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Massentest und Quarantäne für hunderte Schulkinder: Corona-Ausbruch macht der Stadt Göttingen zu schaffen

05.06.2020, Niedersachsen, Göttingen: Einsatzkräfte der Polizei steht vor dem Hochhaus-Komplex Iduna-Zentrum. Nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen hat die Stadt am Freitag mit einem Massentest begonnen. Foto: Swen Pförtner/dpa

AKTUALISIERT – Massentest, Quarantäne für Schulkinder und dementsprechend für einige kein regulärer Schulunterricht – der Corona-Ausbruch macht Göttingen zu schaffen. Doch auch in einem anderen Bereich müssen nun Dutzende Menschen mit den Folgen des Regelbruchs umgehen.

Nach einem Corona-Ausbruch in Göttingen müssen voraussichtlich mehrere hundert Schulkinder für zwei Wochen in Quarantäne. Betroffen sind die Klassen der Kinder, die sich in Folge von Regelverstößen bei Privatfeiern zum muslimischen Zuckerfest mit dem Virus infiziert hatten. Unter den bislang 120 Infizierten im Zusammenhang mit den Privatfeiern befinden sich 39 Schülerinnen und Schüler.

Für alle Kinder und Jugendlichen, die nun in Quarantäne müssen, sei dies ein großes Problem, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Stadtschülerrats, Tim Wiedenmeier. „Das bedeutet weitere soziale Abschottung. Die ist schwer zu ertragen.“ Wie viele Jungen und Mädchen genau betroffen sind, konnte ein Stadtsprecher zunächst nicht sagen.

05.06.2020, Niedersachsen, Göttingen: Medizinische Helfer stehen in einem aufgebauten Zelt für die Covid-19-Testung in der Tiefgarage des Iduna-Zentrum. Foto: Swen Pförtner/dpa

Unabhängig von den Quarantäne-Maßnahmen sollen die Göttinger Schulen, die wegen des Corona-Ausbruchs allesamt geschlossenen wurden, ab Montag den Betrieb unter Auflagen wieder aufnehmen. Die Schulen erhalten dazu einen umfangreichen Katalog mit Verhaltensmaßregeln.

Unterdessen hat die Stadt mit einem dreitägigen Massentest in dem Hochhauskomplex begonnen, der als Schwerpunkt des Corona-Ausbruchs gilt. Daran hätten sich am ersten Tag knapp 220 Bewohner beteiligt. Die Menschen seien sehr kooperativ gewesen, sagte ein Verwaltungssprecher. Nennenswerte Zwischenfälle gab es nach Angaben der Polizei nicht. Die Beamten waren vor Ort, weil die Verwaltung angekündigt hatte, die verbindliche Teilnahme an dem Test zur Not mit Hilfe der Polizei durchzusetzen.

In dem Wohnkomplex sind nach Angaben der Stadt rund 600 Menschen gemeldet. Die Behörden vermuten allerdings, dass dort noch sehr viel mehr Personen leben. Wie sichergestellt werden kann, dass auch die nicht gemeldeten Bewohner zum Test erscheinen, blieb offen. Unabhängig davon wurden am Freitag in Göttingen auch rund 250 Bewohner und Mitarbeiter eines Altenheims getestet, nachdem sich ein Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Weil viele Mitglieder der Großfamilien aktiv Sport treiben, hatte die Stadt in dieser Woche allen Göttinger Sportvereinen den Trainings- und Wettkampfbetrieb untersagt. Weitere mögliche Einschränkungen machte die Verwaltung vom Verlauf des Infektionsgeschehens abhängig. Gefragt, wie er die Lage einschätze, hatte Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) am Donnerstagabend geantwortet: „Die Ampel steht auf dunkelgelb.“ (dpa)

30 Antworten auf “Massentest und Quarantäne für hunderte Schulkinder: Corona-Ausbruch macht der Stadt Göttingen zu schaffen”

  1. „Nach Angaben der Stadt sind die Betroffenen zum größten Teil Mitglieder verschiedener Großfamilien. Sie stammen aus Göttingen und Umgebung.“
    ///
    Muss wohl heißen „wohnhaft in Göttingen und Umgebung“; woher die stammen, schon die Frage ist nicht PC.

