte dem hätte man ein Glas Bier ins Gesicht schütten sollen.
@Anton sind sie einer vom grins-echo oder was versuchen sie hier für einen Stuss zur verzapfen.
Herr Derwahl hat mit seiner Aussage 100 Prozent recht also besser ruhig sein wenn man von nix Ahnung hat .
leider nur die Warheit, er war für die PFF dann mit der CSP dann mit der PDB und jetzt für die ProDG
Kann man die Beiträge im Internet einsehen?
Oh, welches Niveau und Rechtschreibung. Wer keine Ahnung hat blamiert sich. Daher traut sich ja hier kaum jemand seinen eigenen Namen zu nennen. Arm im Geiste! Lächerlich !!!
Leider ist Herr Derwahl zeitlebends seinem religiösen Wahn verhaftet geblieben, statt sich als vermeintlicher „Denker“ mit philosophischen Fragen zu beschäftigen. Der Wert seines literarischen Werks hat deshalb nur eine äußert begrenzte Halbwertzeit.
@Anton
Sie haben in Ihrer Auflistung wohl die SP vergessen.
Kann man als freier Mitarbeiter seinen Rücktritt erklären oder reicht man schlicht und ergreifend die Kündigung ein? Ich dachte bisher immer, zurücktreten könne man nur von einem öffentlichen Amt oder einem Ehrenamt.
Die haben vielleicht mehr Ahnung als du
@Jupp: Sie müssen der Button „Antworten“ benutzen, wenn Sie auf einen bestimmten Kommentar reagieren wollen. Sonst weiß man nicht, auf welchen Kommentar Sie sich beziehen. Gruß
Wechselt Derwahl jetzt in’s Kloster?….
In 2017 hatte ich eigentlich vom G-E einen Bericht über das wohl bedeutendste Buch von F. D. „Der Mittagsdämon“ , welches vor 50 Jahren erschien und ihm als deutschsprachiger Belgier ein Renommé als Schriftsteller einbrachte, erwartet. Heinrich Böll beschreibt in kurzen Sätzen den Widerspruch in der Person von F.D.: „… es ist ein im strengen Sinn religiöses (mystisches) Buch, eine mir bisher nicht bekannt gewordene Art …“. als Kommentar zum Buch. F.D hat eine sehr konservative, oft schwer erträgliche Einstellung, er hat sich ein Leben lang über das Abhängen des Kreuzes durch den damalige Gerichtspräsidenten ausgelassen. Aber genau wegen der konsequent vorgebrachten Meinung ist F.D.bedeutend und kompetent. Das Problem des G-E ist,, dass die Kommentare ungenügend kritisch sind, in Eupen würde man sagen „lau“.
Mit 71 Jahren sollte er wirtschaftlich nicht auf das Grenz-Echo angewiesen sein. Er kann seinen eigenen Blog im Internet aufmachen und dort publizieren was er will ohne dass ihm jemand drein redet.
Ostbelgien ist ohne Ihn intellektuell doch ein Kind ohne Vater, also verweist …
Ob Ostbelgien ohne Derwahl intellektuell verwaist, sei einstweilen dahingestellt.Er ist keineswegs das geistige Schwergewicht, für das er sich wohl hält.Er hat Talent zum Schreiben, inhaltlich sind seine Bücher oft Schmalkost, da er kein Denker ist. Aus diesen Gründen steht ihm die Rolle eines „praeceptor mundi“ keineswegs zu. Diese Schuhe sind viel zu gross. Wenn es ihm gelang, Grenz-Echo und BRF beträchtlich zur Ader zu lassen, so haben sich dort wohl einige Leute blenden lassen. Fazit : oft : „mehr Schein als Sein“.
Es ist erstaunlich wie dünnhäutig H. Derwahl reagiert. Als er vor ca. 30 Jahren, als CSP-Schreiberling, den damaligen PFF-Minister Bruno Fagnoul als unfähig bezeichnete (ein Vorwurf gegen den sich ein Politiker nur sehr schwer wehren kann und der dauerhaft hängen bleibt) fand er es doch ganz normal, kräftig auszuteilen. Wie sagte mir ein früher GR-Arbeiter, H. Derwahl war derjenige, der die Bücher schrieb, die im Grenzecho verstaubten. Es wird ihm wohl kaum einer nachtrauern, ich jedenfalls bin froh, dass seine „Träumereien“ im GR keinen Platz mehr finden.
Ich weiß nur dass es sehr viele Menschen gibt die die Bücher von Freddy Derwahl sehr gerne lesen! Seine Bücher verstauben keineswegs! Klar hat er durch seinen Erfolg viele Neider.
