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Belgiens Nationaltorhüter Thibaut Courtois nach zwei „Tunnels“ in der Kritik – Spott von Louis van Gaal

Diesen Schuss von Luis Suarez (l) vom FC Barcelona kann Chelsea-Torhüter Thibaut Courtois zum Glück parieren. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa

In seiner belgischen Heimat sahen ihn viele schon als Welttorhüter, aber seit den zwei Patzern von Mittwoch in der Champions League mit dem FC Chelsea beim FC Barcelona, der 3:0 gewann, sind auch die Fans von Belgiens Nationaltorhüter Thibaut Courtois ein wenig ins Grübeln geraten.

Wie in unserem Spielbericht an anderer Stelle nachzulesen, wurde der 25-jährige Keeper des FC Chelsea gleich zwei Mal durch Superstar Lionel Messi getunnelt (Ball geht zwischen die Beine hindurch). Getunnelt zu werden, ist für Torhüter die Höchststrafe.

Die Titelseite der spanischen Sportzeitung „Marca“. Foto: Twitter

In der 3. und in der 63. Minute bekam der 1,99-Meter-Mann bei einem Schuss des Argentiniers nicht seine langen Beine zusammen. „Eurotúnel“ (Eurotunnel) titelte die spanische Sportzeitung „Marca“ am Donnerstagmorgen mit einem Titelbild, das Courtois von hinten mit gespreizten Beinen zeigt, während Messi zum Schuss ansetzt.

Der frühe Patzer sollte Courtois für das gesamte Spiel aus der Fassung bringen. Selten hat man den 25-Jährigen so verunsichert gesehen.

Die beiden Fehler brachten dem Torhüter aus der Provinz Limburg viel Kritik ein – und auch Spott.

Der ehemalige Trainer Louis van Gaal, der jetzt für das niederländische Fernsehen als Experte arbeitet, meinte hämisch, wenn Courtois Frans Hoek als Torwarttrainer gehabt hätte, hätte er die Beine geschlossen gehalten. Frans Hoek ist ein ehemaliger Torwart, der später als Torwarttrainer für van Gaal bei Ajax, in Barcelona, München und Manchester sowie bei der niederländischen Nationalelf arbeitete.

Courtois: Das ist meine Schwachstelle

Courtois selbst gestand nach dem Spiel die beiden Fehler ein. Er habe beim Treffer zum 1:0 nicht damit gerechnet, dass Messi direkt aufs Tor schießen würde. Wegen seiner langen Beine sei dies wahrscheinlich seine Schwachstelle, so Courtois.

Der frühere belgische Torwart Philippe Vande Walle meinte im Studio von Club RTL, wo er am Mittwoch zusammen mit dem AS-Spieler Mbaye Leye als Analyst fungierte, auch den zweiten Gegentreffer von Ousmane Dembélé hätte ein Thibaut Courtois in Bestform mit Sicherheit gehalten.

Torwart Thibaut Courtois vom FC Chelsea verfehlt den Ball von Ousmane Dembélé vom FC Barcelona. Barça führt 2:0. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa

Courtois muss sich die Kritik schon deshalb gefallen lassen, weil er selbst auch nicht seine Zunge im Mund hält, wenn es darum geht, nach einer schlechten Leistung seiner Mannschaft den eigenen Trainer oder einen Mitspieler zu maßregeln.

Das war beispielsweise der Fall bei der EM 2016 in Frankreich, als Courtois öffentlich seinem Trainer Marc Wilmots vorwarf, die falsche Taktik gewählt zu haben.

Natürlich ist der Torhüter immer das schwächste Glied in der Kette. Wenn er patzt, hat dies sofort fatale Folgen. Der Limburger, der in der Vergangenheit auch für den RC Genk und Atlético Madrid das Tor hütete, wird aus den beiden Fehlern im Camp Nou von Barcelona lernen.

Vielleicht haben ihn auch die anhaltenden Spekulationen über einen angeblich bevorstehenden Wechsel zu Real Madrid gerade für dieses wichtige Spiel in Spanien viel von seiner Konzentration gekostet. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

3 Antworten auf “Belgiens Nationaltorhüter Thibaut Courtois nach zwei „Tunnels“ in der Kritik – Spott von Louis van Gaal”

  1. VanGaal?

    Wenn ein Torwart einen Fehler macht, dann landet der Ball meist im Netz. Das ist halt so. Und wie viele Bälle hat Courtois gestern noch gerettet? Davon spricht niemand. Das ganze Chelsea-Team wirkte müde und schlaff, kaum ein Pass kam an – das war die eigentliche Schwachstelle, die die Techniker um Messi eiskalt ausnutzten.

    Van Gaal soll man lieber seine Nationaltrainer-Bilanz schauen… hatte er für seinen Keeper damals auch so wertvolle Ratschläge. Er kann das ja mit seinen italienischen Kollegen bei einem Island-Urlaub im Sommer vertiefen. Arroganz straft sofort!

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