Politik

„Belgien braucht neutrales Oberhaupt“: Antoniadis geht auf Distanz zu Dermagnes „Republik-Träumen“

Der föderale Minister Pierre-Yves Dermagne (l) und DG-Minister Antonios Antoniadis (r) bei einem Treffen zum Thema Wohnungsbau. Foto: Kabinett Antoniadis

AKTUALISIERT – Der Sozial- und Gesundheitsminister der DG, Antonios Antoniadis (SP), hat sich von den Aussagen des föderalen Wirtschafts- und Arbeitsministers Pierre-Yves Dermagne (PS) distanziert, der sich gewünscht hatte, dass Belgien keine Monarchie, sondern eine Republik wäre.

Dermagne war am Sonntag bei RTL-TVi Gast der neuen Sendung „Les Puncheurs“, in der ein Politiker von den beiden Journalisten Christophe Deborsu und Martin Buxant in die Mangel genommen werden soll. Der Vizepremierminister sowie Wirtschafts- und Arbeitsministerin hatte in der Sendung gesagt, er sei ein bekennender Regionalist und habe nie einen Hehl aus seiner Präferenz für Belgien als Republik gemacht.

Antoniadis ist da ganz anderer Meinung. „Ich teile die Meinung des Kollegen nicht, obwohl ich seine Arbeit schätze. Ich bin selbst Regionalist und eigentlich bekennender Republikaner, aber Belgien braucht ein neutrales Oberhaupt“, betonte der Vizeministerpäsident gegenüber „Ostbelgien Direkt“.

21.07.2022, Belgien, Brüssel: Prinzessin Eleonore (l-r), Prinz Gabriel, Königin Mathilde, König Philippe, Prinzessin Elisabeth und Prinz Emmanuel stehen am belgischen Nationalfeiertag vor dem Königlichen Palast. Foto: Oivier Matthys/AP/dpa

Antoniadis: „Man stelle sich die Diskussion zwischen Flamen und Wallonen vor, wer denn jetzt den Bundespräsidenten stellen darf. Von den anderen zwei, den Brüsselern und Deutschsprachigen, spreche ich noch nicht mal. Der König, als Symbol für ein geeintes Belgien, hat bei den vergangenen Krisen rund um die Bildung einer neuen Regierung stets sein Amt im Interesse des Landes und nicht eines Teilstaats ausgeübt.“

Pierre-Yves Dermagne hatte am Sonntag seine Präferenz für Belgien als Republik wie folgt begründet: „Es ist mein Engagement für die Linke, das mich das sagen lässt. Wenn man links ist, tritt man für die Gleichheit zwischen allen Bürgern und zwischen Mann und Frau ein. Im Sinne der Kohärenz scheint es daher normal, ein System zu befürworten, das nicht auf der Geburt aufbaut. Mein Traum wäre es, dass der Sohn oder die Tochter eines Arbeiters eines Tages Präsident oder Präsidentin des Landes wird“, sagte Dermagne.

Und wie der belgische Präsident konkret gewählt würde, wurde Dermagne gefragt. Der 42-jährige verhinderte Bürgermeister von Rochefort (Provinz Namur) schlug ein Rotationssystem vor, bei dem einmal ein Flame, einmal ein Wallone und sogar einmal jemand aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft zum Staatsoberhaupt gewählt würde. (cre)

33 Antworten auf “„Belgien braucht neutrales Oberhaupt“: Antoniadis geht auf Distanz zu Dermagnes „Republik-Träumen“”

  1. Kaiserin von Babel

    Und ich würde es noch mehr begrüssen wenn unser Land mit sehr viel weniger Politikern und -* innen Überschwemmt wäre!
    Diese Leute haben solch schwache Leistungen vollbracht, aber immer mehr Posten gesammelt, die sie sich einfach so auch noch sehr gut bezahlen lassen vom steuerzahler!
    Werter Herr Dermagne, anstatt solche Sommerloch Parolen vom Stappel zu lassen, fangen sie zuerst mal bei sich selber an, und Streichen und löschen heftig drauf los!
    Mit viel weniger an Personal, d h Ersparnisse in Millionen Beträgen, stände unser sehr viel besser da, als jetzt!
    Gerade ihre Partei ist hiervon vielmals betroffen.

