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„Kloster Heidberg kein bezuschusster Betrieb, muss Betriebskosten selbst erwirtschaften“

Einer von mehreren Empfängen in der ehemaligen Kapelle des Klosters Heidberg. Foto: Jannis Mattar

Nach Jahren der Planung, des Umbaus und der Kritik war es am Donnerstagabend endlich so weit: Das Kloster Heidberg öffnete zum ersten Mal im fertigen neuen Gewand der breiten Öffentlichkeit seine Pforten. Eupener Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gaben sich beim feierlichen Empfang die Klinke in die Hand.

Seit über 300 Jahren stehen die Grundmauern des geschichtsträchtigen Eupener Denkmals auf dem Heidberg. Einst Kloster, später Schule und Mädcheninternat und letztendlich wegen maroder Baussubstanz und mangelnder Sicherheitsbestimmungen eine vernagelte Ruine.

„Den Eupener liegt dieses Gebäude am Herzen“, so Werner Baumgarten, Direktor der Gemeinschaftszentren der DG: „Daher freut es mich umso mehr, dass wir daraus ein Highlight der hiesigen Infrastruktur machen konnten.“

Zusammen mit zwei Schwestern des Ordens der Rekollektinnen weihte Isabelle Weykmans das Kloster Heidberg offiziell ein. Im Hintergrund Werner Baumgarten. Foto: Jannis Mattar

Zusammen mit zwei Schwestern des Ordens der Rekollektinnen weihte Isabelle Weykmans das Kloster Heidberg offiziell ein. Im Hintergrund Werner Baumgarten. Foto: Jannis Mattar

Bereits vor Baumgartens kurzer Ansprache hatten die Besucher in der restaurierten Kapelle des Klosters der original Orgel aus dem Jahre 1862 lauschen dürfen. „Sie spielt endlich wieder“, hieß es.

Das Kloster Heidberg reihe sich als Bildungszentrum als jüngstes und zugleich ältestes in die Reihe der fünf Gemeinschaftszentren ein, sagte Baumgarten.

Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) zeigte sich von der „neuen“ Anlage ebenfalls beeindruckt, ließ sich zu Beginn ihrer Rede aber nicht von den Fakten abbringen: „Man wird erst jetzt im Nachhinein wirklich sehen können, inwiefern sich dieser Umbau rechtfertigt“, sagte sie ganz nüchtern: „Wir müssen jetzt versuchen, dass das Kloster seinen Möglichkeiten gerecht wird.“

Keine Konkurrenz zu Horeca-Betrieben

Moderne und Geschichte treffen in dem Komplex aufeinander. Foto: Jannis Mattar

Moderne und Geschichte treffen in dem Komplex aufeinander. Foto: Jannis Mattar

Jedoch sei es für sie ein gutes Omen, dass das Kloster Heidberg nun wieder einer ehemaligen Bestimmung folgen könne, sagte Weykmans: „Früher war es eine Schule, und ab heute ist es ein Bildungszentrum. Das Gebäude bleibt somit nicht nur erhalten, sondern knüpft an seine eigene Geschichte an.“ Zudem stelle es auch ein touristisches Hightlight für den Standort Eupen dar.

Die vielen Diskussionen und Vorwürfe, die im Rahmen der Planung und des Baus aufgekommen waren, versuchte Weykmans zu relativieren. „Das Kloster Heidberg ist kein bezuschusster Betrieb, es muss seine Betriebskosten selbst erwirtschaften.“

Um dies zu bekräftigen, wies Weykmans darauf hin, dass man mit den bestehenden Hoteliers und anderen Horeca-Unternehmen nicht in Konkurrenz, sondern vielmehr in Kooperation treten wolle. So würden sich vier Eupener Betriebe in Zukunft um die Bewirtung der Seminargäste im Kloster kümmern.

Der Eingangsbereich des Klosters Heidberg. Foto: Jannis Mattar

Der Eingangsbereich des Klosters Heidberg. Foto: Jannis Mattar

„Das Koster ist eine gute Investition in die regionale Standortentwicklung“, schloss Weykmans ihre Rede ab: „So ein Bauprojekt hat es hier noch nie gegeben. Es war eine besondere Herausforderung. Das ursprüngliche Kloster hat trotzdem nichts von seinem Charakter und seinem Charme verloren.“

Das Projekt habe einiges an Mut gefordert, gestand die Kulturministerin, „aber ich finde, es hat sich jetzt schon gelohnt.“

JANNIS MATTAR

11 Antworten auf “„Kloster Heidberg kein bezuschusster Betrieb, muss Betriebskosten selbst erwirtschaften“”

  1. ohje ohje

    Wow wow wow…

    Immer wieder beeindruckend diese Bilder zu sehen. Ein echt gelungenes Projekt und ein absoluter Mehrwert für Eupen und Umgebung…

    Da kann man nur hoffen dass dieses Projekt den nötigen Zuspruch findet.

