Gesellschaft

Bürgerinitiative Kaiserbaracke: „Renogen ist eine Dioxinschleuder“

Das Biomasse-Heizkraftwerk von Renogen auf Kaiserbaracke.

Die Bürgerinitiative Kaiserbaracke fühlt sich in ihren Ansichten über das Biomasse-Heizkraftwerk Renogen bestätigt: Laut einem Bericht für Abgasmessungen wurden die Grenzwerte für diverse Schadstoffe deutlich überschritten. Die Gemeinde Amel will nun ein Eilverfahren gegen Renogen anstrengen.

Das Unternehmen Renogen wurde von der wallonischen Behörde für Luft und Klima (AWAC) im Spätherbst des vergangenen Jahres aufgefordert, die Luftqualität prüfen zu lassen.

Am 16. Dezember 2014 hat das unabhängige Institut TAUW Luftraummessungen am Standort Renogen auf der Industriezone Kaiserbaracke durchgeführt. Die Ergebnisse sind alarmierend: die Grenzwerte für Dioxine, Furane und Chlorwasserstoff wurden sieben bis acht Mal überschritten.

Die Firma Renogen auf Kaiserbaracke.

Die Firma Renogen auf Kaiserbaracke.

Die Gemeinde Amel will nun ein Eilverfahren beim Gericht Erster Instanz gegen Renogen anstrengen.

Die Bürgerinitiative Kaiserbaracke hat schon seit Jahren auf das Verbrennen von Plastikrückständen hingewiesen. „Dass Renogen nicht anderes als eine getarnte Müllverbrennungsanlage ist, wussten wir. Doch jetzt haben wir es schwarz auf weiß, dass Renogen sogar eine Dioxinschleuder ist“, sagte BIK-Präsident Gerhard Mertes.

Die BIK fordert die wallonischen Behörden auf, dass die Globalgenehmigung für das Biomasseheizkraftwerk Renogen unmittelbar entzogen wird. Darüber hinaus müsse die Auszahlung grüner Zertifikate gestoppt werden.

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Die Gemeinde Amel will nun ein Eilverfahren beim Gericht Erster Instanz gegen Renogen erwirken.

„Es kann nicht sein, dass Renogen für ihr grobes Vergehen auch noch grüne Zertifikate erhält“, erklärte Gerhard Mertes: „Zudem möchten wir bereits gesundheitsgeschädigte Einwohner, Mitarbeiter von Renogen und alle Arbeiterinnen und Arbeiter der Industrie- und Gewerbezone, sowie Anrainer dazu aufrufen, sich bei der Bürgerinitiative, der Gemeinde Amel oder der Polizei ‚prophylaktisch‘ zu melden. Auch bitten wir die Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit in Bezug auf eventuelle Rückstände in Gärten und auf Obstbäumen.“

25 Antworten auf “Bürgerinitiative Kaiserbaracke: „Renogen ist eine Dioxinschleuder“”

  1. Super, dass es noch Menschen gibt, die sich nicht alles gefallen lassen. Wünsche der Bürgerinitiative und der Gemeinde Amel weiterhin viel Mut. So ein Biomasseheizkraftwerk vor der Haustür ist viel gesundheitsgefährdender als beispielsweise drei Windräder wie in Walhorn.

  2. An die Damen und Herren des Gemeinderates Amel.

    Die heutigen Ergebnisse waren doch bei der Vergabe der Baugenehmigung zum grossen Teil ersichtlich.
    Warum wurden diese Genehmigungen erteilt ?
    Anreihner ähnlicher Anlagen hatten immer wieder auf diese Probleme hingewiesen.
    Es ist nie zu spät.
    Wir wünschen uns doch alle,bei ähnlichen Anfragen an irgendeine Gemeinde sich bei Fachleuten zu erkundigen
    und nicht den gleichen Fehler,wie die Gemeinderat Amel es in der Vergangenheit getan hat.
    Wir haben noch sauber Luft in der Eifel.
    Hoffen wir das dies so bleibt und die Gemeindeverantwortlichen Rückgrat zeigen !!

