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Flandern-Rundfahrt: Mathieu van der Poel triumphiert – Tadej Pogacar verzockt sich

03.04.2022, Belgien, Oudenaarde: Mathieu van der Poel (r) aus den Niederlanden vom Team Alpecin-Fenix jubelt, als er als Sieger das Ziel überquert. Tour-Sieger Tadej Pogacar (2.v.l., im Hintergrund) hat sich im Spurt verzockt. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

AKTUALISIERT – Bis zu einer Million Fans standen am inoffiziellen flämischen Nationalfeiertag an der Strecke der Flandern-Rundfahrt. Am Ende jubelt ein Niederländer über seinen zweiten Sieg bei der Ronde.

Mathieu van der Poel ließ sich im Nieselregen von Oudenaarde wie ein Triumphator feiern, Tadej Pogacar fluchte erst heftig und rollte völlig frustriert zum Bus.

Im packenden Finale der 106. Flandern-Rundfahrt hatte Radstar van der Poel im Sprint souverän die Nase vorn, während Pogacar den Poker übertrieb und bei seiner ersten Ronde als Vierter ohne Podium blieb. Zweiter wurde der Niederländer Dylan van Baarle vor dem Franzosen Valentin Madouas.

03.04.2022, Belgien, Oudenaarde: Tadej Pogacar (hier vor Mathieu van der Poel) war ohne Zweifel der stärkste Fahrer an diesem Tag, aber im Spurt zog er den Kürzeren. Foto: Pool Tim De Waele/BELGA/dpa

„Ich habe sehr hart gearbeitet, habe 100 Prozent gegeben und bin einfach glücklich, dass das geklappt hat“, sagte van der Poel nach seinem zweiten Sieg bei der Ronde. Im Finale der 272,5 Kilometer langen Hatz über die flämischen Kopfsteinpflaster-Hügel sah alles nach einem Sprint zwischen van der Poel und Pogacar aus. Doch das Duo pokerte bereits mehrere Hundert Meter vor dem Ziel, so dass Madouas und van Baarle noch aufschlossen.

Der große Verlierer war dann Pogacar – ein seltenes Gefühl für den 23 Jahre alten Slowenen und zweimaligen Sieger der Tour de France. „Er war der Stärkste heute, und ich hätte ihm bei einem Sieg applaudiert“, meinte van der Poel. Am Ende feierte der niederländische Cross-Spezialist selbst seinen zweiten Erfolg in Flandern, nachdem er im Vorjahr den Sprint noch gegen Kasper Asgreen verloren hatte.

Ohne den großen Favoriten Wout van Aert war die Ronde offen wie schon lange nicht mehr. Der belgische Meister fehlte aufgrund einer Coronavirusinfektion, und so zählten van der Poel, Asgreen und Pogacar bei seiner ersten Teilnahme zum Favoritenkreis.

03.04.2022, Belgien, Antwerpen: Fans stehen mit den Fahnen Flanderns am Rande der Strecke der Ronde van Vlaanderen. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Tour-Sieger Pogacar zuckte am Oude Kwaremont 55 Kilometer vor dem Ziel als Erster, die weiteren Sieganwärter ließen sich allerdings nicht distanzieren.

Am kurz darauffolgenden Paterberg flog das Rennen erneut auseinander. Am bis zu 22 Prozent steilen Koppenberg griff erneut Pogacar, diesmal folgte von den Favoriten nur noch van der Poel. Asgreen hatte massives Pech, als ihm mitten im Anstieg die Kette heruntersprang.

Pogacar und van der Poel fanden sich zunächst in einer fünfköpfigen Spitzengruppe wieder, die sich vom Rest des Feldes bereits entscheidend absetzte. Am Oude Kwaremont, dem vorletzten Anstieg, griff Pogacar erneut an und nur van der Poel folgte. Als der Niederländer auch die letzte Pogacar-Attacke am Paterberg mit großem Kraftaufwand neutralisierte, war alles für ein packendes Sprintfinale bereitet – das es aufgrund der Zockerei dann auch wurde.

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie waren wieder Zuschauer ohne Einschränkungen entlang der Strecke zugelassen. Die Organisatoren rechneten mit bis zu einer Million Fans. (dpa)

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