Politik

Ehemalige CSP-Frau Nicole De Palmenaer wechselt ins Kabinett von Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG)

Annegret Kramp-Karrenbauer bei einem Treffen mit einer CSP-Delegation in Saarbrücken Anfang August 2017 (v.l.n.r.): Jolyn Huppertz, Annegret Kramp-Karrenbauer, Pascal Arimont, Nicole De Palmenaer und Jérome Franssen.

Ist der allgemein beklagte Mangel an Fachkräften der Grund dafür, dass mit Nicole De Palmenaer zum 1. Januar 2020 sogar eine ehemalige CSP-Frau ins Kabinett von MP Oliver Paasch (ProDG) wechselt? Oder hat die CSP nach mehr als 20 Jahren in der Opposition als „Postenpartei“ ausgedient?

Die eine Frage kann man ebenso stellen wie die andere. Bis zum Sommer 2018 war die heute 37-jährige De Palmenaer eine aktive CSP-Frau. Einst leitete sie gemeinsam mit dem heutigen christlich-sozialen PDG-Abgeordneten Jérôme Franssen die „Junge Mitte“, die Jungorganisation der CSP.

Die CSP-Politikerin Nicole De Palmenaer bei ihrer Eidesleistung im Lütticher Provinzialrat Ende Januar 2017. Foto: CSP

In der jüngeren Vergangenheit war De Palmenaer regelmäßig für die Christlich-Sozialen im Einsatz. Im Herbst 2017 gehörte sie zum Wahlkampfteam der deutschen CDU im Bundestagswahlkampf. Bevor sie im Juni 2018 Geschäftsführerin der Frauenliga wurde, vertrat sie sogar die CSP im Lütticher Provinzialrat. Dieses Mandat musste sie aufgeben, weil die Geschäftsführung der Frauenliga mit einer parteipolitischen Tätigkeit unvereinbar ist.

CSP-Politiker bei ihrer Pressekonferenz zur „Rentrée politique“ im September 2017: Luc Frank, Nicole De Palmenaer, Jerôme Franssen, Patricia Creutz, Daniel Franzen und Robert Nelles (v.l.n.r.).

Erstaunt dürfte jetzt so mancher CSP-Politiker darüber sein, dass die frühere Parteikollegin Nicole De Palmenaer zum 1. Januar 2020 ins Kabinett von Ministerpräsident Paasch (ProDG) wechselt, um dort als Beraterin tätig zu sein.

Ihr Engagement für Paasch sei „kein politischer Seitenwechsel“, betonte De Palmenaer in der Tagespresse: „Für mich ist die Arbeit für den Ministerpräsidenten etwas im Dienst der Gemeinschaft und nicht im Dienst einer Partei.“

Nicht zum ersten Mal wechselt ein ehemaliges Mitglied der „Jungen Mitte“ ins Regierungslager. Das war schon der Fall, als der frühere Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) mit dem heutigen Minister Antonios Antoniadis einen Mitstreiter der Jungorganisation der CSP als Berater in sein Kabinett holte. Ist letzten Endes doch der Posten wichtiger als die politische Überzeugung? (cre)

 

32 Antworten auf “Ehemalige CSP-Frau Nicole De Palmenaer wechselt ins Kabinett von Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG)”

  1. ohje ohje

    Stimmungsmache !!!

    Ich finde die Einschätzung von Frau Palmenaer genau richtig: „Für mich ist die Arbeit für den Ministerpräsidenten etwas im Dienst der Gemeinschaft und nicht im Dienst einer Partei.“

    Damit trifft sie den Nagel auf den Kopf.

    Gute Frau, wichtiger Posten, gut für OB. Ende der Geschichte…

    Der Rest ist Stimmungsmache von OD und Streben nach noch mehr „Klicks“ !

  2. Die am Schluss des Artikels gestellte Frage ist wohl eher als rhetorische Frage zu verstehen.
    Ich würde anders formulieren.
    Macht Frau Palmenaer das ehrenamtlich oder ist man jetzt näher an den Fleischtöpfen ?
    Ein Schelm, ….????

  3. Idealist und Naiv

    Es ist bezeichnend für die DG-Regierung, dass es nur um Posten geht. Die Parteivorsitzenden wollen am liebsten Kandidaten in ihren Reihen mit frischem Unidiplom. Die Normalsterblichen aus dem wirklichen Leben werden als minderwertig betrachtet und kommen z. T. nicht auf die Kandidatenlisten. Das Unidiplom ist aber nicht unbedingt ein Indiz dafür, dass dieser Kandidat wirklich gut für diese Partei ist. Jede Partei sollte sich gut überlegen, ob sie sich einen Politikwissenschaftler mit ins Boot holt. Die Politik ist die wissenschaftliche Spielwiese. Da ist die Partei so ziemlich egal. Aber warum benötigt dieser Ministerpräsident soviele Berater? Weiss der selber nix?

