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Bundesliga: Geisterspiele „einzige Überlebenschance“

11.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Ein Kameramann filmt das Aufwärmen der Mannschaften im zuschauerfreien Stadion Borussia Park. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Die Bundesliga und die 2. Liga unterbrechen ihren Spielbetrieb aufgrund der Coronavirus-Krise bis mindestens zum 2. April. Das wurde während der Versammlung der 36 in der Deutschen Fußball Liga (DFL) organisierten Profi-Clubs am Montag in Frankfurt/Main beschlossen.

„Ich möchte ausdrücklich betonen, dass wir nicht davon ausgehen, ab dem 3. April wieder zu spielen“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. In der Woche ab dem 30. März wollen sich die Vereine erneut abstimmen.

Geisterspiele seien „in naher Zukunft die einzige Chance“, äußerte Seifert zudem. „Deshalb bitte ich um Verständnis und Unterstützung, dass wir darüber nachdenken müssen.“ Es gebe „keinen Zweifel, dass die Eindämmung des Coronavirus Vorrang vor allem hat“.

28.09.2019, Sachsen, Leipzig: Der Spielball liegt auf einem Podest im Stadion. Foto: Jan Woitas/dpa

Am vergangenen Freitag hatte die DFL nach massiver Kritik und langem Hin und Her den eigentlich für das Wochenende geplanten 26. Spieltag abgesagt. Die Branchengrößen hatten das zögerliche Krisenmanagement im Anschluss auch mit finanziellen Zwängen begründet.

Hintergrund sind Zahlungen aus dem milliardenschweren TV-Vertrag, die nur fällig werden, wenn auch tatsächlich gespielt wird.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte unlängst von der „größten Krise des deutschen Profi-Fußballs“ gesprochen. Sollte die Saison wegen der Krise nicht beendet werden können, drohen Einnahmeverluste in Höhe von rund einer dreiviertel Milliarde Euro. Auch deshalb war längst über Solidarfonds innerhalb der Ligen diskutiert worden.

Von großer Bedeutung für den deutschen Fußball wird der Ausgang der UEFA-Konferenz am Dienstag sein. Die Europäische Fußball-Union berät über die Verlegung der Fußball-EM 2020 in den kommenden Winter oder den Sommer 2021.

Sollte das Turnier aufgrund der Verbreitung von Sars-CoV-2 wie erwartet nicht wie ursprünglich geplant vom 12. Juni bis zum 12. Juli stattfinden, hätten die nationalen Ligen bis zum 30. Juni Zeit, ihre Saison abzuschließen. (dpa)

6 Antworten auf “Bundesliga: Geisterspiele „einzige Überlebenschance“”

  1. Rob-Otter

    Uli Hoeness schimpft: «Das ist Scharlatanerie»
    Bis zu 750 Millionen Euro könnte die Bundesliga verlieren, wenn die Saison ausfällt. Bei den Clubs ist die Nervosität entsprechend groß.

    Aber Fußball bleibt nun mal „Die schönste Nebensache der Welt.“

  2. Hans Eichelberg

    „Markus Söder (CSU) hat die Fußball-Profis aufgefordert, sich solidarisch zu zeigen und auf Gehalt zu verzichten. Nur so könne den Vereinen aus der Corona-Krise geholfen werden.

    München – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Fußball-Stars dazu aufgerufen, auf Millionen zu verzichten, um ihren Vereinen in der Corona-Krise zu helfen. Denn er sieht dies derzeit nicht als zentrale Aufgabe der Politik an. „Ganz ehrlich: Es ist nicht die wichtigste und vordringlichste Aufgabe jetzt, dafür zu sorgen, dass die Profivereine wirtschaftlich überleben können“, sagte Söder am Montag in einem Live-Interview der „Bild“-Zeitung. Wichtiger sei nun die die Sicherstellung der medizinischen Versorgung.“

    Na, also. Geht doch. Wenn die Vereine platt auf dem Gras liegen, können die Stars in die Jugendarbeit gehen.

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