Gesellschaft

Bürgerprotest in Merlscheid und Hüllscheid: „Mensch, Natur und Gesundheit gehen vor Profit!“

Mit Plakaten machte die Interessen-Gemeinschaft Oberes Ourtal auf ihre Anliegen aufmerksam.

Bürger aus Merlscheid und Hüllscheid in der Gemeinde Büllingen haben sich zu einer Interessen-Gemeinschaft (IG) zusammengetan. Ziel es ist, die Bevölkerung über angebliche Missstände im Zusammenhang mit der Erweiterung der Aktivitäten der Verzinkerei der EMZ (Eifeler Metall- und Zinkwerke, ehemals STACO) zu informieren.

Wie berichtet, sollen in Merlscheid an der belgisch-deutschen Grenze eine Holzverbrennungsanlage und ein Holzbrickettswerk entstehen. Man spricht auch von einer „Kraftwärmekopplungsanlage“.

Nach Auffassung der Interessen-Gemeinschaft Oberes Ourtal stehen die Pläne der EMZ im Widerspruch zu den touristischen Zielsetzungen der Gemeinde Büllingen.

„Die Gemeinde selbst spricht in einem Image-Film von der Schönheit der Natur. Und genau diese zieht die Menschen an. Des Weiteren ist das ganze Obere Ourtal Natura2000-Schutzgebiet. Hier leben zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten“, so die IG Oberes Ourtal in einer Pressemitteilung, die „Ostbelgien Direkt“ am Ende dieses Berichts integral veröffentlicht, ebenso wie den angesprochenen Image-Film der Gemeinde Büllingen.

Umwelt, Natur und Verkehr

Nach Ansicht der IG Oberes Ourtal verleugnet die Gemeinde das, was sie selbst in dem Image-Film behauptet zu sein: „Im Osten Belgiens unweit der deutsch-luxemburgischen Grenze liegt die Gemeinde Büllingen. Naturliebhabern, Aktiv-Urlaubern und Erholungssuchenden bietet die Eifel-Gemeinde einen einzigartigen Aufenthalt.“

Die Verzinkerei der EMZ Werke (im Hintergrund rechts) inmitten der Idylle von Merlscheid. Foto: OD

Die Verzinkerei der EMZ Werke (im Hintergrund rechts) inmitten der Idylle von Merlscheid. Foto: OD

Neben den Bedenken in Bezug auf den Erhalt der Umwelt und Natur weist die IG Oberes Ourtal zudem auf das erhöhte Risiko in puncto Verkehrssicherheit. Alle Transporte würden über die Nationalstraße N626, von Lanzerath oder von Manderfeld kommend, erfolgen. Die einzige Zufahrtsstraße zum Werk sei eine Gemeindestraße, die für den zu erwartenden Schwerlastverkehr nicht geeignet sei (nur bis 7,5 Tonnen), so die besorgten Anwohner.

Ein weiteres Problem ist nach Meinung der Interessen-Gemeinschaft die Doppelkreuzung an der N626. Durch den zusätzlichen Transportverkehr werde die Kreuzung noch gefährlicher, als sie es heute schon sei.

Der Slogan der IG Oberes Ourtal ist auf Plakaten zu lesen, die in der Gegend angebracht wurden: „Mensch, Natur und Gesundheit gehen vor Profit!“

HIER die Pressemitteilung der Interessen-Gemeinschaft Oberes Ourtal im vollen Wortlaut

Nachfolgend der Image-Film der Gemeinde Büllingen, auf die die IG Oberes Ourtal verweist:

26 Antworten auf “Bürgerprotest in Merlscheid und Hüllscheid: „Mensch, Natur und Gesundheit gehen vor Profit!“”

  1. R.A. Punzel

    Dann wünsche ich der IG gute Nerven und viel Standvermögen. Eventuell auch mal BI-Kaiserbaracke zwecks Erfahrungsaustauch kontaktieren (diese hat auch schon „Federn“ lassen müssen). Wer sich auf die falschen Versprechen der politisch Verantwortlichen verlässt ist verlassen und die wohlbekannten Bankster werden auch weiterhin im Trüben fischen wollen.

    • Ja R.A.Punzel . Recht haben sie ja aber das eine geht ohne das andere nicht . Wer Arbeitsplätze schaffen will muss in die Natur eingreifen und den Kühen ist es auch schon egal wo sie sind ob im Stall oder Draußen . Dann sind da noch die Windkraftanlagen da ist es ja auch egal wo sie stehen .

    • Es reicht!

