Politik

Grenz-Echo-Leitartikler sieht CSP auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit

Der damalige Grenz-Echo-Redakteur Patrick Bildstein (rechts) im Gespräch mit Ministerpräsident Oliver Paasch (links) und Pressereferent Serge Heinen bei einem Regierungsgespräch in Eupen Anfang April 2016. Foto: OD

Am letzten Samstag dürfte so manchem CSP-Politiker beim Blick in die ostbelgische Tageszeitung vor Schreck ein Stück vom Frühstücksei im Hals stecken geblieben sein. „Lammfromm geht der Absturz der CSP weiter“, lautete der Titel des Leitartikels von Grenz-Echo-Redakteur Patrick Bildstein auf Seite 2. Lammfromm? Absturz?

Bildstein hatte die Pressekonferenz der Christlich-Sozialen zur „Rentrée politique“ zum Anlass genommen, um zu einem Rundumschlag gegen die Oppositionspartei anzusetzen.

„20 Jahre nach der Verbannung in die Opposition will die CSP endlich wieder Teil einer Mehrheit sein“, schrieb Bildstein, um aber einige Zeilen weiter zu der Feststellung zu gelangen: „So wird das nichts mit der Mehrheit.“

Die CSP-Politiker Daniel Franzen, Pascal Arimont, Luc Frank und Robert Nelles. Foto: OD

Der Grenz-Echo-Redakteur nahm vor allem am „lammfrommen Schmusekurs“ der CSP mit SP und PFF, den „Schwachstellen der Dreierkoalition“, Anstoß.

Bildstein vermutete, dass die Christlich-Sozialen aus wahlstrategischen Gründen die Sozialisten (und deren Minister Antonios Antoniadis, die „Achillesferse der Mehrheit“, wie Bildstein schrieb) und die Liberalen schonen wollen, weil die CSP wisse, „dass der Weg in die Mehrheit über diese beiden Parteien erfolgen wird, da eine Zusammenarbeit mit dem großen Rivalen ProDG unwahrscheinlich ist“.

Diese Strategie sei zwar verständlich, so GE-Redakteur Bildstein, weil sich die Partei keine Tür verschließen wolle: „Ein neutraler, unentschlossener Wähler kann damit aber nichts anfangen. Der will Klartext hören und vom Sinn eines Wechsels überzeugt werden. Die Leute hören aber nur zu, wenn der Ton verschärft und auch mal der Mann gespielt wird. Dadurch verschließt sich die Partei kurzfristig vielleicht die ein oder andere Tür. Das Risiko müssen die Christlich-Sozialen aber eingehen. Ansonsten geht der Sturz in die Bedeutungslosigkeit weiter.“ (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

 

31 Antworten auf “Grenz-Echo-Leitartikler sieht CSP auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit”

  1. ohje ohje

    So einen Artikel kann man natürlich nicht auf OD lesen…

    A propos, was hat denn OD-Joky heute morgen gefrühstückt ? Komisch, da war hier heute noch kein Artikel drüber zu lesen… Arimont scheint auch im Urlaub zu sein ?

  2. Eastwind

    Bedeutungslosigkeit ist völlig übertrieben, denn auch 2014 war die CSP immer noch stärkste Partei. Trotzdem muss die Partei aufpassen, dass sie nicht auch 2019 wieder daneben sitzt. Dann könnte es nämlich wirklich eng werden für sie.

    • Pro christlich soziale DG

      Wenn ich sehe was für Themen die CSP im Parlament auf’s Tapet bringt (E-Sports, breite Zustimmung du den Plänen der DG-Regierung, etc) dann denke ich auch an „Bedeutungslosigkeit“. Das Wahlergebnis von 2014 interessiert niemanden mehr (denn das kann man ja heute nichtmehr beeinflussen). 2019 sind die nächsten Wahlen, DIE zählen heute (oder besser „morgen“)!

  3. CSP ist bedeutungslos denn Arimont tritt nicht an ( er weiss was passiert und hat von Grosch gelernt ) , sondern drei Nobody mussen es richten. CSP zu schwach um Publifin Lecerf zum Rücktritt zu bewegen. Wo ist die CSP noch Starck??

  4. Es ist doch klar, dass der Journalist sich damit um eine Stelle bei der Regierung bewirbt wie so viele seiner Kollegen vorher. Das Grenz-Echo ist doch schon lange ein Werbeprospekt der Regierung. Zur Regierung selbst liest man seit vielen Jahren nichts Kritisches mehr, da die Verflechtungen viel zu gross sind (Abhängigkeit, Vernwandtschaft, Buchverkäufe und so weiter). Da haut man lieber auf die Oppositionsparteien ein. Das ist auch viel ungefährlicher. Es ist schon grausam anzusehen. Jetzt sitzt auch noch die Gattin des Ministerprâsidenten mit am Redaktionstisch. In anderen Lândern hätte das schon längst zu Aufschrei geführt. Nicht aber in Ostbelgien…

  5. Es reicht!

    Mit diesem Leitarktikel hat sich das Grenz Echo auch offiziell als Regierungsblatt geoutet. Von einer neutralen Presse zu sprechen ist hiermit vorbei. Bin mal gespannt ob die CSP Wähler sich dies gefallen lassen und nicht das eine oder andere Abo beim Grenzecho aufkündigen?

