Offiziell: FC Brügge trennt sich von Trainer Scott Parker

07.03.2023, Portugal, Lissabon: Trainer Scott Parker von Brügge reagiert nach dem Spiel. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa

AKTUALISIERT – Scott Parker ist nicht mehr Trainer des FC Brügge. 67 Tage nach seiner Ernennung wurde die Situation für den Engländer unhaltbar.

Der 42-jährige Parker sorgte für schlechte Ergebnisse und mittelmäßigen Fußball und hinterlässt ein dramatisches Zeugnis: 12 von 30 Punkten in der Liga und ein Ausscheiden aus der Champions League nach zwei Niederlagen gegen Benfica Lissabon mit 1:7 Toren insgesamt.

Assistenztrainer Rik De Mil übernimmt vorerst das Ruder. Der Landesmeister muss sich damit zum zweiten Mal in dieser Saison nach einem neuen Trainer umsehen.

Nach dem Rücktritt von Carl Hoefkens, der „Blauw en Zwart“ vorzeitig für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert hatte, am 28. Dezember 2022 hatte der FC Brügge am Silvesterabend Scott Parker als neuen Trainer vorgestellt.

Mit seiner Erfahrung in England bei Fulham und Bournemouth sollte er der richtige Mann sein, um Brügge nach einer Reihe von mäßigen Ergebnissen in der Jupiler Pro League und dem Aus im Landespokal gegen Sint-Truiden wieder auf Kurs zu bringen. Es ging um den Titel und eine gute Platzierung in der Champions League.

Parker begann gleich mit einem Fehlstart. Der Titelverteidiger verlor beim Tabellenführer KRC Genk (1:3). Es folgten Unentschieden gegen Anderlecht, Sint-Truiden und Charleroi. Schon damals wuchsen die Zweifel, ob Parker überhaupt den Anforderungen gewachsen sei.

Die Fans waren auch besorgt über die vielen Umstellungen in der Startaufstellung und das miserable Qualität des gezeigten Fußballs. Im Derby gegen Cercle gab es nur ein 2:2.

Der Sieg gegen AA Gent (2:0) verschaffte dem Trainer etwas Luft, doch am darauf folgenden Freitag ging es Schlag auf Schlag. Nach der 0:3-Klatsche beim Tabellenvorletzten KV Ostende glaubte man schon, die Vereinsführung werde Parker noch vor dem Achtelfinal-Rückspiel bei Benfica Lissabon feuern. Dem war aber nicht so.

Hans Vanaken & Co. verloren am Dienstag bei Benfica Lissabon 1:5 (siehe dazu auch Bericht weiter unten). Damit schien eine Trennung von Parker unausweichlich.

Was den Nachfolger betrifft, so ist von einer Rückkehr von Alfred Schreuder die Rede, mit dem der FC Brügge letzte Saison Landesmeister wurde, bevor es den Niederländer zu Ajax Amsterdam zog, bei dem er aber im Januar 2023 entlassen wurde. Allerdings wurde am Mittwochabend bekannt, dass sich Verein und Schreuder nicht über die Laufzeit des Vertrags einig würden. Das könnte bedeuten, dass Assistenztrainer De Mil die Mannschaft am kommenden Sonntag gegen Standard Lüttich und vielleicht sogar bis zum Saisonende betreuen wird. Möglicherweise der nächste Fehler der Vereinsbosse… (cre)

1:5-Debakel: Brügge von Benfica demontiert

Die Saison, die für den FC Brügge mit der vorzeitigen Qualifikation fürs Achtelfinale der Champions League so euphorisch begonnen hatte, droht desaströs zu enden.

Wie nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel nicht anders zu erwarten, ist der FC Brügge im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden. Für den belgischen Meister hat es das erhoffte Wunder nicht gegeben. „Blauw en Zwart“ wurde von Benfica Lissabon an die Wand gespielt. Die Portugiesen gewannen 5:1.

Am Sonntag könnte der Titelverteidiger im Fall einer Niederlage gegen Standard Lüttich sogar aus den Top 4 verdrängt werden, die am Ende der klassischen Phase der Meisterschaft in der Jupiler Pro League zur Teilnahme an den Champions Playoffs berechtigen.

In Lissabon hatte der belgische Meister nicht den Hauch einer Chance. Zwischen beiden Mannschaften klafften Welten. Benficas Coach Roger Schmidt zog zum ersten Mal in seiner Trainerkarriere in die Runde der besten acht Teams Europas ein. Hingegen dürfte Brügges Coach Scott Parker nicht mehr zu halten sein.

Das Spiel in Lissabon von Dienstagabend ist schnell geschildert: Rafa Silva (38. Minute), Gonçalo Ramos (45.+2/57.), João Mário (71./Foulelfmeter) und David Neres (78.) erzielten die Tore für Benfica. Bjorn Meijer (87.) gelang im Estádio da Luz der Ehrentreffer für die Gäste.

Portugals Rekordmeister bleibt damit in dieser Königsklassen-Saison weiter ungeschlagen. Zudem führt Benfica in der heimischen Liga die Tabelle souverän an. Die Auslosung der Viertelfinal-Spiele der Champions League findet am 17. März statt.

Ärger um Elfer: Havertz zerstört Dortmunder Träume

Kai Havertz hat mit einem fragwürdigen Elfmeter Borussia Dortmunds Traum vom Champions-League-Viertelfinale zerstört.

Der deutsche Nationalspieler in Diensten des FC Chelsea besiegelte beim 0:2 (0:1) des BVB im Achtefinal-Rückspiel mit seinem verwandelten Handelfmeter nach zwei umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen (53. Minute) das Ende der jüngsten BVB-Erfolgsserie mit zuletzt zehn Siegen in zehn Pflichtspielen.

Vor 39.392 Zuschauern an der Stamford Bridge in London hatte Raheem Sterling (44. Minute) zuvor für die 1:0-Führung der Engländer gesorgt. Doch der große Aufreger war der umstrittene Handelfmeter, den Schiedsrichter Danny Makkelie erst nach Videostudium gab und dann auch noch wiederholen ließ, nachdem Havertz zunächst den Pfosten getroffen hatte.

Trotzdem war der verdiente Knockout das Ergebnis einer offensiv zu passiven Vorstellung der Mannschaft von Trainer Edin Terzic, die sich nach dem 1:0 im Hinspiel Hoffnung auf den ersten Einzug in die Runde der letzten acht Teams seit 2021 und weitere Einnahmen von über zehn Millionen Euro gemacht hatte. Unglücklicherweise muss der BVB wohl auch noch einen längeren Ausfall des zuletzt starken Julian Brandt verkraften. (dpa)