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Bundesliga als Bayernliga: Wer wird „Best of the Rest“?

Die Meisterschale. Foto: Matthias Balk/dpa

Vier Wochen später als noch vor der Coronavirus-Krise geplant beginnt die 58. Saison der Fußball-Bundesliga. Seit 2013 dominiert der FC Bayern die Liga, die immer mehr eine Bayernliga ist. Machen die Münchner auch in dieser Spielzeit das Rennen? Und wenn ja, wer wird als „Best of the Rest“ Vizemeister?

Beim Eröffnungsspiel von Rekordmeister FC Bayern gegen den FC Schalke 04 am heutigen Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Eleven Sports) werden die Zuschauer noch fehlen, die übrigen acht Partien sollen zumindest wieder vor einigen Fans stattfinden. Sportlich steht neben dem Auftakt der Münchner unter anderem das Borussia-Duell zwischen Dortmund und Mönchengladbach im Fokus.

Borussia Dortmund hat mit Thomas Meunier, der von Paris Saint-Germain kam, einen dritten belgischen Nationalspieler in seinen Reihen nach Axel Witsel und Thorgan Hazard. Nachfolgend Wissenswertes zum Bundesliga-Start:

Blick auf die leere Allianz Arena: Wegen der gestiegenen Infektionszahlen in München dürfen gegen den FC Schalke 04 am Freitag nun doch keine Zuschauer dabei sein. Foto: Andreas Gebert/Reuters-Pool/dpa

NICHT ÜBERALL KEHREN DIE FANS ZURÜCK: Die Fans dürfen wieder ins Stadion, zumindest bis zu 20 Prozent der jeweiligen Kapazität. Aber einen Tag vor dem Anstoß zur Spielzeit hat die Stadt München ausgerechnet den FC Bayern zurückgepfiffen. Wegen der gestiegenen Infektionszahlen in München dürfen gegen den FC Schalke 04 am Freitag nun doch keine Zuschauer dabei sein.

BAYERNS KALTSTART: Gerade einmal 26 Tage liegt das Finale der Champions League zurück. Mit dem 1:0 gegen Paris Saint-Germain in Lissabon krönten sich die Bayern zu den Fußball-Königen Europas und machten das zweite Triple nach 2013 perfekt. Gegen Schalke sollen die Stars wie Robert Lewandowski und Manuel Neuer im Eröffnungsspiel der 58. Bundesligasaison gleich wieder eine Topleistung abliefern. Klappt das nach 14 Tagen und einer Mini-Vorbereitung? „Wir hatten wenig Zeit, aber es geht in die richtige Richtung. Wir müssen konzentriert zur Sache gehen“, sagte Trainer Hansi Flick nach den Eindrücken im Training. Seit 2002 eröffnet der Meister traditionell die Saison: Verloren hat der Titelträger nie (14 Siege, vier Unentschieden).

19.06.2020, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Der belgische Fußball-Nationalspieler Thomas Meunier, Neuzugang von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund. Foto: Alexandre Simoes/BVB/Borussia Dortmund/dpa

TRUMPFEN BVB-JUNGSTARS WIEDER AUF? Keine Frage, Borussia Dortmund ist das Team mit den meisten und besten Jungstars der Liga. Giovanni Reyna (17), Erling Haaland und Jadon Sancho (beide 20) verzückten die BVB-Fans schon in der vergangenen Saison. Nun kamen der gut 26 Millionen Euro teuren Jude Bellingham (17) aus Birmingham und der von Real Madrid ausgeliehenen Jesus Reinier (18) hinzu. Bellingham war bereits im Pokal in Duisburg (5:0) auf Anhieb erfolgreich.

HERTHAS NEUE ANSPRÜCHE: Nach dem blamablen Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig steht Hertha BSC schon vor dem ersten Spieltag unter Druck. „Wir haben einen denkbar schlechten Einstieg gehabt“, sagte Manager Michael Preetz. Es sei nun vor dem scharfen Ligastart wichtig, „alle daran zu erinnern, dass wir es deutlich besser gemacht haben“ in der schwierigen Endphase der vergangenen Spielzeit. Bei Werder Bremen müssten die Spieler von Trainer Bruno Labbadia am Samstag „ein anderes Gesicht“ zeigen.

LEVERKUSEN OHNE HAVERTZ: Einen direkten Ersatz für den zum FC Chelsea gewechselten Kai Havertz wird es nicht geben. Das hatte der Club von Beginn an ausgeschlossen. Man wolle das im Kollektiv lösen, meinte auch Trainer Peter Bosz. Das gilt vor allem für die Spieler Kerem Demirbay, Nadiem Amiri und Exequiel Palacios, die allerdings bislang starken Leistungsschwankungen unterliegen. Anders im Angriff: Für Kevin Volland wurde der torgefährliche Patrik Schick als Ersatz geholt.

20.06.2020, Berlin: Der Belgier Dodi Lukebakio (M) von Hertha BSC jubelt mit Mitspielern nach einem Tor. Foto: Michael Sohn/AP/POOL/dpa

LEIPZIG OHNE WERNER: Eins zu eins ersetzbar ist Nationalstürmer Timo Werner ohnehin nicht. RB-Coach Julian Nagelsmann sieht es als Teamaufgabe an, die 37 Scorerpunkte aufzuteilen. Bei seinem Pflichtspieldebüt im DFB-Pokal zeigte der Südkoreaner Hee-chan Hwang starke Ansätze, auch Yussuf Poulsen weiß um die Verantwortung. Beide gelten aber eher als Vorbereiter statt Vollstrecker. So hofft Nagelsmann noch vor dem ersten Bundesliga-Pfiff auf den 24-jährigen Norweger Alexander Sörloth, der von Crystal Palace verpflichtet werden soll. Ein wuchtiger Stürmer mit Präsenz im Strafraum.