  6. Feiner Kerl

    Ein feiner Kerl der Herr Bildstein.
    Sich bei jeder Gelegenheit mit seinem „Kumpel“ Colin Krafft mit den Fußball Amateuren ablichten lassen und ihm dann so einen Tritt in den Allerwertesten verpassen.
    Wer solche Freunde hat…..

  7. Zaungast

    „Bin mal gespannt ob die CSP Wähler sich dies gefallen lassen und nicht das eine oder andere Abo beim Grenzecho aufkündigen?“

    Das ist die Crux einer kleinen Regionalzeitung, die das GE nun einmal ist.
    Egal, was man schreibt, man eckt immer irgendwo an.
    Mal sind es die Regierungsparteien, die sich verunglimpft fühlen, mal die Opposition, die Zeter und Mordio schreit und damit droht, das Abonnement zu kündigen.

    Mal fühlt sich dieses Dörfchen nicht genug berücksichtigt, mal klagt jenes, der Artikel über die Theateraufführung sei aber nicht sehr positiv ausgefallen (Negative Kritiken verkneift man sich sowieso, eben wegen der Abonnenten…)

    • Tony Dunne

      Lassen wir mal Klartext reden , wenn dieser rote Baron , oder besser gesagt der Sonnenkönig ab dem Jahre 2004 nicht diese Fiese Klüngelei betrieben hätten , so wäre die CSP immer noch mit im Boot . Die Mehrzahl der Wähler hatte immer anders entschieden , weil die CSP immer die Mehrzahl an Sitzen hatten . Mittlerweile hat der rote Baron mit dem MP Paasch dieses Feige Abkommen dreimal wiederholt , da kommt immer wieder die Frage auf warum der Bürger noch zur Wahl geht . Derjenige der noch etwas Krütze in der Birne hat , der soll einfach diese Hinterlisstige PDG Wahl ignorieren , denn dieser Clan schmiedet ihre Abkommen aus wie sie wollen . Es bleibt nur zu hoffen , das dieser rote Koloss dieses mal endgültig verschwindet .

      • @ Tony Dunne

        Tusch und Narrhallamarsch.
        Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären warum die CSP als Partei mit den meisten Stimmen den Roten eine Koalition unter Führung der SP angeboten und „dem Sonnenkönig“ gar das Amt des Ministerpräsidenten angeboten hat.

        • Johann Klos

          Diese Frage würde sich ja noch beantworten lassen, aber warum hat KHL damals dieses Angebot nicht ernst genommen?
          Hat er vor lauter Misstrauen gegenüber seinem “ Freund“ vom Arbeitsamt doch lieber die vertraute kleinere, aber seines Erachtens sichere Variante gewählt.
          Oder war es noch einfacher: ein Mann steht zu seinem Wort auch wenn er dabei persönlichen Schaden nimmt.

          • Marc Van Houtte

            Was ist ein Wort wert bei Koalitionsverhandlungen Herr Klos?
            Es stehen persönliche Interessen im Vordergrund und nicht dem Wählers Wille.
            Wir haben ja immer mehr die von der Politik bereits in jungen Jahren abhängig sind weil sie niemals was anderes gemacht haben und daher bei einer anderen Koalition befürchten müssen arbeitslos zu werden.

            • Réalité

              Guter Spruch, Herr Van Houtte! Die Leute einigen sich schon „unter sich“! Hatten wir doch schon des Öfteren….! Die kommen schon nicht zu kurz dabei…die melken immer in volle Eimern!

        • Tony Dunne

          @ Edig ; Nun bitte alles mal in Reihenfolge wie diese absolute Fiese Koalition 2014 vonstatten ging . Auf wem sollte die CSP damals denn zugehen , sie musste ja mit jemandem Kontakt aufnehmen , ja sie musste eine Koalition suchen als stärkste Fraktion im PDG . Keiner kann es leugnen , das der rote Sonnenkönig , der Lautsprecher Paasch und die hohl klingende Dame schon direkt nach der Wahl im reinen waren mit der Koalition und der Postenverteilung . Jeder der in all den Jahren zuvor die PDG Sitzungen im K3 Fernsehen verfolgt hat , kann sich noch gut entsinnen wie eckelhaft dieser Lambertz mit der damaligen Opposition umging , ja wie er Albert Gehlen angriff mit Worten die es einem MP absolut nicht würdig waren und zeugten nur von seinem fiesen Charakter , der ja allseits bekannt war und Heute noch immer ist .

  8. Réalité

    Schon viele Glaubwürdige Kommentare, dafür und dagegen!
    Ich plädiere für das komplette Auflösen dieses „Vielpolitikerclubs“ in Eupen, schlicht und einfach!
    Solches überflüssige haben wir nie gebraucht!
    Es ist viel zu teuer im „Preis-Leistungsverhältnis“!
    Das ganze könnten wir genau so gut billiger und damit besser haben.
    Die Inhaber der Posten tun nach aussen so als ob……nach innen verstehen die sich sogar „überparteilich“ so gut, dass sie sich alle verfügbaren Posten bereits lange vorher und vertraulich aufgeteilt hatten!
    DAS IST FÜR DIE, die: HAUPTSACHE!
    Der ganze Rest ist doch schnuppe!
    Hauptsache wieder mal für eine Periode gut versorgt, und später dicke Pension!
    Der Steuerzahler bezahlt ja doch….
    Vertut euch da mal nicht, diesmal!?

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern