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„Bus- und Bahnverkehr in der Euregio kundenfreundlicher machen“

Ein Bus der Linie 14 (Eupen-Aachen) passiert die Staatsgrenze am früheren belgischen Zollhaus am Grenzübergang Aachen-Köpfchen. Foto: OD

In der vergangenen Woche haben sich Mitglieder der Arbeitsgruppe Euregio Maas-Rhein im Europäischen Parlament mit Vertretern des Aachener Verkehrsbundes (AVV) und des Nahverkehrs Rheinland (NVR) getroffen, um bestehende Probleme beim Bus und Bahnverkehr in der Euregio zu erörtern. Nach wie vor gebe es Barrieren, die einen reibungslosen Bus- und Bahnverkehr über die Grenzen hinweg behindern, so die einhellige Überzeugung.

Die anwesenden Mitglieder der Arbeitsgruppe Euregio Maas-Rhein im Europäischen Parlament waren Pascal Arimont (CSP-EVP, DG), Sabine Verheyen (CDU-EVP, Aachen) und Ivo Belet (CD&V-EVP, Flämisch-Limburg).

„Der grenzüberschreitende öffentliche Personennahverkehr muss kundenfreundlicher und attraktiver werden. Das erreichen wir nicht, indem für eine Reise durch die Euregio fünf verschiedene Tickets gekauft und fünf verschiedene Fahrpläne konsultiert werden müssen. Für den Nutzer von regionalen Nahverkehrszügen oder Bussen sollte es nicht spürbar sein, dass er eine Grenze überschreitet“, so Pascal Arimont, Gründer der Arbeitsgruppe Euregio Maas-Rhein im Europäischen Parlament.

Fehlende Leistungsangebote

Aktuell besteht laut Arimont in der Euregio die wachsende Tendenz, dass die für den Personennahverkehr zuständigen Instanzen verschiedene Systeme installieren, was die grenzüberschreitende Mobilität behindert. Hier müsse es deutlich mehr Zusammenarbeit und Koordinierung geben.

Bei dem Gespräch mit Vertretern des Aachener Verkehrsbundes (AVV) und des Nahverkehr Rheinland (NVR) wurden in diesem Zusammenhang konkrete Problemstellungen identifiziert. Hierbei handelt es sich u.a. um fehlende Leistungsangebote im grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehr:

Mitglieder der Arbeitsgruppe Euregio Maas-Rhein im Gespräch mit Vertretern des Aachener Verkehrsbundes (AVV) und des Nahverkehr Rheinland (NVR).

Mitglieder der Arbeitsgruppe Euregio Maas-Rhein im Gespräch mit Vertretern des Aachener Verkehrsbundes (AVV) und des Nahverkehrs Rheinland (NVR).

– Verbesserung euregionaler Tarifstrukturen: Es bestehen kaum einheitliche Tarife in der Euregio. Aktuell gibt es rund 100 verschiedene Fahrausweise und nur wenige sind grenzüberschreitend einsetzbar. Beim Verkauf elektronischer Fahrausweise besteht zudem das Problem, dass aus Belgien und Deutschland beispielsweise keine Fahrscheine auf niederländischen Seiten online erworben werden können.

– Fehlende grenzüberschreitende Kunden- und Fahrplaninformation: Derzeit existiert keine vollständige euregionale Fahrplanauskunft.

– Fehlende Koordinierung im Bereich des Infrastrukturausbaus: Technisch unterschiedliche Systeme erschweren den Einsatz von Bussen und Zügen im Nachbarland. Es bestehen beispielsweise verschiedene Ladestationen bei Elektrobussen sowie unterschiedliche Stromsysteme bei Zügen, die oftmals nicht kompatibel sind. Eine bessere Abstimmung von technischen Standards ist euregioweit erforderlich, damit Verkehrsmittel durchgehend genutzt werden können.

„Wir haben konkrete Ansätze identifiziert, mit denen wir die Verantwortlichen in den verschiedenen Partnerregionen der Euregio konfrontieren werden, um Verbesserungen im Sinne der Bus- und Bahnnutzer zu erreichen“, so der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont abschließend.

11 Antworten auf “„Bus- und Bahnverkehr in der Euregio kundenfreundlicher machen“”

  1. Euregianer

    Sollte nicht schon vor einiger Zeit der Preis für eine Busfahrt von Eupen nach Aachen gesenkt werden? Heute ist es doch so, dass TEC und Aseag beide daran verdienen wollen. Die Zeche zahlt dann der Fahrgast mit einem Aufpreis.

  2. Zaungast

    Das wären so die Probleme, die den Leuten auf den Nägeln brennen und die sie direkt betreffen. Dazu gehört auch der Sprachengebrauch von Dienstleistern wie Proximus. Das sollte ein vordringliches Betätigungsfeld für unsere Politiker sein. Man komme mir nicht mit dem Spruch:“Dafür sind wir nicht zuständig, dafür müssen wir erst die Kompetenzen aus Brüssel oder Namür erhalten.“ Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

    Auf jeden Fall wäre das sinnvoller, als nach Schaffhausen zu fahren, in Südtirol beim Landeshauptmann Urlaub zu machen, in Liechtenstein mit Seiner Durchlaucht zu posieren oder sich in Tirol den Roten Adlerorden um den Hals hängen zu lassen. Es ist aber auch mühevoller und nicht so fotogen wie rauschende Feste und Empfänge zu organisieren, wo man sich gegenseitig auf die Schulter klopft und sich versichert, wie tüchtig man doch ist.

  3. Die belgische Raumordnungspolitik welche es erlaubte an jedem Feldweg ein Wohnhaus zu bauen macht es fast unmöglich macht alle Einwohner mit dem öffentlichen Nahverkehr zu bedienen.

    Ohne weite Anreisen sollten sich unsere Politiker im benachbarten Luxemburg über die pragmatischen Lösungen informieren.
    Dort ist man 50 Jahre auf unser System voraus.

    • Ist noch nicht teuer genug.
      Die tatsächlichen Kosten sollten berechnet werden. Im gesamten öffentlichen Verkehr. Ob Bus oder Bahn. Die Subvention durch den Autofahrer ist Diebstahl.
      Auch Flüge unter 500,– sollten genau so verboten werden. Ebenso Kurzstrecken-Flüge.

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