Der Spitzenkandidat der „Freien Liste Eupen Kettenis“ (FLEK), Christoph Hennen, wird nicht am 5. Oktober 2012 im BRF-Studio im St.Vither Triangel bei der Debatte über die Eupener Stadtratswahl anwesend sein. Hennen bestätigte auf Anfrage von „Ostbelgien Direkt“ diesbezügliche Gerüchte, die in Eupen am Wochenende die Runde machten.
„Ich bin Freizeitpolitiker mit vollem Einsatz“, betonte Hennen gegenüber „Ostbelgien Direkt“, „aber ich bin auch ein Volltagsangestellter, der sich dazu entschieden hat, nicht einen Urlaubstag zu nehmen, um nach St.Vith für die Aufzeichnung der Wahldebatte fahren zu können.“
Er habe Einsatz und Nutzen abwägen müssen, sagte der 47-Jährige, er habe sicherlich keine Angst vor solchen Debatten. „Da aber sowieso eine öffentliche Podiumsdiskussion in Eupen stattfindet, halte ich dies für die richtige Entscheidung.“ Der Spitzenkandidat von FLEK meinte damit eine Wahldebatte des Grenz-Echo, die am Dienstag, dem 9. Oktober, um 20 Uhr im Hotel Ambassador-Bosten stattfinden soll.
Öffentliche Debatten politisches Brauchtum
Ob die Begründung Hennens für seine Abwesenheit im BRF-Studio am 5. Oktober nur ein Vorwand ist? Schwer zu sagen, jedenfalls hat der frühere PFF- und Vivant-Politiker nie einen Hehl daraus gemacht, dass er nicht-öffentliche Wahldebatten, wie der BRF sie durchzuführen gedenkt, nicht billigt.
Hennen hatte kürzlich in einem Leserbrief deutlich gemacht, dass er für die Entscheidung des BRF, aus Sparzwängen auf öffentliche Wahldebatten zu verzichten, kein Verständnis habe (siehe dazu auch Artikel „BRF-Direktor Wimmer rechtfertigt nicht-öffentliche Wahldebatten“).
„Nicht nur ich, sondern eine große Anzahl von Bürgern wünscht sich ein Umdenken bei den Verantwortlichen des BRF, was die Wahldebatten betreffen, denn die Entscheidung des BRF, die öffentlichen Wahldebatten nicht mehr zu organisieren, ist nicht ganz nachvollziehbar“, schrieb Hennen am 9. September: „Diese Veranstaltungen sind politisches Brauchtum und wichtig für das allgemeine Interesse an der Kommunalpolitik. Sie sind ein direktes Bindeglied zwischen den Bürgern und den Kandidaten, und die Atmosphäre bei der Veranstaltung ist wohl einzigartig.“
Finanzielle Gründe nicht eindeutig
Fernsehdebatten, sagt Hennen, könnten niemals öffentliche Debatten ersetzen: „Erstens kann sie nicht jeder empfangen, zweitens ist es wohl langweilig, sie alleine zu Hause anzuschauen, und drittens glaube ich, dass die Politikinteressierten, die sich die mehrstündige Debatte anschauen, sowieso schon wissen, wen sie wählen.“ Auch die finanziellen Gründe, die der BRF als Argument anführt, erachtet Hennen als nicht nachvollziehbar: „Das Material hat man ja, das Personal muss auch bei einer Fernsehdebatte gestellt werden, und die Kosten der Saalmiete könnte man mit einem kleinen Eintrittspreis in den Griff bekommen.“
Hennens Fazit: „Wenn es eine Dorfgruppe Kettenis schafft, so eine Diskussion mit allen Spitzenkandidaten zu organisieren, dann ja wohl auch der große BRF.“
Herr Hennen kann ja Frank Bosch nach St. Vith schicken. Der hat sich ja schon zu FLEK bekannt und hat sehr viel Zeit.
Oder er schickt einen der Herren Lennertz, Kuckart oder Pitz. Wenn die auch nicht können, kann er ja noch immer einen der sechs Kandidaten die unerkannt bleiben wollen hinschicken. Die müssten sich dann allerdings eine Aldi-Tüte über den Kopf ziehen, damit die auch wirklich unerkannt bleiben. :-)
Vielleicht streicht der BRF ja mal die TV Sendung Treffpunkt und Vitamin für einen Monat, dann wäre auch wieder Geld für das Kerngeschäft des BRF da :D Ich kann den Herrn Hennen auf jeden Fall gut verstehen, absolut nachvollziehbar. Der BRF setzt falsche Prioritäten, was nicht erst bei den letzten Personalentscheidungen fatal war.