    • Pensionierter Bauer

      Das war ein sehr besonnenes Video. Ich denke die Aufarbeitung dieser sgn. Pandemie wird so manchen Skandal hervorbringen. Die Politik wird sich dann die Hände in Unschuld waschen, indem sie sagt: die Experten haben gesagt und die Experten werden dann auf die Information aus China verweisen. Alle involvierten Verantwortungsträger werden sagen: Vorbeugen ist nunmal besser als Heilen. Ich hoffe, dass wir alle hieraus lernen können, dass
      wir irgendwie in bekloppten Zeiten leben in der aus einer, vielleicht aggressiven Grippe, eine Pandemie wird und aus dem ganz normalen Wetter der Klimawandel wird und jede Behauptung von oftmals nicht genannten „Experten“ bestätigt ist.
      Hätten nicht Leute wie Prof. Streeck und Prof. Puschel rechtzeitig die Schlagzeilen in sehr souveräner Weise zurechtgerückt, dann hätte es wahrscheinlich noch viel mehr Opfer durch die panische Angst gegeben. Ich hoffe sehr, dass wir bald zu einem ganz normalen sozialen Leben in unserer Gesellschaft zurückkehren können. Der angerichtete Schaden wird aber mit Sicherheit noch sehr lange nachwirken.

  2. Karli Dall

    Nach den Feiern der Großfamilien (möglicherweise Harzer Bergbauern) in Göttingen, meldet dpa:

    „Mindestens 68 Menschen haben sich auf Familienfeiern in Göttingen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 angesteckt. Der Ausbruch zieht weite Kreise.
    Ein Corona-Ausbruch in Göttingen hat auch weitreichende Folgen für mehrere hundert Schüler. Unter den Kontaktpersonen ersten Grades befänden sich auch 57 Kinder und Jugendliche, teilte die Stadt am Montagabend mit. In 13 Schulen müssten die Sicherheitsvorkehrungen daher angepasst werden.“

    • Tzetzetze! Diese Harzer Bergbauern, die in Hochhauskomplexen wohnen und Shisha-Bars besuchen. Hoffentlich stecken sich die Migranten nicht an, die 27 % der Bevölkerung Göttingens ausmachen. Nicht auszudenken was dann los wäre.

      • Karli Dall

        #Someone
        Man kann nur hoffen, dass die gesund bleiben – vielleicht haben sie auch schon eine gewisse Herdenimmunität erreicht – sonst wäre tatsächlich etwas los in Göttingen, was wir selbstverständlich nicht wollen.

    • Karli Dall

      Ja, ja, die Göttinger Hochhausbauern haben – wie man heute so lesen kann – den Göttinger Behörden viel Arbeit und Beschäftigung verschafft. Das ist wichtig in Deutschland, die Beschäftigungsquote muss hoch bleiben.

    • Die Behörden bekommen tatsächlich viel Arbeit:

      Wer infolge einer nachgewiesenen Corona-Infektion in häusliche Quarantäne muss und diese anordnungswidrig verlasse, so die Göttinger Vize-Krisenstabsleiterin Claudia Schröder laut „Welt„, mache sich strafbar – und muss damit rechnen, in die Psychiatrie eingewiesen zu werden.

      Ob sich ausgerechnet die Großfamilien davon einschüchtern lassen, bleibt abzuwarten; denn große Familien halten i.d.R. zusammen.
      Dies betrifft alle in dem Göttinger Wohnkomplex, ob Bauern oder nicht.

      • Walter Keutgen

        Macher, das mit der Psychiatrie stimmt aber nicht. Im Text der Welt steht: „Wer sich nicht an eine Quarantäne-Auflage halte, begehe eine Straftat und könne vom Gericht in eine geschlossene Einrichtung überstellt werden, sagte die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover.“ Da steht nichts von Psychiatrie. Eine Internierung ist gemeint.

