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Bundesliga um 12 Uhr mittags? Bosse diskutieren über „unpopuläre Maßnahmen“

Bayerns Robert Lewandowski (rechts, hier im Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg) brachte die Bayern gegen Dortmund mit 1:0 in Führung. Foto: dpa

Der gigantische Fernsehvertrag, der kürzlich von der englischen Premier League abgeschlossen wurde, hat die Fußball-Bosse der deutschen Bundesliga ins Grübeln gebracht. Künftig soll auch in Deutschland der Spielkalender deutlich flexibler gestaltet werden.

Selbst ein Spiel samstags oder sonntags um 12 Uhr mittags dürfe kein Tabu darstellen, hieß es in Kreisen der Deutschen Fußball-Liga (DFL).

Umgerechnet rund 6,9 Milliarden Euro erhalten die 20 Klubs der englischen Premier League für den neuen Fernsehvertrag über drei Jahre von 2016 bis 2019. Das macht pro Spielzeit eine Einnahme von 2,3 Milliarden Euro – allein aus der Inlandsvermarktung. Hinzu kommt die Auslandsvermarktung. Sie bringt der Bundesliga momentan rund 71 Millionern Euro ein, in England hingegen das Zehnfache.

Unterschiedliche Anstoßzeiten

In Deutschland läuft der bestehende Vierjahresvertrag mit einem Volumen von 628 Millionen Euro pro Spielzeit am Ende der Saison 2016-2017 aus. Die Bundesligisten hoffen, dass mit dem neuen TV-Vertrag Einnahmen von einer Milliarde Euro möglich sein werden. Ihre Sorge ist groß, dass die Stars in Zukunft die Premier League der Bundesliga vorziehen werden, weil es auf der Insel das meiste Geld zu verdienen gibt.

Reinhold Beckmann (links) und Mehmet Scholl von der ARD, die momentan die Rechte für die Bundesliga im frei empfangbaren Fernsehen hat. Foto: dpa

Reinhold Beckmann (links) und Mehmet Scholl von der ARD, die momentan die Rechte für die Bundesliga im frei empfangbaren Fernsehen hat. Foto: dpa

Um konkurrenzfähig zu bleiben, wird in Deutschland über „unpopuläre Maßnahmen“ nachgedacht. Dies betrifft in erster Linie die Anstoßzeiten. Durch unterschiedliche Anstoßzeiten sollen höhere Erlöse vor allem aus dem Bereich des Bezahlfernsehens (Pay-TV) generiert werden.

Während in der Bundesliga die meisten Spiele am Samstag um 15.30 Uhr beginnen, verteilt die Premier League ihre Anstoßzeiten bisweilen über das gesamte Wochenende. So findet dort regelmäßig eine Partie am Samstag um 13.45 Uhr statt. Sogar am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem „Boxing Day“, wird in England gespielt.

Auch in Italien beginnt heute schon ein Spiel der Serie A sonntags um 12.30 Uhr, was nicht zuletzt für den asiatischen Markt interessant ist, denn dort kann die Begegnung zur besten Sendezeit gezeigt werden. (cre)

5 Antworten auf “Bundesliga um 12 Uhr mittags? Bosse diskutieren über „unpopuläre Maßnahmen“”

  1. Mir geht der asiatische Markt und der englische TV Vertrag am Arsch vorbei…

    Der deutsche Fussball sollte eher aufpassen, dass er seine Basis nicht vergrault und nicht über so einen Quatsch nachdenken…

  2. Ist doch auch bei uns
    1 Siel Freitags, 4 Spiele Samstags
    3 Spiele Sonntags14h30 – 18h00 – 20h00

    In Italien beginnen Spiele schon mal um 12h20 . idem Holland oder Frankreich.
    auf BE TV Voo kann man alles sehen.

  3. In Deutschland gab es immer schon Widerstände gegen zu viele unterschiedliche Anstoßzeiten. Vor Jahren gab es sogar einen Fan-Aufstand für die Beibehaltung der Anstoßzeit Samstag 15.30 Uhr. Dieser Protest hatte aber nur teilweise Erfolg.

  4. So ist das nunmal : Die „Zerstückelung“
    eines Spieltages besteht ja bereits jetzt schon in der BL und in der Zweiten BL.
    Das mag zwar nicht im Sinne des gemeinen Fußball-Fans sein ( siehe Aktion 15.30), ist aber für das Pay-TV (Sky) , welches eine Unsumme für die Übertragungsrechte auf den Tisch legen muss, unentbehrlich, um ihren Abonnenten entgegen zukommen.Der Kunde hat dann noch mehr Möglichkeiten, einzelne Spiele live am TV zu verfolgen, was im Umkehrschluss dazu führt, dass der Pay-Sender sich erhofft, noch mehr Kunden generieren zu können.Alles eben nur noch Kommerz…….

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