    Kompliment an alle Beteiligten !

    • Réalité

      @ohje ohje

      -Ja,die Bilder sind fast so beeindruckend wie die von Limburg a d Lahn!?
      Und ob das noch einen Mehrwert für Eupen sein wird,bleibt ab zu warten!Da müssen schon einige Leute mehr hin wie die paar Monteure aus Italien u Östereich!
      Und was heisst wohl der Satz von Frau Weyckmans:….in Kooperation treten!?
      Schlafen die Gäste denn abwechselnd eine Nacht im Heidberg und die nächste dann bei Bosten….

  2. Eastwind

    Wenn Ministerin Weykmans sagt , das Kloster Heidberg sei kein bezuschusster Betrieb und müsse seine Kosten selbst decken, dann streut sie damit den Leuten Sand in die Augen. Sie verschweigt die hohen Investitionskosten nebst Finanzierung. Viele bezuschusste Betriebe kosten den Steuerzahler weniger als dieses Projekt.

  3. Pessimist

    Moechte nicht den Preis der Gesamtkosten wissen.Darum die vielen Fenster ……Da kann man besser das gesammte Geld hinaus schleudern.Arme DG,arme Nachkommen.
    Aber unsere Politik-Schwachmaten habens ja….oder denken dies zumindest

  4. Zappel Bosch

    Die Titelzeile müsste lauten : „… soll in nicht festgelegter *hoffentlich nicht zu naher* Zukunft die Betriebskosten selbst erwirtschaften.“ (*sinngemäß laut Interview der Direktorin Kersten Cornelis gestern im BRF). Das sieht also ganz anders aus…
    Und was geschieht, falls dies nicht möglich wird? Dicht machen? Geht nicht, aber man kann sich das ja auch über permanente Zuschüsse schön rechnen, siehe Triangel und Worriken.

    Hätten wir (die DG) ausreichende Haushalte und keine Überschuldung, fände ich das Projekt auch uneingeschränkt gut. So eher nicht. Aber, es schlagen 2 Herzen in meiner Brust: Endlich auch mal was Gutes für Eupen (allgemein), sinnvoller jedenfalls als die MP-Residenz Gospert 42, die fast genau so viel (3/4) gekostet hat …

    Ausgeglichener Haushalt 2015? Keine neuen Schulden ab 2018? Oder wie war das auch noch? Schaunmermal auf der Plenarsitzung des PDG am 16.9. (’state of the Union‘).
    „Der Alte“ hat alles „angezettelt“, der neue MP wird als „Sparkommissar“ in die DG-Geschichte eingehen (müssen). Entspricht der klassischen Rollenverteilung der Parteien links-rechts in Belgien… ;)

    • Zaungast

      “Der Alte” hat alles “angezettelt”, der neue MP wird als “Sparkommissar” in die DG-Geschichte eingehen (müssen). Entspricht der klassischen Rollenverteilung der Parteien links-rechts in Belgien… ;)

      Der „Neue“ saß aber mit dem „Alten“ jahrelang im selben Boot und kann ihm deshalb schlecht die Schuld in die Schuhe schieben…

  5. Es ist ja nicht das erste Seminarzentrum, das in einer alten Bausubstanz entsteht. Und in den meisten Fällen werden sehr wohl auswärtige Kunden (also nicht nur Seminarteilnehmer) für Übernachtungen akzeptiert, wahrscheinlich weil sich gezeigt hat, dass es ohne auswärtige Kundschaft nicht geht (vor allem in ruhigeren Zeiten). Dann ist das Seminarzentrum dann echt eine Konkurrenz für Übernachtungsbetriebe in de Nähe.

  6. Mirvergehtdaslachen

    Ehrlich, was mir am meisten auf die Pelle geht, bei all den Geldausgaben, ist die permanente PR-Kampagne, die ALLE Politiker betreiben. Was macht ihr außer auf Fototerminen in die Kamera zu glotzen? Zu allem möglichen, immer und überall, gibt es Fotos, auf denen ein, zwei, drei Politprofiteure, Meister der Selbstbeweihräucherung, ihr provozierendes Lächeln inszenieren. Auch, oder gerade, die Hieisigen, wie es scheint, haben bei Berlusconi studiert…

  7. Die größten Kritiker des Projekts Kloster Heidberg waren doch, wenn ich mich recht entsinne, Hubert Bosten und Arthur Genten. Heute hört man weder von dem einen noch von dem anderen etwas zum Kloster Heidberg. Frage mich, wer die beiden wie und womit besänftigt hat… Auf jeden Fall höchst merkwürdig.

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