EINSTAND VON SEBASTIAN HOENESS: Der Sohn von Dieter Hoeneß und Neffe von Uli Hoeneß gibt bei der TSG 1899 Hoffenheim seinen Einstand als Bundesliga-Chefcoach. Die Generalprobe für die Partie beim 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ging allerdings ziemlich daneben für den 38-Jährigen: Erst im Elfmeterschießen gewannen die Kraichgauer ihr DFB-Pokalspiel beim Regionalligisten Chemnitzer FC. Hoeneß, der als Meistertrainer vom Drittligisten FC Bayern München II kam, will mutigen und offensiven Fußball spielen lassen.

AS-Eupen-Spieler Beck: Aufsteiger VfB kann überraschen

Der frühere deutsche Nationalspieler Andreas Beck traut seinem Ex-Verein VfB Stuttgart nach dem Aufstieg eine gute Rolle in der Bundesliga zu.

„Der VfB kann überraschen, vor allem wenn er nicht mit einer übertriebenen Erwartungshaltung herangeht wie vor zwei Jahren, als am Ende der Abstieg stand“, sagte der 33-Jährige der Deutschen Presse-Agentur vor dem Bundesliga-Start an diesem Wochenende. Beck spielt seit Juli 2019 für den belgischen Erstligisten AS Eupen.

31.03.2019, Hessen, Frankfurt/M.: Andreas Beck in einem Spiel mit dem VfB Stuttgart. Foto: Thomas Frey/dpa

Der VfB habe fast denselben Kader wie in der vergangenen Saison in der Zweiten Bundesliga. „Aber diese Beständigkeit kann einen Schub und Kraft geben. Es gibt viele junge Leute, die einen Sprung machen können“, betonte Beck. Er stammt selbst aus der Stuttgarter Jugend und lief zwischen 2006 und 2008 sowie von 2017 bis 2019 für die Schwaben auf. „In der Bundesliga könnten die schnellen jungen Spieler mehr Raum bekommen als in der zweiten Liga, wo es mehr um Ballbesitz ging. Nun könnten sich Kontermöglichkeiten bieten“, sagte er.

Die Daumen drückt der Rechtsverteidiger auch seinem zweiten Ex-Club in Deutschland, der TSG Hoffenheim. „Hoffenheim hat andere Voraussetzungen, größere Qualität. Der Anspruch ist natürlich höher, sie wollen regelmäßig im Kampf um die internationalen Plätze dabei sein“, sagte er. „Es wird spannend sein zu sehen, wie es mit diesem neuen jungen Trainer läuft. Natürlich wünsche ich mir, dass sie gut abschneiden.“

Beck spielte von 2008 bis 2015 für die Kraichgauer und bestritt in dieser Zeit seine neun Länderspiele.

Der VfB Stuttgart empfängt am ersten Spieltag den SC Freiburg, Hoffenheim reist zum 1. FC Köln (jeweils Samstag, 15.30 Uhr). (dpa/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

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  1. Ostbelgien Direkt

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    AS-Eupen-Spieler Beck: Aufsteiger VfB kann überraschen

    Eupen (dpa) – Der frühere Fußball-Nationalspieler Andreas Beck traut seinem Ex-Verein VfB Stuttgart nach dem Aufstieg eine gute Rolle in der Bundesliga zu. «Der VfB kann überraschen, vor allem wenn er nicht mit einer übertriebenen Erwartungshaltung herangeht wie vor zwei Jahren, als am Ende der Abstieg stand», sagte der 33-Jährige der Deutschen Presse-Agentur vor dem Bundesliga-Start an diesem Wochenende. Beck spielt seit Juli 2019 für den belgischen Erstligisten KAS Eupen.

    Der VfB habe fast denselben Kader wie in der vergangenen Saison in der Zweiten Bundesliga. «Aber diese Beständigkeit kann einen Schub und Kraft geben. Es gibt viele junge Leute, die einen Sprung machen können», betonte Beck. Er stammt selbst aus der Stuttgarter Jugend und lief zwischen 2006 und 2008 sowie von 2017 bis 2019 für die Schwaben auf. «In der Bundesliga könnten die schnellen jungen Spieler mehr Raum bekommen als in der zweiten Liga, wo es mehr um Ballbesitz ging. Nun könnten sich Kontermöglichkeiten bieten», sagte er.

    Die Daumen drückt der Rechtsverteidiger auch seinem zweiten Ex-Club in Deutschland, der TSG Hoffenheim. «Hoffenheim hat andere Voraussetzungen, größere Qualität. Der Anspruch ist natürlich höher, sie wollen regelmäßig im Kampf um die internationalen Plätze dabei sein», sagte er. «Es wird spannend sein zu sehen, wie es mit diesem neuen jungen Trainer läuft. Natürlich wünsche ich mir, dass sie gut abschneiden.» Beck spielte von 2008 bis 2015 für die Kraichgauer und bestritt in dieser Zeit seine neun Länderspiele.

    Der VfB Stuttgart empfängt am ersten Spieltag den SC Freiburg, Hoffenheim reist zum 1. FC Köln (jeweils Samstag, 15.30 Uhr).

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