@Frau Keil,
Genau so ist es viel zu viel Neider ,die einem nichts gönnen besonders hier auf diesem Portal sind die Menschen von vorne rein nur negativ gestellt. Hier liest man selten positive Sachen..
Herr Derwahl ist großartig als Journalist,Mensch und Schriftsteller und er wird es auch bleiben egal was die paar Menekes hier laulen :)
Zweifellos polarisiert Freddy Derwahlmit mit seinen Kommentaren.
Aber er kann schreiben. Ohne seine spitze Feder wird das GE etwas „ärmer“.
Der neue Chefredakteur Oswald Schröder sollte sich für ihn stark machen…
Freddy Derwahl kenne ich nicht als Person, nur finde ich seine Beiträge stets lesenswert. Irgendwie vergleichbar mit den Kolumnen „Stromaufwärts“ des viel zu früh verstorbenen GE-Redakteurs Thomas Evers. Dass man als Schriftsteller/Autor hin und wieder polarisiert, liegt auf der Hand.
Den wird wohl keiner vermissen…
Tschüss, haben uns genug über dich geärgert!
@ Bernadette Keil, welche Auflagenhöhe haben seine Bücher?….
schon so drei bis vier Meter..;)
Ja, den Ostbelgiern entgeht durch das Ausscheiden Derwahls so einiges, aber wie man erfahrt, wird er ja nicht ganz verstummen. Er soll an seiner Autobiografie arbeiten. Da wird er bestimmt auspacken und aus dem Nähkästchen plaudern, so dass manchem noch die Ohren glühen werden.
Bestimmt wird er dann auch ausführlich auf seinen Kampf gegen die PDB und deren Verwicklung in allerhand dunkle Machenschaften um die Niermannstiftung eingehen und auf seine damalige Verurteilung.
Sozusagen als Trost sei dem Leser eine Kostprobe seines dichterischen Könnens gegönnt:
„Christi Himmelfahrt“ (D-GE vom 24.05.2017 S.2 – leicht gekürzt)
Nimm uns doch mit
bei den grandiosen Stürzen.
Wir fallen nur,
du eilst hinauf.
Doch höllentief
reicht deine Hand
den steilen Weg
uns abzukürzen
durch Galaxien
im Kometenlauf.
Das Jenseits
ist kein Haus
für blinde Passagiere.
Du wartest in der
Sternenwüste,
denn die Nacht ist groß.
Das Zelt steht offen
und ein Cherub küsste
von Mund zu Mund
uns atemlos.
Schon wieder eine
dieser Abschiedsstunden.
Du gehst verklärt,
machst uns die Herzen schwer.
Da oben dreht die Saljut
einsam ihre Runden
und steuert greise Millionäre
für ein paar schnelle Tage
durch das Engelsheer
Ein Cherub küsst uns atemlos von Mund zu Mund, und greise Millionäre jagen in der sowjetischen Saljut durch das Engelsheer. Lyrik vom Feinsten.
In meinem Beruf dichtet man besser.
Schön ist auch das folgende Poem:
vor der reise nach fez
noch ein paar abendländische stunden
dem abschied schon etwas voraus
such nicht zu viele bücher aus
lass flötenspieler ins alte haus
das alphabet ist bald verschwunden
nimm keine schweren geschichten mit
du wirst mit leichten füssen gehen
den ruf des muezzin verstehen
dass über den spitzen der moscheen
der prophet zum himmel ritt
werden frauen dich noch begleiten
nahe ferne am wüstenrand
in grosse leere greift deine hand
werden sie warten im tiefen land
mit dir auf wilden pferden reiten
bald bist du dort wo feuer und eis
sich im hohen atlas berühren
sterne dich durch die weite führen
wirst glut der brunnen wasser spüren
und nächtliche stille die alles weiss
Anmerkung: Als der Prophet zum Himmel ritt, gab es noch gar keine Moscheen! Und marokkanische Frauen werden sich hüten, mit abendländischen Dichtern auf wilden Pferden zu reiten!
De Dieu
Parlons de Dieu et non sur Dieu
De nos mains Dieu ne se façonne pas
De nos bouches Dieu ne se définit pas
De nos esprits Dieu ne se conçoit pas
Dieu est en nos cœurs, au plus profond
Là où le visible et l’invisible se fondent
Là où l’oreille même sourde entend
Là où l’amour même aveugle comprend
Là où, au dedans, par Dieu nous sentons
Là où, au-delà, par Dieu nous voyons
Là où l’humanité et son ciel se joignent
Là où notre voix entonne son plus beau chant.