  2. 9102Anoroc

    Jedem seine Daseinsberechtigung.
    Aber pompös muss diese nicht ausfallen.
    Etwas bescheidener, bzw viel sparsamer geht auch.
    Man muss es nur selber einsehen , bevor andere , Finanzielle Mittel streichen .

  3. Natürlich

    tja, hier spricht wieder ein „Roter“, wieder einer, der für einen anderen, der das gleiche Parteibuch hat, einen Posten haben will und ….. Die kriegen noch nicht mal die Wallonie geregelt, geschweige den Belgien ….

  4. Die Wahrheit

    Dann geht es auch nicht besser!
    Ich würde es begrüßen, wenn wir mal die Minister- und Abgeordnetenposten um die Hälfte reduzieren.
    Das ist doch mittlerweile ein Selbstdienungsladen hoch 2.
    Mehr Bürofritzen als Arbeiter bzw Fachkräfte.

    Und unsere Herr Paasch will aus jedem Kind einen Akademiker machen. Was nützt es uns, wenn wir viele Planer haben und keiner der die Arbeiten ausführt.
    Also, eine Republik ist auch keine Lösung. Das Motto lautet :
    In die Hände gespuckt, den Arsch zusammengekniffen, nochmals ordentlich gefurtzt und hart gearbeitet. Nur so geht es voran und wir steigern das Bruttosozialprodukt.
    Auch dem Minister soll mal arbeiten, dann würde er auch nicht immer auf dumme Ideen kommen!

    • Studierter Sozi!

      So sind sie halt, die studierten Sozis. Habe mir gerade mal den Lebenslauf des Herrn Dermagne angeschaut. Wie erwartet, studiert (Recht) und als Beruf Anwalt, danach in die Politik und sonst nichts, bzw. nicht einmal „gearbeitet“. Hinzu kommt noch, dass er selbst Sohn eines Anwalts ist und die Arbeiterklasse wahrscheinlich nur aus dem Bilderbuch oder aus Filmen her kennt. Dann einen erzählen von Engagement für die Linke und vom Traum eines Arbeiterkindes als Präsident für Belgien, wirkt wirklich realistisch und überzeugend. Sozi-Mulle vom Feinsten.

      • Meiner Meinung nach liegen sie da sehr falsch ! Diese Person und dessen Vater haben die nur auf ihrem Lebenslauf den Schein sich mit Wirtschaft Finanzen hoher Politik und der Geschäftswelt auszukennen! Dies was sie Nachahmen wollen wird vom König und Alterfahren Handelsleuten in der Realität verkörpert! Diese Personen und wirklichen Geschäftsleuten die die Fähigkeit besitzen selber Neutral zu denken und keinen Kônigfür ihre eigene Personen Unternehmen und Geschäfte benötigen würden, diese aber nicht ablehnen sind cshon seit Generationen entweder durch Heirat, Freunden, Bekannten usw. bzw. durch der wirklichen Stufie von Soziologie, Psychologie, Volkswirtschaft und dies bis auf ausnahmen durch eigene arbeiten beziehungsweise Studien sehr gut mit der sogenannten Arbeiterklasse die über die gleichen Rechte wie jeder andere auch dem König oder Politiker ausgestattet! Der König hat wie jeder andere die Pflicht ganz besonders Politiker auf die Einhaltung der Verfassung zu achten! Alle müssen die Verfassung und Gesetze achten! Die Politiker dürfen nicht eine Entscheidung treffen, die diese verletzt wie jeder andere Bûrger! Der König erhält seine Apanage auch nicht nur so sondern muss die dementsprechende Befugnisse bei nicht Einhaltung der Verfassung der Gesetzesvertrer (Legislative, Executive, Judikative) dementsprechen ahnden! Was sehr weitreichende Konsequenzen beinhalten kann und nach den im letzten Jahrzehnt auch getan wird! Leider muss alles Bewiesen werden, jedoch wird ein Punkt vergessen, das jeder der drei Instanzen alle Verstöße melden muss sonst bis auf die Mindestgrundsicherung alle finanziellen Ansprüche verliert! da es so viele Personen sind dauert dies natürlich! frûher durfte der König Todesstrafen verhängen, was die ermittllungszeit drastisch zur heutigen zeit verkürzt (Für die Wiedereinführung bin ich ganz besonders… es lebe Texas)! Es ist und wird verstârkt zu Uhaft kommen und da es ab 2024 technische Hilfsmittel gibt wird auch eine Büroarbeit möglich werden ohne illegale Kommunikation zu ermöglichen! Da freu ich mich drauf, was dann für die nächsten Jahrzehnte seehr abschreckende Wirkungen entfallten wird!

