Nachrichten

Bulls Eye, Cross und „The Power“: Das ABC zur Darts-Weltmeisterschaft

Tausende Dart-Fans verfolgen am 16.12.2016 im Alexandra Palace in London die Darts-WM. Foto: Philip Dethlefs/dpa

Bulls Eye? Kennt fast jeder. Triple-20? Schon schwieriger. Doch was ist ein Leg? Und was bedeutet „Robin Hood“? Das Finale fand am Neujahrstag statt. Der 57 Jahre alte Engländer Phil Taylor unterlag im Finale seinem Landsmann Rob Cross deutlich mit 2:7 und verpasste damit das perfekte Ende seiner Karriere.

Überraschungsmann Cross krönte sich hingegen gleich in seinem ersten Profi-Jahr zum Weltmeister. „The Power“-Taylor, der 30 Jahre älter ist als sein Finalrivale, gewann seinen ersten WM-Titel im Jahr 1990 und tritt künftig nur noch bei Exhibitions an. Der erfolgreichste Darts-Spieler aller Zeiten blieb im Endspiel gegen einen überragenden Cross ohne jede Chance.

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) erklärt die Trend-Sportart:

A – wie Alexandra Palace: Name der Halle im Londoner Norden. Bis zu 3.000 Zuschauer finden in dem Darts-Palast, der auch „Ally Pally“ genannt wird, ihren Platz.

B – wie Bulls Eye: Der kleine rote Kreis in der Mitte der Scheibe. Trifft ein Spieler dieses Feld, bekommt er 50 Punkte. Umrahmt wird das Bulls Eye vom Single Bull (grün, 25 Punkte).

Darts-Weltmeisterschaft, Tag 14, Halbfinale, am 30.12.2017 in London: Der Engländer Rob Cross (l) nach seinem Sieg gegen Michael van Gerwen. Foto: Steven Paston/PA Wire/dpa

C – wie Cross: Außenseiter Rob Cross zog mit einem 6:5-Sieg über Michael van Gerwen ins Finale ein und sorgte damit für eine Überraschung. Der 27-Jährige ist Newcomer und hat gleich die Chance auf den größten Titel im Darts-Sport.

D – wie Double out: Die Spieler können einen Satz oder ein Leg nur mit einem Treffer in ein Doppel-Feld beenden.

E – wie Exhibition: Ein Einlagematch, das neben der normalen Profitour absolviert wird. Vereine oder Kneipen können die Stars für eine Exhibition buchen.

F – wie Finish: Eine Restpunktzahl, die mit einer Aufnahme (drei Pfeile) ausgemacht werden kann. Das höchste Finish im Darts-Sport ist 170 (Triple-20, Triple-20, Bulls Eye).

G – wie Game on: Ausruf des Callers, um die Spieler für ein neues Leg an die Scheibe zu bitten.

H – wie High Finish: Darunter versteht man ein Finish über 100 Punkte, das mit maximal drei Darts ausgemacht werden kann.

I – wie International: Zwar wird der Sport von den Briten dominiert, doch mischen immer mehr andere Länder oben mit. Die Niederlande, Belgien, Österreich und Australien stellen Spieler in den Top 20.

Darts-Weltmeisterschaft, Achtelfinale am 28.12.2017 in London: Dimitri Van den Bergh (l) aus Belgien und der Österreicher Mensur Suljovic vor dem Start der Partie. Foto: Steven Paston/PA/dpa

J – wie Jahreswechsel: Das größte Event der Darts-Szene steigt traditionell um den Jahreswechsel. An Neujahr wird so auch schon der Weltmeister des neuen Jahres gekürt.

K – wie Kostümierung: Für die Fans im Alexandra Palace ist neben dem Konsum von Unmengen Bier vor allem eines üblich: die Verkleidung. Der ehemalige deutsche Fußballer Steffen Freund präsentierte sich 2014 als Teletubby.

L – wie Leg: Die Bezeichnung für ein Spiel mit 501 Punkten. Wer die 501 zunächst auf null stellt, entscheidet das Leg für sich.

M – wie Max Hopp: Der 21 Jahre alte Idsteiner ist der beste deutsche Spieler. Diesmal verpasste er die Qualifikation allerdings.

N – wie No score: Wenn ein Spieler mehr Punkte wirft, als er noch benötigt, fällt er auf die Punktzahl vor seiner Aufnahme zurück.

O – wie Onehundredandeighty (180): Die beste Aufnahme, die einem Spieler gelingen kann. Drei Treffer in das Triple-20-Feld.

P – wie Perfektes Spiel: Um 501 Punkte auszumachen, werden mindestens neun Pfeile benötigt. Der Neun-Darter gilt als „das perfekte Spiel“. Es gibt 71 verschiedene Kombinationen, um von 501 auf 0 zu kommen. Dabei gilt: achtmal Triple- und zum Auswerfen ein Doppel-Feld.

Q – wie Quoten: Seit Jahren verbucht der TV-Sender Sport1 beste Einschaltquoten mit der Darts-WM um den Jahreswechsel.

R – wie Robin Hood: Die Bezeichnung für einen Pfeil, der nicht in der Scheibe, sondern in einem anderen, schon in der Scheibe steckenden Pfeil landet.

S – wie Set: Der Gewinn eines Satzes. Bei der WM müssen drei Legs gewonnen werden, um einen Set für sich zu entscheiden.

Der Engländer Phil Taylor, jubelt, nachtdem er eine Partie gewonnen hat. Foto: Steven Paston/PA Wire/dpa

T – wie „The Power“: Spitzname von Phil Taylor, erfolgreichster Spieler der Darts-Geschichte. Der 57-jährige Engländer hat 16 WM-Titel gewonnen und tritt nach dem Finale gegen Cross ab.

U – wie Underground: Wichtigstes Transportmittel für Fans. Weil die Sessions oft bis Mitternacht gehen und die Arena weit außerhalb des Stadtzentrums liegt, müssen Anhänger nachts anstelle der U-Bahn oft Taxis nehmen.

V – wie Van Gerwen: Michael van Gerwen ist derzeit der herausragende Spieler. Er dominiert seit Jahren die Szene, scheiterte in London aber diesmal im Halbfinale an Cross.

W – wie West Hall: Die Halle im Alexandra Palace, in der das Turnier stattfindet. Ein Umzug in die deutlich größere Great Hall (10 400 Plätze) fand anders als geplant nicht statt.

X – wie X-beliebig: Darts gilt als Sport für Jedermann. Drei Pfeile und eine Scheibe – mehr braucht es nicht. In den vergangenen Jahren begannen immer mehr Hobbyspieler mit der Trend-Sportart.

Y – wie Youngster: Obwohl einige Top-Spieler weit über 40 sind, haben auch Youngster eine Chance. Hopp feierte sein WM-Debüt mit 17 Jahren.

Z – wie Zahlen: Neben dem Umgang mit Pfeilen müssen die Profis vor allem den Umgang mit Zahlen beherrschen. Das schnelle Rechnen ist Voraussetzung beim Auswerfen von 501 Punkten. (dpa)

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern