Politik

Colin Kraft: „Wir legen den Finger in die Wunde und sagen, was in der DG falsch läuft“ – Neujahrsempfang

Der CSP-Abgeordnete Colin Kraft. Foto: CSP-Fraktion

„Priorität Familie“ – unter diesem Motto haben die Christlich-Sozialen bei ihrem Neujahrsempfang im Eupener CSP-Pavillon am Freitagabend das Wahljahr eingeläutet.

Für PDG-Spitzenkandidat Kraft ist klar: Es fehlen Kinderbetreuungsplätze, bessere Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal, eine Pflegeversicherung. Es gebe lange Wartelisten in den Pflegeheimen. Und: Beim Kindergeld dürften Familien mit mehr als einem Kind langfristig auf keinen Fall verlieren.

Die rund 170 anwesenden Gäste wurden mit einer kurzen Ansprache von Parteipräsident Pascal Arimont begrüßt. Arimont warnte vor einer Zementierung des ProDG-PFF-SP-Regierungsblocks in der DG. Die CSP stehe für neue Impulse in der DG-Politik.

Volles Haus beim CSP-Neujahrsempfang im Eupener „Pavillon“.

„Wir haben uns in den vergangenen Jahren als Partei neue Strukturen gegeben. Wir haben grundlegende politische Entscheidungen in die Hände der Mitglieder und Bürger gelegt. Wir sind eine Partei in Bewegungen, die ganz stark darauf setzt, die Meinungen der Leute zu hören und einzubinden. Das wollen wir auch für die DG-Ebene“, erklärte der CSP-Präsident.

Colin Kraft, PDG-Spitzenkandidat und Initiator der Reformen innerhalb der CSP, betonte ebenfalls, dass es wichtig sei, dass die CSP keine halben Sachen mache.

„Wir legen den Finger in die Wunde und benennen klar, was in der DG falsch läuft“, so Kraft. „Wir wollen Politik in der DG neu denken. Ein Wechsel nach über 20 Jahren Regierungskoalition ist überfällig.“

Notwendige Impulse machte Kraft vor allem im Bereich der Familienpolitik aus. „Die Familie ist unsere Priorität, und genau hier hat die Regierung in den vergangenen Jahren kaum Fortschritte erzielt“, stellt er fest. So wolle die CSP die Nachteile, die für Familien mit mehr als einem Kind durch die Kindergeldreform bestehen, nicht hinnehmen.

„Die Familie muss wieder ins Zentrum der Politik“

„Familien mit mehreren Kindern verdienen Unterstützung. Es darf bei einer Reform keine Verlierer geben“, so Kraft. „Wir sind in den vergangenen Monaten sehr stark auf die Leute in unserer Gegend zugegangen und haben gehört, wo der Schuh drückt. Viele Familien haben Probleme, weil ein Krippenplatz fehlt oder man auf Wartelisten in den Alten- und Pflegeheimen stößt. Das gehen wir an. Dafür muss man die richtigen Prioritäten setzen.“

Colin Kraft, CdH-Präsident Maxime Prévot und Pascal Arimont (v.l.).

Auch Themen wie ein notwendiger Ersatz für das von der föderalen Gesundheitsministerin Maggie De Bock (Open VLD) gekündigte IZOM-Abkommen sowie die fehlenden Französischkenntnisse ostbelgischer Schüler kamen zur Sprache.

Jolyn Huppertz, Vorsitzende der Jungen Mitte, unterstrich in ihrem Redebeitrag die Bedeutung frischer Impulse für die DG-Politik, die insbesondere durch eine starke Beteiligung junger Menschen an politischen Prozessen erreicht werden müsse.

Die Christlich-Sozialen unterstrichen insgesamt, dass sie dafür sorgen wollen, dass die Menschen zur Wahl gehen. Darum sei es wichtig, ihnen eine Wahl zu geben. Ein „Weiter so“ könne es nicht geben. Dies verdeutlichten sie auch mit dem Schlagwort „Kein Bock auf Block“, wodurch der Abmachung der bisherigen DG-Regierungskoalition eine Absage erteilt wird.

Als besonderer Gast konnte der frisch gebackene CdH-Präsident Maxime Prévot begrüßt werden, der den Vertretern seiner deutschsprachigen Schwesterpartei seine Unterstützung als Partner bei den anstehenden Herausforderungen zusagte. Er verwies in seiner kurzen Rede auch auf die vielen Straßen- und Ravelbauprojekte, die in seiner Amtszeit als wallonischer Minister für Öffentliche Arbeiten in Ostbelgien zugesagt und umgesetzt wurden.

30 Antworten auf “Colin Kraft: „Wir legen den Finger in die Wunde und sagen, was in der DG falsch läuft“ – Neujahrsempfang”

  1. Pensionierter Bauer

    Er will den Finger in der Wunde legen. Dass ich nicht lache, ich erinnere mich noch zu gut an die Zeit als die CSP in fast allen Gemeinden und in der DG das Sagen hatte. Ich kann diesem Herrn Kraft nur sagen, dass ich eine solche Schlafmützen Zeit nicht nochmal erleben möchte. Die CSP war so etwas von selbstgefällig. Die einzige Ausnahme war der Kelmiser Bürgermeister Kofferschläger.

    • Nachtragend?

      Aber Herr Pensionsbauer, warum so nachtragend? Als CSP Hasser sollten Sie ihre Sympathieträger aber auch nicht vergessen? Wenn denn wirklich die CSP auch nicht alles so richtig gemacht hat, wie Ihre werte Person es gerne gehabt hätte, ja dann war es die CSP wohl nicht alleine!? Oder stellten sie denn alle Minister, usw? Nicht das ich es wüsste!? Daher sollten Sie, werter Herr Bauer, auch die damals Mitregierenden Parteien nennen!? Daher, Hirn ein Herr Bauer!? So geht das nicht hier! Seien Sie eher objektiv und nicht Parteilich! Politik an sich ist schon unfair genug! Und deren Praktikanten mischen tüchtig mit.