  5. Besorgter Vater

    @besserwisser
    „dann können die politiker unbeschwert polizeifahrzeuge bepinkeln“
    Dafür sind unser Politiker auch dann noch zu blöde !

    @Fritte Martha
    „…und es lebe Antoniadis!“
    Ich hoffe dass war Ironisch gemeint ?
    Denn ansonnsten muss ich Dich fragen, was Du geraucht hast !

    @Die Wahrheit
    Ich würde es begrüssen wenn Antondinadis, Zimmermann, Niessen und Co mal nach Leistung bezaht würden.

  6. Ich habe den Anton so erlebt, dass er nach oben buckelt und nach unten tritt.
    Das ist gegenüber dem Königshaus so und auch mit den Reichen und Mächtigen ist es das gleiche.
    Jeder Unternehmer der mit einem Projekt Probleme hat, weiß dass er beim Sozi klingeln kann und schon wird einiges durchgeboxt.
    Was der kleine Mann dabei erlebt ist zweitrangig.
    Ein Sozialist sollte anders handeln, wenn er dafür sorgen will, dass alle gleich behandelt werden.

  7. Krisenmanagement

    Es sollte eigentlich zur Natur eines Sozis gehören, das Königshaus abzulehnen. Mittlerweile ist es nicht mehr aufrecht zu erhalten, dass eine Familie total privilegiert ist. Ausserdem ist das Königshaus absolut nicht politisch neutral. Das Königshaus ist nicht wirklich in der Bevölkerung verankert. Man ist einfach nur genervt über diese Show. Anton möchte halt als Minister nicht auf die prunkvollen Empfänge im Palast verzichten. Die Positionierung für die experimentelle Stoffe vom Königshaus durfte nicht passieren. Das Königspaar besuchte wiederholt das WEF in Davos. Braucht Belgien diese Königsfiguren?

  8. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Die Monarchie ist beste Regierungsform für Belgien. Seit fast 200 Jahren bestens bewährt. Egal welches Art Staatsoberhaupt man hat, es kostet immer Geld. Eine republikanische Staatsform ist nicht preiswerter.

    Hoffentlich ergeht es Dermagne nicht wie Julien Lahaut. Der soll angeblich „Vive la République“ gerufen haben bei der Eidesleistung von König Baudouin.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Julien_Lahaut

  9. Studie "Weniger arbeiten"!

    Gerade habe ich gelesen, dass der Herr Dermagne eine Studie in Auftrag gibt, „ob es nicht auch mit weniger arbeiten geht!!“ – natürlich bezahlt von den Steuergeldern, die den (wenigen Dummen) fleißig arbeitenden abgezwungen werden. Eine solche Idee entsteht meines Erachtens nur bei Leuten, die noch nie in der freien Wirtschaft gearbeitet haben. Unsere „Berufspolitiker“ leben in einer Traumwelt – es wird höchste Zeit diesen Irrsinn zu stoppen. Ein leistungsbezogenes Gehalt, Einzahlung in die Rentenkasse, wie alle anderen Arbeitnehmer mit entsprechender Rente und, wie oft gefordert, nach zwei Perioden „Tschüss“ …

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