  4. Die CSP bzw. PSC hat doch schon lange keine eigene Substanz mehr. Dass die nach links-grün zerfließen ist doch augenscheinlich. Das politische Spektrum sortiert sich neu, die alten Strukturen verschwinden. Auch in Ost-Belgien….

  5. Geldvernichter

    Derr nächst coup wäre: der Michael Balter würde Pressesprecher vom Paasch? Was ist das doch für ein Verein in Eupen? Die ganze Welt lacht uns aus! Wir leisten uns den Luxus mit einem kompletten Regierungsteam. Etwas was einfach so mit Links und im kleinen Rahmen ginge, wird hier aufgezogen mit Pomp und Gloria! Wann bekommen sie einen Regierungsflieger? Der fehlt noch! Und dazu auch ein Flugfeld! Wäre dringend nötig. Die Leute wissen nicht wie sie drauftreiben sollen, und wir können den Buckel her halten!?

  6. Subjektiv

    Ist letzten Endes doch der Posten wichtiger als die politische Überzeugung ? Hier mit ein klares Ja zu beantworten. „Dienst an der Gemeinschaft „, ja, genau! Ich könnte mein eigenes Spiegelbild nicht mehr ertragen.

  7. Propaganda

    Schon lustig, alle paar Wochen wird wieder noch ein Berater eingestellt. Wer berät da eigentlich wenn? Kein Problem die DG hat es ja und es werden immer wieder neue Posten geschaffen. Wir haben ja keine Schulden. Wer ein Unidiplom hat und keinen Job findet braucht sich nur bei der DG zu melden und hups hat man einen gutbezahlten Job. Wenn keiner frei ist wird halt einer neuer geschaffen. Einfach nur Wahnnsinn wer da alles rumläuft. Dort gibt es viele gutbezahlte Leute die überhaupt nicht wissen wie sie den Tag rumkriegen weil die DG garnicht die Zuständigkeiten hat für diese Stellen hat.

  8. Oli hat doch in einer Sitzung gesagt,es würde keine Personal mehr eingestellt werden,bis das Audit fertig gestellt und ausgewertet würde.
    Für sein Kabinett gelten anscheinend andere Gepflogenheiten d.h.er macht,was er möchte mit dem Geld vom Steuerzahler.

  9. Liebe OD-Leser beruhigt euch doch wieder. De Palmenaer ist nur die Nachfolgerin von Markus Hendrich, der zu Radio Contact Ostbelgien NOW gewechselt ist. Also kein neuer Posten, der geschaffen wurde, sondern nur eine Lücke geschlossen. Ich weiß es von einem der einen kennt, der einen kennt, der Hendrich kennt.

  10. Unsere Politiker treiben es immer bunter. Hauptsache es klingelt am Ende des Monats
    . Genau wie Pascal Arimont. Zuerst sagt er er stimmt gegen sie., heute ist er voll auf ihrer Seite. Wie lange lasst Ihr euch noch verarschen?

  11. Kritisch denken!

    Da sieht man es wieder, der Wähler braucht eigentlich nichts mehr zu entscheiden, egal welche Partei, Hauptsache Posten!
    Der Personalwechsel in den Kabinetten ist sowieso aussagekräftig! Was für ein Betriebsklima da wohl herrschen mag!

  12. Zwei Gedanken dazu:
    Die Schläue der Füchse besteht zur Hälfte aus der Dummheit der Hühner.

    Wenn die CSP so schwach weitermacht, wird ProDG sie bei den nächsten Wahlen ganz verschlucken. Da wird die Stimmenfänger-Kandidatur des Euro-Stars auch nichts mehr bringen.

    • Die Spatzen pfiffen doch seit Monaten, ja Jahren schon von den Dächern, wie Balter seinen ihm intellektuell um Etagen überlegenen Mitarbeiter behandelt hat. Wen sollte es da wundern, dass sich dieser Junge Mann eine andere Aufgabe gesucht hat? Die jetzige CSP war ja auch keine Alternative. Gegen einen Wechsel dorthin hätte sich selbst sein Opa ganz sicher heftig gegen gewehrt. Was waren das noch für Zeiten, als di Opposition noch denken konnte und sich mit der Mehrheit um den bestmöglichen Inhalt stritt!

    • meinemeinungdazu

      Ja, ja, der Quer- und Vordenker von OB deckt auf. Aber über gewisse Ereignisse wird der Mantel des Schweigens ausgebreitet. OB ist ein Forum mit dem einzigen Ziel, die Meinungsmache zu befeuern.

  13. Überfällig

    Spätestens seit dem Wort der Parteien, das die CSP heute im GE von sich gegeben hat, ist auch dem letzen Deppen der DG klar: in dem Verein kann keiner bleiben, der den Pisa-Test zum sinnerfassenden Lesen bestanden hat.

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