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Club „Clive“ (Ex-„Graffiti“) in Lontzen steht unter gerichtlichem Schutz – Konzept ging bisher nicht auf

Wo einst die Diskothek „Graffiti“ für Leben sorgte, sollte seit dem 31. Mai 2018 der Club „Clive“ eine neue Ära einläuten - bisher ohne Erfolg. Foto: OD

Mit großer Begeisterung hatte Angelo Principalli, Eigentümer des Restaurants „La Bottega“ in Eupen, die ehemalige Diskothek „Graffiti“ in Lontzen, die seit 2014 leerstand, übernommen, um dort unter dem Namen „Clive“ etwas Neues entstehen zu lassen. Ende Mai 2018 feierte der Club Eröffnung. Drei Monate später ist Ernüchterung eingekehrt.

Wie am Dienstag bekannt wurde, hat das Handelsgericht Eupen entschieden, die Trägergesellschaft des Clubs „Clive“ in Lontzen unter Schutz zu stellen.

Betreiber Principalli und sein Team haben jetzt sechs Monate Zeit, um den drohenden Konkurs abzuwenden.

Nach umfangreichen Umbauarbeiten und einer vollständigen Erneuerung von Technik und Inneneinrichtung war im früheren „Graffiti“ eine ganz neue Location entstanden, in der es zusätzlich zum klassischen Clubbetrieb auch Livekonzerte geben sollte.

„Graffiti“ heißt jetzt nur noch die Fritüre neben dem Club „Clive“. Foto: OD

Zwar waren in Lontzen und Umgebung von Anfang an viele skeptisch, dass das Konzept aufgehen würde, doch weiß man beim Start eines neuen Projekts nie so richtig, ob es klappen wird oder nicht.

Indes lief es im „Clive“ von vornherein nicht richtig rund. Die Umbauarbeiten verzögerten den Start um gut zwei Monate. Und auch nach der Eröffnung am 31. Mai 2018 blieb die erhoffte Kundschaft aus.

Dennoch fanden sich nach Angaben des BRF Unternehmer und Investoren bereit, dem Projekt noch einmal einen Schub zu geben. Deshalb wurde vor dem Handelsgericht Eupen angefragt, die Betreibergesellschaft unter Schutz zu stellen. Damit ist man erst einmal vor finanziellen Forderungen von Gläubigern geschützt.

Jetzt hat man sechs Monate Zeit, um „Clive“ endlich den erhofften Schwung zu verleihen. Während dieser Frist kann der Betrieb nicht gepfändet oder für zahlungsunfähig erklärt werden. Allerdings muss die Betreibergesellschaft jeden Monat dem Handelsgericht Bericht erstatten. (cre)

10 Antworten auf “Club „Clive“ (Ex-„Graffiti“) in Lontzen steht unter gerichtlichem Schutz – Konzept ging bisher nicht auf”

  1. Nase hoch

    Es ist ja toll, dass sich jemand an solch einem Projekt rangibt und in unserer Gegend wieder eine Diskothek aufmachen möchte, aber hier hat der Besitzer ganz einfach mit überdimensionalen Vorstellungen gearbeitet. Er meinte wohl, dass die Leute automatisch zu ihm kommen weil sein Restaurant so gut lief und hatte die Nase etwas hoch bei dem Projekt. Tja, etwas weniger wäre vielleicht besser gewesen – oder wie sagte man früher so schön, sorry für den Ausdfruck – „pinkel nur so hoch wie du kannst“.

  2. Sockenschuss

    Schade für die Leute. Ich habe mich gefragt,warum Werbung ecetera für den Laden nur auf Französich zu sehen war. So grenznah, sollte man doch auch versuchen Deutsche und Holländer anzulocken, das war zumindest mein Gedanke.

    • @Schockenschus Ganz deiner Meinung! Vor allem weil ein paar Kilometer weiter das Acte 6 wirklich gut läuft wohin die meisten französischsprachigen hingehen.
      Hinzu kommt das die Preise einfach zu hoch sind!
      Schade ist es trotzdem! ich wünsche den Betreibern viel Glück (vielleicht nochmal das Konzept überdenken) !

  3. Naja, wenn man nur in Anzug und Miniröckchen erwünscht ist als Gast, ist’s nicht verwunderlich das potenzielle Kunden ausbleiben….was spricht , gleich ob männlich oder weiblich, dagegen wenn man eine Jeans oder ähnliche Hose trägt? Was spricht gegen ein Sweeter oder ähnlichem Pulli auch in ner Diskothek ? Muss es denn Chikimicki sein ? Die sind es selbst Schuld wenn die Kundschaft weg bleibt einschließlich der Sprachbarrieren.

  4. Deuxtrois

    Abgesehen davon dass oft das Konzeot auch gut finanzierbar sein muss kann man an der Stelle auch erwähnen, dass der Horecabereich nicht erst seit gestern leidet. Es gibt so einige Lokale die ständig die Besitzer wechseln,hnd meine Empfinden nach werden es immer mehr.

  5. Vielleicht haben potentielle Kunden den Laden gemieden aufrund der grenzenlosen, aber sehr bekannten, Sympathie und Freundlichkeit des einen oder anderen Partner/Betreiber ? „Ironie aus“…

  6. Gemein(d)e

    Die ganze Anlage ist viel zu groß geworden und allein aus diesem Grund schon viel zu teuer, wer versucht daraus noch Profit zu machen mit so wenig Kundschaft wird mir ein Rätsel bleiben.
    Gerade am Anfang darf ich natürlich NICHT meine Kunden vergraulen.
    Einen neuen Laden zu eröffnen und dann Preise zu verlangen wie die großen , hat bis jetzt nur selten geklappt.
    Der ganz alte Graffiti hat gut gelaufen, weil er klein war, der Eintrit war ok und die Getränke Preise waren kaum höher als in ner Kneipe.
    ES kommt mir bildlich vor, als wenn da im Moment versucht einen Frisör-Salon mit 50 Stühlen zu eröffnen und wundert sich das bei 50 Euro pro Haarschnitt niemand kommt.

  7. Fragezeichen

    Frage mich wieso man auf die realitätsfremde Idee kommt, das sowas hier bei uns laufen könnte…

    Angelo hat doch ein gut laufendes Restaurant, bitte investiere nicht in „coole stylische Träume“ sondern mache das was du wirklich kannst.

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