  3. Standpunkt

    @ Super : genau!!

    ich wünschte der Gemeinde und besonders der Bürgerinitiative auch die Unterstützung der DG. Wenn man sich über Schilder in der Dg aufregt , dann könnte man auch hier mal ein Machtwort reden auch wenn das nicht in ihrem Kompetenzbereich liegt.

    Wer kontrolliert überrhaupt solche Firmen….werden die überhaupt kontrolliert?

    Tolle Arbeit von der Bürgerinitiative die viele Hürden auf sich genommen hat.

  4. Der Heimatschützer

    Leider ist bei Delhez bois noch eine viel grössere Dreckschleuder in Planung. Jahrelang hat die Bürgerinitiative das Ameler BSK darauf hingewiesen und wurde von Gemeinderatsmitglieder vertröstet, dass was nicht riecht auch nicht schädlich ist.

  5. Werner Meyer

    Gerne erinnere ich mich an unseren erfolgreichen Widerstand mit der BI „A.M.E.L.-nein“. Das Atommüll-Endlager in Ommerscheid war vom Tisch. Viele Jahre früher feierten wir schon mal einen Teilerfolg durch die Aktion „Baum ab, nein danke!“ zum Schutz von Straßenbäumen in der Eifel. Man darf, soll, muss sich besonders als belgisch-wallonischer Bürger gegen unlautere Politik wehren, siehe N626-Knüppeldamm! Es tut sich ENDLICH was! Der BI „Kaiserbaraque“ und dem Ameler Gemeinderat wünsche ich viel Erfolg beim Erreichen ihrer Ziele zum Schutz aller Bürger und Anlieger!

  6. die wahrheit

    Die Grünen wollten „grünen Strom“, da haben sie ihn. Die Bauern werden im Ourtal und anderswo mit Natura2000 kujoniert und da duldet man alles. Andere Leute werden zur Verantwortung gezogen, wenn sie mal ein Feuerchen machen und hier? Wie lange werden wir noch verarscht. Jetzt ist SCHLUSS. Wie lange müssen wir uns noch die CO2 LÜgen anhören. Wie lange müssen wir noch eine Vignette besorgen, um in eine Stadt zu fahren, alles Blödsinn. Leute lasst euch nicht mehr verarschen.

  7. vor ca.20 Jahren gab es schon Möglichkeiten wenn chemische Produkte verbrannt werden mussten, deren Verwendung nicht unbedingt gesetzeskonform waren, dem Verbrennungsofen ein Produkt beizufügen, das den Kaminrauch hell -sprich unverdächtig werden ließ

  8. Mir klingen noch heute die Worte eines
    Onkologen aus der Lütticher Gegend in die Ohren, der erstaunt war über die relativ hohe Anzahl an Krebs erkrankter Personen aus den „cantons de l’Est“, wie er sich damals ausdrückte. Von wegen „gesunde, heile Welt“ in unserer Eifel! Was Betriebe wie Renogen an Schadstoffen auf die Menschen „niederprasseln“ lässt (im wahrsten Sinne des Wortes)ist alles andere als förderlich für die Gesundheit der Bürger und dient eher der (zusätzlichen) Anhebung
    von Krebserkrankungen und/oder sonstiger ernsthafter Erkrankungen.
    Es ist mehr als sinnvoll, dagegen anzugehen. Auf die Behörden und vor allem auf die Politker der WR ist hier bestimmt kein Verlass. Ich glaube kaum, dass die sich Sorgen um die Gesundheit
    der Eifeler BürgerInnen machen.

    • Als skrupelloser Unternehmer würde ich meine Drecksschleuder auch in einer Gegend ansiedeln mit geringer Bevölkerungsdichte. Der zu erwartende Widerstand wird dann auch als entsprechend gering eingeschätzt.

      Ich zolle der BI Kaiserbaracke meinen Respekt !

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