„Eupen Musik Marathon ist das erste Highlight des Frühlings 2015 in der Euregio“

Get Act-Gewinner "Imperial Tunfisch" auf der Bühne beim EMM 2013. Foto: Christian Willems

An diesem Samstag und Sonntag steht die Eupener Innnstadt wieder ganz im Zeichen der Musik. Erstmals findet der Eupen Musik Marathon (EMM) bereits Anfang Mai statt – und der Eintritt ist frei. Über das neue Konzept und den neuen Veranstaltungstermin führte „Ostbelgien Direkt“ ein Gespräch mit Björn Marx vom Veranstalter Chudoscnik Sunergia.

Nach der verregneten Auflage von letztem Jahr hoffen die Veranstalter des Eupen Musik Marathons (EMM) inständig, dass der Wettergott es diesmal mit ihnen gut meinen wird.

OD: Björn Marx, ich könnte mir vorstellen, dass die Mitarbeiter von Chudoscnik Sunergia jetzt dreimal täglich die Wettervorhersagen fürs kommende Wochenende studieren! Ist dem so?

Björn Marx: Natürlich interessiert uns, wie das Wetter am kommenden Wochenende sein wird. Dass uns diese Frage aber schlaflose Nächste bereitet, ist keineswegs der Fall. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit einem starken Konzept und einem starken Programm aufwarten – beides qualitativ wie quantitativ herausragend. Die Alleinstellungsmerkmale „Neues Datum“ und „Freier Eintritt“ sind weitere Argumente für die Menschen in Belgien, Deutschland und den Niederlanden, den Musik-Marathon in seinem neuen Gewand zu erleben und Eupen am Wochenende zum Zentrum der Euregio Maas-Rhein zu machen.

OD: Das Ganze steht und fällt ja mit dem Wetter. Regnet es in Strömen, so wie letztes Jahr, kommen nur die Hartgesottenen. Ist es hingegen gut, ist in der Eupener Innenstadt der Teufel los.

Marx: Wir hoffen natürlich auf Letzteres und tun zusätzlich alles dafür, dass in der Innenstadt der „Teufel los ist“. Programmatisch wie atmosphärisch haben wir hierzu keine Mühen gescheut: Das Programm ist so facettenreich wie eh und je: Mit Rock, Pop, Electro, Jazz, Blues und Klassik sind die bei Jung und Alt populären Musikspielarten dabei. Mit den Mighty Oaks können wir einen international renommierten Folk-Pop-Act als Headliner präsentieren, auf den sich Musikliebhaber genreübergreifend verständigen können. Bands von internationalem Format sind ebenso dabei wie qualitativ hochwertige Musiker aus unserer Region. Das ist übrigens ein Prinzip, dem der Eupen Musik Marathon im Speziellen sowie die Arbeit von Chudoscnik Sunergia generell zu Grunde liegen: Hochwertige überregionale Künstler in der DG zu präsentieren und regionalen Künstlern ein überregionales Schaufenster zu bieten. Hinzu kommt das Rahmenprogramm, das dem EMM eine nie dagewesene Stadtfestatmosphäre angedeihen lässt – das dieser Aspekt den Nerv des Publikums treffen kann, wissen wir von den „Fêtes de la Wallonie“ oder von flämischen Stadtfesten in Gent oder Lokeren.

OD: Letztes Jahr hatte Sunergia ein neues Konzept für den EMM eingeführt – zurück zu den Wurzeln, ohne die große Bühne auf dem Werthplatz. Das Wetter machte allen Beteiligten einen Strich durch die Rechnung. Weshalb hat man dem neuen Konzept Ende Juni nicht eine zweite Chance gegeben?

Björn: Wir haben uns nicht vom letztjährigen Konzept verabschiedet, sondern es weiterentwickelt. Seit den Anfangstagen als „Tag der Musik“ haben sich Festivallandschaft und Ausgeh-Angebot stark gewandelt – die Konkurrenzsituation ist auch für einen etablierten Namen wie den Eupen Musik Marathon härter geworden. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, haben wir uns für weitere und grundlegendere Anpassungen entschieden: neues Datum, freier Eintritt, konzeptionelle Erweiterung um Kulinarisches Festival, Kunstausstellung Art Rusch und Straßendekoration von „MicroFolies“. In unseren Augen ist dieses Konzept eine glaubwürdige Weiterführung der letztjährig begonnen Entwicklung.

OD: Welches waren die genauen Gründe für die Vorverlegung des EMM auf den 9. und 10. Mai?

Björn: Parallel stattfindende Konkurrenz-Festivals, die zeitliche Nähe zur Kirmes in der Eupener Oberstadt, die im zweijährlichen Turnus stattfindenden großen Fußballturniere sowie Urlaubsantritt bei zahlreichen potenziellen Zuschauern waren für uns ausschlaggebende wie vertretbare Gründe, das Festival vorzuverlegen.

OD: Gibt es eigentlich einen Plan B für den Fall, dass es wieder in Strömen regnet? Man könnte einige Konzerte in einen Saal oder eine Sporthalle verlegen…

Marx: Der Eupen Musik Marathon ist ein Open-Air-Festival und lebt von seiner zentralen Lage und seiner zentralisierten Struktur. Das Festival zu entzerren, den Zuschauern somit die Möglichkeit nehmen, im Stadtzentrum neue Musik kennenzulernen und mit Gleichgesinnten in toller Atmosphäre zu feiern, würde dem Grundgedanken des Eupen Musik Marathon widersprechen. Eine Verlagerung hin zu dezentralisierten Schauplätzen außerhalb des Stadtzentrums ist deshalb keine Option. Unser Plan B besteht eher darin, traditionell überdachte Bühnen wie im Stadtpark, an der Klötzerbahn oder natürlich die beiden Kirchen anzubieten.

OD: In diesem Jahr wurde die Eupener Geschäftswelt sowie der Horeca-Sektor in die Organisation mit einbezogen. Was verspricht sich Sunergia von dieser Kooperation?

Marx: In Kooperation mit dem Rat für Stadtmarketing Eupen schaffen wir Synergien zwischen Kunst, Kultur, Gastronomie und Wirtschaft. Es ist bei unserem konzeptionellen Ansatz der Vielfalt nur logisch, hiesige Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen am größten Festival der DG teilhaben zu lassen. Es entstehen Vorteile für alle Beteiligten.

OD: Und welches sind die Vorteile?

Marx: Die innerstädtischen Geschäfte und Restaurants können in besonderem Rahmen und auf Grundlage verstärkter und zielgruppenorientierter Promotion auf ihre Produkte aufmerksam machen. Wir als Veranstalter ziehen aus dieser Synergie nutzen, indem zahlreiche Einzelhändler unsere Werbemaßnahmen unterstützen und als Multiplikator fungieren. Und den Besucherinnen und Besuchern an diesem Wochenende präsentieren wir alle gemeinsam ein Programm, dessen Kernelement zwar immer noch die Musik ist, das durch sein Rahmenprogramm aber zusätzlich an Strahlkraft gewinnt. Unser Slogan fasst es zusammen: Der Eupen Musik Marathon ist das erste Highlight des Frühlings 2015 in der Euregio Maas-Rhein.

OD: Wäre das Format von „Summertime“ in St. Vith nicht auch was für den EMM? Immer ein Topact freitags, aber den ganzen Sommer über. An allen Freitagen wird es ja nicht regnen. So setzt man nicht alles auf eine Karte.

Marx: Nein. Während bei „Summertime“ wöchentlich ein einziger Schauplatz bespielt wird, macht gerade die Summe der zahlreichen Bühnen das Prinzip des Eupen Musik Marathons aus. Es ist diese Vielfalt, die den Eupen Musik Marathon einzigartig macht und die es zu bewahren gilt. Was gibt es Schöneres für die Fans, als die belebte Eupener Innenstadt zu besuchen, dort geliebten Musikstilen und Bands zu lauschen und gleichzeitig die Möglichkeit zu haben, Neues zu entdecken? In unseren Augen würde eine Staffelung der Veranstaltungstage über mehrere Wochen hinweg dem Grundgedanken des Eupen Musik Marathon widersprechen und ist somit für dieses Festival keine Option. (cre)

Weitere Infos zum Eupen Musik Marathon 2015 und dessen Programm finden Sie auf www.sunergia.be