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COCITER, ein nicht alltäglicher Stromversorger, an der Spitze des Rankings von Greenpeace

Die Verantwortlichen von COCITER bei einem Gruppenbild.

Greenpeace hat gerade sein jährliches Ranking der Strom-Versorger in Belgien veröffentlicht. An erster Stelle steht ein ungewöhnlicher Lieferant: COCITER, der „Comptoir citoyen des Énergies“.

Die Genossenschaft COCITER sei der einzige wallonische Anbieter, der 100 Prozent grünen Strom und 100 Prozent Bürgerstrom anbiete, heißt es in einer Pressemitteilung. „Dank der Produktion seiner Mitgliedsgenossenschaften, die über die ganze Wallonie verteilt sind, kann COCITER problemlos 15.000 Kunden beliefern.“

Als die Verantwortlichen dreier Bürgergenossenschaften Ende 2012 COCITER gründeten, ahnten sie nicht, wie groß die Herausforderung und der Erfolg sein würde, der sie erwartete.

Eine Karte mit den angegliederten Kooperativen von COCITER (Zum Vergrößern Karte anklicken).

Sieben Jahre später haben sich ihnen neun weitere Genossenschaften angeschlossen. Zusammen produzieren sie 100 Prozent grünen Strom aus erneuerbaren Energiequellen und mit Anlagen (Windräder, Biogasanlagen, Wasser- und Photovoltaikanlagen), die sich im Besitz der Bürger befinden.

„Die Herausforderung besteht darin, den Zugang zu den erneuerbaren Energien zu demokratisieren“, so Mario Heukemes, Vorsitzender des COCITER-Verwaltungsrates: „Die Umsetzung einer Politik der kurzen Wege für Strom (die Bürger verbrauchen den Strom, den sie gemeinsam produzieren) bedeutet, die Kontrolle über unsere Energie zurückzugewinnen. Das ist eine wirklich demokratische Herausforderung. Und es bedeutet, unserem Strom(verbrauch) einen Sinn zu geben. »

Die Stromlieferung wurde Ende 2015 gestartet. Derzeit werden 4.300 Kunden aus der Wallonie und aus Ostbelgien von COCITER mit Strom versorgt. Mit den derzeitigen Produktionskapazitäten seiner Genossenschaften kann COCITER 11.000 weitere Haushalte versorgen. „Und das ist nur der Anfang. Die in Entwicklung befindlichen Projekte werden im Jahr 2020 weitere 5.000 Haushalte mit Strom versorgen können.“

Die in Ostbelgien angesiedelte Bürgerenergie-Genossenschaft Courant d’Air ist Mitgründer des Stromlieferanten COCITER. Im Büro von Courant d’Air in Elsenborn unterhält COCITER die Betreuung seiner Kunden – „zu 100% zweisprachig und nah am Bürger“, wie COCITER in der Pressemitteilung versicherte.

8 Antworten auf “COCITER, ein nicht alltäglicher Stromversorger, an der Spitze des Rankings von Greenpeace”

  1. Jeder vernunftbegabte Mensch weiß, dass wir, wenn wir als Menschheit überleben wollen, von den fossilen Brennstoffen weg müssen. Erst Recht von der verfluchten Kernenergie! Dabei leisten diese Unternehmen hervorragende Beiträge. Ich werde der ostbelgische Courant d’Air baldmöglichst beitreten und meinen Stromanbieter wechseln, zu Cociter.

  2. Grüner Schwachsinn hoch drei. In der Tat sehr ungewöhnlich einen ungewöhnlichen Lieferanten an erster Stelle der Stromversorger zu setzen. Aber Hauptsache 100% grün, Versorgungssicherheit ist natürlich kein Thema, wie immer bei den grünen Träumern, von Grundlastfähigkeit und Netzstabilisierung ganz zu scheigen.

    • Wahl, Joachim

      Ja natürlich schweigt man zu Grundlastfähigkeit und Netzstabilität. Diese liefern die „bösen konventionellen“ Kraftwerke im Hintergrund. Kein Grünstromkäufer merkt, wann er „grün“ und wann „normal“ versorgt wird. Das Versprechen 100% „grünen Strom“ zu liefern ist Bauernfängerei. Wo bezieht denn Cociter den Strom in Dunkelflauten her? Und wo bleibt der Verbraucherschutz? Eine Frage an Herrn Heukemes, was ist eigentlich „Bürgerstrom“?

  3. Das Geschäftsmodell solcher « Ökostrom » Anbieter ist die totale Unkenntnis der Bevölkerung hinsichtlich der physikalischen Grundlagen der Stromwirtschaft. In einem Stromnetz fließt der Strom IMMER von dem Erzeuger zu meiner Steckdose von welchem aus die niedrigste Netzimpedanz anliegt. Dass kann im Sommer die PV Anlage des Nachbaren sein, meistens ist es aber das nächste Kraftwerk. Keine Einspeiser kann irgendeinem Kunden gezielt „seinen“ Strom verkaufen. Auch „AchGott“ wird weiter Atomstrom beziehen, egal bei welchem „Anbieter“ der Vertrag liegt. Solche Gesellschaften speisen ihren Strom in das Netz und rechnen wie viele virtuelle Haushalte man damit versorgen „könnte“, die tatsächlichen Leistungsflüsse zu ihren Kunden sind davon aber gar nicht betroffen. Zu kompliziert für 99% der Bevölkerung, man glaubt was man glauben will, und so kommt der „Ökostrom“ aus der Steckdose wenn man bei COCITER ein Papier unterschreibt – ach ja, nicht vergessen am 6. Dezember kommt der „Saint Nicolas“ und bringt Geschenke, Öko-Geschenke….

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