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Bundesliga in Europa so schlecht wie nie – aber die belgische Pro League ist sogar noch schlechter

Estadio Santiago Bernabéu in Madrid, Borussia Dortmund ist aus der Champions League ausgeschieden: Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (Mitte) und andere BVB-Spieler sind nach dem Schlusspfiff enttäuscht. Foto: Bernd Thissen/dpa

Für die Bundesliga ist die Europacup-Saison 2017-2018 bisher eine Spielzeit der Rekorde – allerdings nur in negativer Hinsicht. Noch schlechter schnitten die belgischen Clubs ab, von denen keiner international überwintert.

Borussia Dortmund als schlechtester deutscher Teilnehmer der Champions-League-Geschichte, Hertha BSC und 1899 Hoffenheim als schlechteste Bundesligisten in der Europa-League-Historie und das kollektive Ausscheiden des deutschen Quartetts im kleinen Europacup stehen für ein dramatisch schlechtes Abschneiden.

Vor kurzem sah sich die Weltmeister-Liga noch auf dem besten Weg, die beste der Welt zu werden. Die Antwort darauf kann aus heutiger Sicht nur lauten: Von wegen!

Kölner Fans mit Regenkleidug während des Spiels am Donnerstag bei Roter Stern Belgrad. Foto: Dragan Stankovic/dpa

Im Jahr 2018 werden nur noch drei von sieben gestarteten deutschen Teams dabei sein. In der Champions League hält der FC Bayern die deutsche Fahne hoch. In der Europa League sorgten nur der BVB als historisch schwächster Absteiger vom einen in den anderen Europacup und Vizemeister RB Leipzig durch Rang drei in der Königsklasse dafür, dass die Bundesliga überhaupt noch vertreten ist.

„Man muss sich Gedanken machen“, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes. Für ihn kommen „viele Faktoren zusammen“. So werde es für die Bundesliga-Clubs in der Spitze immer schwerer, weil etwa die englischen Vereine, die mit fünf Vertretern im Champions-League-Achtelfinale einen (positiven) Rekord aufstellten, über riesige Geldsummen verfügten: „Der FC Bayern kann da noch in etwa mithalten. Für die anderen deutschen Clubs ist das schwierig.“

Von 40 Spielen seit Beginn der Ausscheidungsspiele verloren die Bundesligisten 21 und gewannen nur elf. Alleine fünf Siege davon holten die Bayern, die beim 0:3 bei Paris Saint-Germain aber zwischendurch auch eine Lehrstunde erhielten. Für die sie sich durch das 3:1 zum Abschluss immerhin rehabilitierten.

Belgien hinter Albanien und Mazedonien

Vor allem die Bilanz in der Europa League ist geradezu desaströs. Nachdem seit der Einführung 2009 überhaupt nur drei von 26 Bundesligisten in der Vorrunde ausgeschieden waren, scheiterten diesmal alle drei. Der SC Freiburg war gar schon in der Quali rausgeflogen.

Hertha BSC und 1899 Hoffenheim sind die ersten deutschen Teams, die eine Gruppenphase als Letzter beenden. Die schon in den Play-offs zur Champions League gescheiterten Hoffenheimer stehen wegen der etwas schlechteren Tordifferenz nun als schlechtester deutscher Teilnehmer in der Historie. Den 1. FC Köln unterscheidet nur eine leicht bessere Tordifferenz (7:8 statt 5:8) vom bisher schlechtesten deutschen Teilnehmer, Freiburg 2013/14.

Die Mannschaft von Anderlecht vor dem Spiel gegen Celtic Glasgow, das die Belgier 0:3 verloren und Anderlecht am Ende auch das Überwintern in der Europa League kostete. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Die Gruppenphase beider Europacups beendet die Bundesliga nur als Neunter – hinter Zypern oder Österreich und gleichauf mit der Ukraine. In der Fünfjahreswertung belegt sie weiterhin Rang vier, der für die kommenden Jahre vier feste Champions-League-Startplätze sichern würde. Allerdings schmilzt der Vorsprung auf den Fünften Frankreich weiter. In die Saison war die Bundesliga noch als Zweiter gegangen.

Auch für Belgien ist der Europapokal in dieser Saison desaströs verlaufen. Die Siege von Anderlecht (1:0 in Glasgow) und Zulte Waregem (3:2 gegen Lazio Rom) konnten die Bilanz nur geringfügig verbessern. Der KV Ostende und AA Gent waren bereits in der Qualifikation zur Europa League gescheitert, während der FC Brügge erst in der Qualifikation für die Champions League und danach auch in der Qualifikation für die Europa League ausschied.

In der 5-Jahreswertung der UEFA holte Belgien in dieser Saison gerade mal 2.600 Punkte – weniger als Albanien oder Mazedonien. Dank der 12.500 Punkte aus der letzten Saison, als es Anderlecht, RC Genk und AA Gent in der Europa League weit brachten, kann Belgien den 9. Platz behaupten, aber für die Zukunft wird das schlechte Abschneiden in dieser Spielzeit 2016-2017 eine schwere Hypothek sein, denn das Ergebnis der laufenden Saison werden die belgischen Clubs die nächsten 5 Jahre ständig zu spüren bekommen. (dpa/cre)

Den aktuellen Stand in der 5-Jahreswertung finden Sie unter folgendem Link:

5-JAHRESWERTUNG DER UEFA

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