Politik

CSP: Kleine und mittlere Betriebe in der DG müssen zu lange auf Hilfsgelder der Wallonischen Region warten

Zahlreiche Banknoten zu 10, 20 und 50 Euro liegen auf einem Tisch. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Obschon die Wallonische Region im Zuge der Corona-Hilfsmaßnahmen bedeutende Mittel für besonders hart betroffene Betriebe vorgesehen hat, häufen sich die Klagen von kleinen und mittleren Betrieben (KMU), die bereits seit Wochen auf die Auszahlung der Mittel warten – Geld, das zur Überbrückung von betrieblichen Schwierigkeiten wichtig ist.
Robert Nelles (CSP) fordert eine rasche Aktenbehandlung und eine zügige Auszahlung der in Aussicht gestellten Gelder.

Bereits im März verstärkte der Nationale Sicherheitsrat (NSR) seine Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Zur Unterstützung von Unternehmen und Selbständigen, die direkt von diesen Maßnahmen betroffen sind, hat außerdem die wallonische Regierung einen außerordentlichen Fonds in Höhe von 233 Millionen Euro eingerichtet, der am 22. April 2020 um weitere 285 Millionen Euro erweitert wurde.

Der CSP-Abgeordnete Robert Nelles. Foto: OD

Unter festgelegten Bedingungen können Unternehmen und Selbstständige davon profitieren, eine Entschädigung von 5.000 Euro oder 2.500 Euro zu erhalten – dies, vorbehaltlich der Annahme Ihrer Akte durch Vertreter des öffentlichen Dienstes.

„Die Frist zum Erhalt der Zuschüsse ist eng bemessen. Außerdem scheint es manchmal zu unvollständigen Anträgen zu kommen. Wenn diese nach einer Korrektur durch den Unternehmer immer noch Mängel aufweisen, verfällt das Anrecht auf Beihilfe. Das ist meines Erachtens unsinnig“, so Nelles: „Will man den Betrieben helfen, um die Wirtschaft nicht völlig hängen zu lassen, oder sucht die Wallonische Region etwa nach Möglichkeiten, genau diese Hilfe einzusparen.“

Nelles, Mitglied des Parlaments der DG, will vor diesem Hintergrund die DG-Regierung dazu bewegen, gemeinsam mit der Wallonischen Region nach Möglichkeiten zu suchen, die Situation zu entkrampfen.

„Es geht mir um den Schutz der hiesigen mittelständisch geprägten Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur. Hilfspakete müssen dazu dienen, den späteren Neustart des Wirtschaftslebens etwas zu erleichtern. Wer hier patzt und Lösungsmodelle nicht zu Ende denkt, wird später kaum noch Gelegenheit zur Korrektur haben“, so Nelles abschließend.

14 Antworten auf “CSP: Kleine und mittlere Betriebe in der DG müssen zu lange auf Hilfsgelder der Wallonischen Region warten”

  1. Mittelständler

    Der MP war ja so euphorisch vor ein paar Wochen! Jetzt hört noch sieht man was von ihm. Und all die anderen, Jaddin, Miesen, Keeleter und co, wo die wohl sein mögen? Schwerstarbeiter….?

  2. Krisenmanagement

    Leider muss man sagen, wenn man auf das Geld der Wallonischen Region angewiesen ist, dann ist man verlassen. Durch die viel zu strengen Covid19 Erlässe gehen jede Menge Mittelständler und Kleinbetriebe zu Grunde. Es geht auch anders. In vielen anderen Europäischen Ländern werden auch Massnahmen ergriffen, aber es lockert sich langsam. Das Gesundheitswesen war schon an der Wand. Deswegen musste Belgien auch zu diesem starken Shutdown greifen.

  3. Mithörer

    Warum wendet sich Herr Nelles und seine CSP sich nicht direkt an die Regionalabgeordneten? Wir haben deren doch genügend. Ach ja, da ist ja ein CSP-Regionalabgeordneter und den darf man doch nicht bloß stellen. Dann nimmt man lieber den Umweg über die DG.
    Typisch wieder CSP!

  4. Das, was wir da erleben ist einfach nicht fair den deutschsprachigen Selbständigen gegenüber. Ich weiss es genau, dass ein kleines Unternehmen in Brüssel schon vorige Woche die Unterstützung erhalten hat, ein Betrieb in Raeren bis heute diese Unterstützung bis heute nicht auf Konto hat. Danke CSP , dass Ihr das Thema publik macht !

  5. Wir gehören auch zu den kleinen Selbstständigen,die seit 13.3.zu haben.Wiedereröffnung ungewiss.Wie man mit uns verfährt ist unverschämt.Wir erhalten zwar ein monatliches Übergangsgeld,sollen auf der anderen Seite die quartalsmässige Sozialabgabe weiter zahlen.Unterm Strich bleiben 600Euro pro Monat hängen?Wir sollen Berufshaftplicht zahlen obwohl der Betrieb zu ist,wir sollen SABAM zahlen obwohl keine Musik läuft,wir sollen den Kartenleser zahlen obwohl kein Umsatz da ist,….Klar wir können alles stunden um dann irgendwann vor einem unüberwindbaren Rechnungshaufen zu stehen (bei ungewisser Zukunft).Da hilft besagte Prämie ,wo wir auch drauf warten,nicht viel.Etwas mehr Erleichterungen hätten wir schon verdient.

    • Walter Keutgen

      Boku, in der Tat hätte unsere Notstandsregierung solche Zahlungen wie an SABAM und Zahlungsdienstleistern aufheben sollen. Vielleicht ein Grund für eine Intervention Paaschs im nationalen Sicherheitsrat oder eine Anfrage Jadins in der Kammer.

  6. Noch Selbstständer

    Ich bin selbständig und habe vor 11 Wochen die Unterstützung beantragt.
    7 Wochen kam lang keine Antwort, die Hotline dutzende Male angerufen.
    Immer nur AB mit den Öffnungszeiten.
    Weiter geschrieben und nach 38 Mails, auf Deutsch und Franz. kam die Anwort:
    Ich würde die Kriterien nicht erfüllen.
    Mehr nicht, keine Begrüssung , keine Name des Verfassers, nichts, nur ein Satz auf flämisch!!
    Auch nicht welche Kriterien, ich nicht erfülle.

    Jetzt sehe ich andere Selbstständige, die munter weiterarbeiten und einen Scheiss auf die Quarantäne geben, und die haben Übergangsgeld und 5000€ bekommen.

    Es gibt nun endlich auch für mich ein Übergangsgeld von meiner Sozialversicherung, aber alle anderen Abgaben und Steuern laufen natürlich weiter.
    Mir bleiben nach Abzug von allem, was der Staat will unglaubliche 162€ im Monat zum Leben.
    Während unsere Politiker sich weiterhin die Taschen füllen!!
    Danke Belgien, als Selbstständer bekommt man ja ständig nur Stiene auf den Weg gelegt, aber das hier ist das ALLERLETZTE!

  7. Ja, Großunternehmer wie Adidas, Puma etc. muss man sein, um Gelder zu bekommen. Die haben genug und kriegen Gelder, während Kleinunternehmer und Mittelständische Unternehmen zugrunde gehen.
    Schlimm ist das. Das ist kein Staat für die Bürger sondern für Grossunternehmen. Schämen sollten die Politiker sich, das sie sowas zulassen. Hoffentlich bekommt ihr bei der nächsten Wahl die Konsequenz zu spüren.

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