      Natura 2000 könnte sehr wohl ein Argument sein auch wenn es nicht innerhalb eines NATURA 2000 Gebietes liegt. Der Urbanismusdienst sagt hierzu folgendes. Alle Projekte innerhalb von 100 Meter Umkreis eines Natura 2000 Gebietes müssen zwingend um ein Gutachten bei der NATURA 2000 Verwaltung angefragt werden. Darüberhinaus muss ebenfalls ein Gutachten angefragt werden wenn die zuständige Behörde die die Umweltgenehmigung erteilt meint dass das Projekt einen Einfluss auf ein Natura 2000 Gebeites haben kann muss ebenfalls das Gutachten angefragt werden.
      Ich kenne jedoch nicht die Verwaltungsakte und kann daher nicht sagen ob das Gutachten seitens der DPA in Lüttich beantragt wurde?
      Da der Betrieb mit der Industriezone vereinbar scheint wird der Gemeinde nichts anders übrig bleiben als die Genehmigung zu erteilten. Den Reklamanten bleibt dann nur mehr die Möglichkeit einen Rekurs einzureichen?

  2. Vereidiger

    Wenn es in den Kram passt, bedient man sich gerne Natura2000 als „Argument“. Die Landschaft soll möglichst auf den jetzigen Stand eingefroren werden. Dass jedes einzelne Gebäude ein Eingriff in die Natur ist, das will niemand wissen: „ICH doch nicht, sondern DIE da wollen die Landschaft ändern. Und damit auch noch Geld verdienen.“ Ich frage mich, was daran anstößig ist.
    Hier kommt doch ein riesiges Ego der Leute zum Vorschein: „Wenn da schon Lkw fahren, dann nicht vor meiner Haustür… Und bitteschön: Es sollen Arbeitsplätze geschaffen werden – aber dann doch nicht in Sichtweite meines Hauses…“
    Ich wünschte, manche Leute würden sich mal FÜR etwas engagieren statt ständig GEGEN etwas zu kämpfen, was mit dem Nimby-Effekt zu tun hat.

    • Ganz einfach, man will sich keinen Betrieb aufdrücken lassen, der Arbeitsplätze auf Kosten der Gesundheit der ganzen umliegenden Bevölkerung schafft. Gerade auf der Kaiserbaracke lief über Jahre das selbe Spektakel, während man zu extreme Dioxin-Werte in den Abgasen fest gestellt hat.
      Wenn man Befürworter von Arbeitsplätzen ist, dann gibt es noch genug Möglichkeiten dazu. Der Standort ist aber für solch eine Anlage gar nicht geeignet.

  3. Die gesamte Argumentation (vielleicht bis auf das Transport Problem) der IG ist allgemeiner bla bla. Einfach nur „wir wollen das nicht“.
    Der Betrieb liegt in einer Industriezone. Es ist eine Holzverbrennungsanlage geplant und keine Müllverbrennung. Gleicher Kappes auf Kaiserbaracke, Asphaltwerk stinkt, an einer Halle sind die Lampen zu hell usw…
    Jeder will geteerte Strassen, aber kein Asphaltwerk,
    Jeder will Strom, aber keine Atomanlagen, keine Windräder, keine Biogasanlagen
    Jeder will „saubere Luft“, keiner verzichtet auf’s Auto
    Das kann man beliebig fortsetzen
    Erst wenn die produzierenden Betriebe zu und oder weg sind werden die „Möchtegern Heilsbringer“ verstehen das mit Papierwälzer auf Bürostuhl das System nicht zu finanzieren ist und darüber hinaus diese dann auch nicht mehr gebraucht werden.
    Verschiedene sollten mal ab u zu die Eifelgemeinden oder DG verlassen und sich Städte und Industrien westlich ansehen, dann könnten sie sich ein Bild davon machen was jeden Tag so an „Luft u Zeugs“ hier ankommt…..
    Verschiedene glauben wohl das der Müll den sie jeden Tag produzieren sich einfach „in Luft auflöst“

    • Das einzige was hier „blabla“ ist, ist Ihre Argumentation.
      Keine Müllverbrennungsanlage.. wie was? Musste schon fast lachen, als ich das gelesen habe.
      Für mich sind lackierte und im allgemeinen behandelte Hölzer Industrieabfall und kein Brennholz, oder glauben Sie etwa an den Weihnachtsmann? Als würde man urplötzlich Bäume fällen um an diese Energie ran zu kommen.

      Extrem überhöhte Grenzwerte von Dioxinen und Furanen sprechen leider nicht dafür, dass es sich um normales Holz auf der Kaiserbaracke handelte.

      Aber ja, Hauptsache argumentieren, aber von nichts etwas verstanden zu haben. Hier geht es um Gewinnmaximierung, und sonst nichts. Auf der Kaiserbaracke hat man letztendlich bei Renogen Filteranlagen aufbauen müssen. Wie hoch war unterdessen der Schaden in all den Jahren + Wertverlust vom Eigentum?

      Es geht im weitesten Sinne darum, dass die Belastung für die Bevölkerung erheblich sein wird, aber der Standort schon jetzt bekannter weise für den Transport usw. unzureichend ist. Das einzige, was man hier sagen könnte ist, dass die Anwohner selbst Schuld sind, da überall Häuser bis in die Industriezone gebaut worden sind.

      Ja, Arbeitsplätze schaffen um jeden Preis (in einer ohnehin wirtschaftsstarken Region) und dadurch Anwohner vergiften und beklauen. Tja, dann sollte ich wohl doch besser in die Stadt ziehen, hier könnte die Luft tatsächlich noch etwas frischer sein. War das der Grund für die Polemik oder Ihr Anraten, man soll sich von landschaftlicher Gestaltung abwenden? Ja, ziehen wir in die Stadt, isso!

      • Sie sollten besser mal lesen was geschrieben steht.
        Ich habe die Verbrennungsanlage auf Kaiserbaracke weder erwähnt noch mich dazu geäußert was verbrannt wird
        Da sie effektiv keine Ahnung haben, sollten sie sich vielleicht erst mal in Betrieben informieren oder dort Arbeiten bevor sie anderen unterstellen „keine Ahnung“ zu haben.
        Wie viele Analgen kennen sie denn (also nicht nur mal von der Straße gesehen haben) ?
        ziehen sie besser heute als morgen in die Stadt,…

        • Natürlich nicht. Sie meinten das Asphaltwerk, aber ich gehe auf die Verbrennungsanlage ein, da es sich genau hier um dieses Thema handelt.
          Aber das kann man getrost verschweigen, wenn man die Kaiserbaracke anspricht aber nicht erwähnt, was überhaupt bemängelt worden ist, braucht man erst gar nicht an zu fangen.
          Die Anwohner haben Angst, dass es sich genauso abspielt wie auf der Kaiserbaracke, weil es in der Realität oft so ist. Die Schadstoffe wurden auf der Kaiserbaracke nachgemessen und dort bestätigt und waren Grund für eine neue Auflage.
          Und wieder ein absolutes Null, was Ihre Argumentation betrifft. Dem Anderen vorwerfen, er wüsste nichts und hätte nichts verstanden, aber nicht einmal argumentieren und sagen warum, aber selbst keine Infos bringen. Machen Sie sich nicht lächerlich.

          • Hier geht es nicht nur um die Umwelt,sondern hier haben verschiedene Leute eine private Fede mit Haas. ( Unteranderem diverse Leute,die sich hier richtig stark machen.) In den 60 Jahren ist diese Ecke als Industrie ausgewiesen worden und nun darf wieder nichts gemacht werden.Wie schon mal beschrieben,alle wollen was,aber keiner darf was machen.Klar,es sollen und müssen Richtlinien eingehalten werden.Aber,wie schon gesagt,hier gehts nicht nur um die Umwelt,sondern um Reibereien zwischen verschiedenen Leuten und Haas.

  4. Hurra die Welt geht KIZ

    Stellt euch vor es gibt Frieden aber alle sind im Krieg…
    gegen die Natur.

    Menschen können garnicht anders… obwohl sie Denken dürfen im Gegensatz zu Tieren.
    Die meisten Menschen machen sich des Denkens nicht Bewusst und tun so als wären sie Tiere…
    ABER sagt man ihnen, sie können sich bewusst entscheiden für oder gegen die Natur, wählen sie IMMER für Wohlstand und Leid. ISSO

    • Sehr gut,so ist es nämlich.Hier sind einige Leute,die eine private Fede mit Haas haben und diese nun auf diesem Wege austragen können.Die Leute,die hier nicht namentlich genannt sind,werden wissen,wer gemeint ist.Wie gesagt,die sollen mal vor ihrer Türe kehren und nicht Wasser predigen und selber Wein saufen.

  5. Mecky Br.

    Der gute Herr Balter sollte erst mal vor seiner Geschäftstüre in Hergersberg/Losheim kehren.
    Es gibt genug was täglich auch dort mit Lkw’s geliefert wird.
    Zu den Übrigen der IG,wenn ich als Fremder in ein Indystriegebiet baue,muß ich mit Lärm und Lkw’s rechnen.
    Ihr währt doch wohl mal besser in euren Stadtappartments geblieben.
    Wir brauchen euch nicht hier.

    • Zinkejupp

      mecky.
      Hab keine Sympathien mit dieser selbsternannten Bürgerkontrolle. Aber dieser Hacker, oder was auch immer, ist ziemlich laut.
      Ok, in einer sehr stillen Umgebung werden Geräusche besonders hörbar..
      Wie wärs denn mit Nachtruhe von 22.30 bis 5.30 Uhr? Könnten die Betreiber damit leben?

  6. Zinkejupp

    Der ärgste Umweltverschmutzer des Industriegebietes Merscheid ist der Containerpark von Idelux. Von dort aus fliegen Plastikteile , Styropor und Papier, getragen vom Wind, kilometerweit und sammeln sich unten im Tal, im Natura 2000 Gebiet.
    Es wäre schön,wenn beim jährlichen Müllsammeln die Vertreter der IG “ Bürgerkontrolle Oberes Ourtal“ dabei wären anstatt sich eine Museumslandschaft zu wünschen.

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