    • Sozialist

      Hauptsache die Verpackung passt. Wie sie die ganze Wahlgeschenke finanzieren wollen, können sie nicht sagen. Diese Partei krebst vor sich hin. Versammeln 50 Leute für den Neujahrsempfang zusammen und bejubeln sich für angebliche Parteimitgliedschaften. Auf den Fotos sieht man nicht viel davon. Leider lassen sich die paar jungen Leute vor den Karren sparen, weil man ihnen Pöstchen versprochen hat. Das wurde früher schon so gemacht. Die Wahlen hatten noch nicht stattgefunden, aber das Kabinett von Frau Creutz stand schon vor der Wahl fest als leeres Versprechen.

  2. Idée fixe

    Jetzt wollen wir mal hoffen das Herr Kraft und Co unrecht hat mit den mangelnden Französischkenntniseen der DGler denn ich möchte ein Zitat im Bezug auf den doch bemerkenswerten Mitgliederschwund bei den Humanisten weder versimpeln noch auch nur in etwas falsch wiedergeben.

    Tout d’abord par un problème de ligne politique notamment dû au rapprochement avec le mouvement „En marche“ du président français. „Le parti a pas mal dévié sur sa gauche notamment avec l’aile bruxelloise.

    Le parti a abandonné ses fondamentaux.

    On le voit notamment avec le soutien assez franc et massif à Emmanuel Macron qui est un candidat purement social-libéral alors qu’à la base l’humanisme démocratique s’est justement conçu comme un dépassement du social-libéralisme.

    Dem folgenden Satz ist die brisans nicht mehr zu nehmen.

    Il y a un problème de cohérence idéologique.“

  3. Ja ja der Herr Kraft. Das ist wahrlich ein schlauer Mann. Der will alles ändern und besser machen. In den sozialen Netzwerken habe ich Ihn mittlerweile gesperrt weil ich mir sein gejammer nicht mehr antun will…

    • Sie haben nicht unrecht. Der Herr Kraft wird langsam nervig und unglaubwürdig. Schade nur, dass das unter Umständen den anderen 24 Kandidaten auf der CSP Liste Probleme bereitet. Denn da wird es wahrscheinlich schon den ein oder anderen mit guten Ideen und Potenzial geben. Diese Partei besteht zum Glück aus mehr als nur einen Spitzenkandidaten.

      • Sozialist

        Ich wünsche der CSP, dass sie nach den Wahlen sich vom ganzen Ballast lösen kann und endlich anfängt vernünftige Arbeit im Parlament zu machen. Aus dem Parlament hat sich die Partei schon längst verabschiedet. Da werden irgendwelche Alibi-Resolutionen eingebracht, um den Anschein zu erwecken, man würde was tun. Es werden Pressetexte produziert, in denen Versprechen wie das IZOM gemacht werden, obwohl sie daran nichts ändern können und so weiter.

      • Die CSP hat seit 1994 ein Problem: diejenigen, die hier in Ostbelgien gute Arbeit als MP, Minister, Senator oder Parlamentspräsident machen KÖNNTEN, erliegen reihenweise der Verlockung der Euromillionen und schicken die B-Mannschaft ins Rennen um die zunehmend einflussreichen Positionen in der DG. Mit einem Großverdiener in den eigenen Reihen und indem man alles auf die Karte eines einsprachigen Spitzenkandidaten setzt, verbaut man sich die einzige Möglichkeit, hierzulande für die Bürger Großes zu leisten. Davon profitiert dann der vermeintliche Oppositionsfreund, der Originalpopulist, der allerdings – abgesehen von Thekensprüchen zum Impfen oder zu hohen Steuern – noch keinen einzigen wirklich brauchbaren Alternativvorschlag zustande gebracht hat. Meine Prognose für Mai 2019: CSP 5, Vivant 3, Ecolo 3, PFF 4, ProDG 6, SP 4. Also Status Quo in der Mehrheit mit veränderter Oppositionskonstellation. Wenn ich mich täusche, gebe ich einen aus.

  4. Gunter M.

    Ich wahr mit meiner Frau am Freiatag beim Empfang in Eupen dabei. Herr Kraft hat dort sogar eine Rede auf Französisch gehalten.
    Aber was hat Ihr Kommentar eigentlich mit den Dingen zu tun, die die CSP ändern und besser machen will?

  5. Dieser Kommentar ist echt das allerletzte.
    Man kann ja anderer Meinung sein, aber sowas…..
    Collin kenne ich schon seit der Schule.
    Er ist seit Jahren glücklich verheiratet und lässt auf seine Familie nix kommen.
    Das ist bei unseren aktuellen Ministern ja etwas anders
    soweit ich weiß…

  6. Kindergeld

    Immer wieder das CSP-Lieblingsthema Kindergeld.
    Kann es nicht einfach sein, dass es sehr vielen in Ostbelgien/DG relativ gut geht und es denen nun wirklich egal ist ob da im Monat ein paar Euro mehr oder weniger überwiesen werden – und ob es mehr oder weniger ist für bereits geborene Kinder oder für noch nicht vorhandene Kinder – oder ab 2 oder ab 3 Kinder in der Familie,….. ? In meinem Bekanntenkreis mit sehr vielen Kindern war das Thema Kindergeld wirklich nie auch nur ein einziges mal Thema.

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