Anfang September bestreitet die belgische Fußball-Nationalelf zwei weitere Spiele in der Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland. Die große Frage ist: Wird Trainer Domenico Tedesco für die Partien in Aserbaidschan (9. September) und gegen Estland (12. September) Torhüter Thibaut Courtois nominieren nach dessen „Fahnenflucht“ im Juni?
Zur Erinnerung: Am Ende des Spiels in Brüssel gegen Österreich, das 1:1 endete, hatte der Welttorhüter von 2018 und 2022 offenbar aus Verärgerung darüber, dass Tedesco in Abwesenheit von Kevin De Bruyne nicht ihn, sondern Romelu Lukaku zum Kapitän berufen hatte, die Nationalmannschaft verlassen. Er selbst begründete seine Abreise nach Madrid zwar mit einer angeblichen Verletzung, aber Tedesco wollte diese Ausrede nicht gelten lassen.
Danach hagelte es Kritik an Courtois in der belgischen Presse. „Wie groß ist ein Ego?“, fragte die Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“ und schrieb: „Thibaut, du bist der beste Torwart aller Zeiten. Der größte. Der intelligenteste. Der beeindruckendste. Der erfolgreichste (…) Aber die Nationalmannschaft zu verlassen und den Nationaltrainer mit dem Rücken zur Wand zu stellen, weil du gegen Österreich nicht (gelegentlich) Kapitän sein durftest, das ist inakzeptabel (…) Als ob du das nötig hättest, um der Welt zu zeigen, wie außergewöhnlich du bist. Oder um dein übergroßes Ego zu streicheln.“
Auch die Fans der Roten Teufel hatte Courtois enttäuscht. Ein Voting von „Ostbelgien Direkt“ mit Frage „Wie soll es weitergehen im Fall Courtois nach dem Streit mit Tedesco?“ ergab folgendes Resultat (bei 653 Antworten):
- Courtois soll sich entschuldigen – und die Sache ist vergessen 21%
- Ein gutes Gespräch (ohne Medien) zwischen beiden Kontrahenten soll den Streit beilegen 44,4%
- Courtois sollte für sein Verhalten bestraft werden und Tedesco ihn bis auf Weiteres nicht mehr nominieren 24,3%
- Tedesco soll als belgischer Nationalcoach zurücktreten 3%
- Courtois und Tedesco sollen beide aus der Nationalelf zurücktreten 0,8%
- Gar nichts tun, bis September haben sich die Wogen von alleine geglättet 4,1%
- Ich habe keine Meinung / keine Ahnung / kein Interesse 2,3%
Einige Wochen nach dieser Polemik hat sich Courtois gegenüber dem kanadischen Fernsehsender TLN geäußert. Auf die Frage nach seinen sportlichen Ambitionen sagte der 31-jährige Torhüter von Real Madrid: „Ich möchte wieder die Champions League holen, das ist das beste Gefühl überhaupt, und natürlich eine Weltmeisterschaft gewinnen. Aber wir wissen, dass das mit Belgien keine leichte Aufgabe ist. Es gibt viele gute Länder. Wir waren 2018 schon nah dran, aber wir werden sehen. Wir träumen weiter.“
Courtois deutete außerdem an, dass er seine Karriere bei Real Madrid beenden möchte, wo er derzeit einen Vertrag bis 2026 hat. „Jeder weiß, wie glücklich ich dort bin. Ich hoffe, ich kann mich dort zur Ruhe setzen.“
Mit dieser Aussage lässt Courtois die Tür für ein Comeback mit der Nationalmannschaft einen Spalt offen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es ihm und Tedesco gelingen wird, die Scherben bis zum nächsten Treffen im September wieder zusammenzufügen und ob der Torhüter eventuell bereit ist, sich für sein Verhalten im Juni in aller Öffentlichkeit zu entschuldigen. (cre)
Schon ein spezieller der Thibaut!
Wir gehen noch einen Schritt weiter und sagen dieser Thibaut ist ein ganz spezieller Typ .
Thibaut hatt Recht ,was haben die anderen denn schon erreicht, nichts.
Mit diesem Ding hat Courtois sich selber ins Bein geschossen, das geht gar nicht.
Von mir aus kann er auch zu den Saudis gehen, da wird er zumindest fürstlich bezahlt.
Könnte ein Deutscher sein. :-)))
Träum weiter !
Haben mich nicht verstanden. Solche Aussagen kommen doch nur von Deutsche !!. Den brauchen die nicht, gute Torwächter haben die genug.
HINWEIS – Thibaut Courtois fällt mit Kreuzbandriss monatelang aus – Wer soll ihn im Tor der Roten Teufel ersetzen? https://ostbelgiendirekt.be/courtois-mit-kreuzbandriss-358985