  3. Walter Keutgen

    Macher, „mache sich strafbar – und muss damit rechnen, in die Psychiatrie eingewiesen zu werden“. Die Demokratie schafft sich also ab. Wenn jemand sich strafbar macht, kriegt er normalerweise eine Strafe, Bußgeld, Gefängnis oder Zwangsarbeit. In die Psychiatrie kommt nur, wer schuldunfähig ist, d.h. seine Straftat nicht einsehen kann. In Deutschland darf man niemanden gegen seinen Willen in die Psychiatrie einweisen, es sei denn als Haftersatz. Außerdem, denkt Claudia Schröder an die Werktätigen in den psychiatrischen Anstalten, die da eine Art Gefängniswärter für Gesunde werden.

    Soll Corona tatsächlich ein weiterer Schritt in der Abschaffung der Demokratie werden?

  4. „In Göttingen haben sich in den vergangenen zwei Wochen mindestens 120 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.
    Viele der Infizierten sollen sich nach Angaben des örtlichen Krisenstabes bei privaten Feiern in dem Iduna-Zentrum genannten Wohnblock angesteckt haben.
    Die beschuldigten Roma-Familien setzen sich nun gegen die Vorwürfe zur Wehr. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, soll ein Vater einer betroffenen Familie via Facebook klargestellt haben, dass es keine privaten Feiern gegeben habe.
    Die Stadtverwaltung stellt den Fall anders dar und kritisiert, dass viele der ermittelten „Kontaktpersonen ersten Grades“ nicht zu den Tests gekommen seien. Auch hier widerspricht der Vater auf Facebook. Der Vorwurf sei „nicht nachvollziehbar“. „Tatsache ist, dass mehrere Familienmitglieder von Teststationen weggeschickt wurden, mit dem Hinweis, dass sie symptomfrei seien.
    Wie der „Tagesspiegel“ weiter berichtet, bestätigt ein sich „Jojo“ nennender Mann die Angaben. „Es gab keine private Feier“, sagt er. „Hundertprozentig nicht.“ Und die Sache mit der Shisha-Bar? „Fake. Da ist nichts dran, überhaupt nichts dran.“ (Welt)

    Man hätte auch schon vor 6 Tagen die Herkunft der Großfamilien nennen können, dann wären Harzer Bergbauern nie in Verdacht gekommen.

  5. Fary LaRie

    Eine seltsame Kombination fürwahr. Man trifft diese in Europa fast nirgends an, außer unter Albanern im „Kosovo“ die gleichzeitig mohammedanische Albaner und Angehörige der Reiseethnien in einer Person sind.

    • Fary LaRie, wir leben in hochkomplexen und deshalb auch schwierigen Zeiten.
      Wenn ich mich richtig erinnere, nennt die Polizei seit mehr als 10 Jahren, die von ihnen genannten Gruppen, Mobile ethnische Minderheit (MEM).
      Was im Fall Göttingen/Hochhaus nicht mehr zutreffend ist, da der Mobilitätsfaktor entfällt.

      Die Sprachwissenschaftler sollten sich Gedanken machen und einen Begriffs-Update durchführen.

  6. Hans Eichelberg

    „Ein Corona-Massenausbruch in Göttingen spaltet die Stadt. Auf der einen Seite: Mitglieder verschiedener muslimischer Großfamilien. Auf der anderen Seite: Eltern, Mitbürger und Schulleiter. Während die Wut hochkocht, scheint in den sozialen Netzwerken von rechter Seite aus längst ein Schuldiger gefunden zu sein.“

    Hoffentlich macht nicht die linke Seite, die rechte Seite dafür verantwortlich, dass der Lockdown durchgeführt werden muss.

    https://web.de/magazine/news/coronavirus/corona-ausbruch-goettingen-drohende-kultur-clash-34777362

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