Notizen

Büllingen: Unmut über angebliche Missstände bei der Trinkwasserversorgung

Blick auf den Ortskern von Büllingen. Foto: OD

Wenn man der Büllinger Opposition Glauben schenkt, herrscht in der Gemeinde Unmut über Missstände bei der Wasserversorgung. „Anstatt sich als faktisch schuldenfreie Gemeinde zu präsentieren, wäre die Gemeinde Büllingen gut beraten, umgehend die nötigen Finanzmittel aufzuwenden für die Realisierung der dringenden Investitionen im Bereich Wasserversorgung“, so der Fraktionssprecher der Freien Bürgerliste Büllingen (FBB), Rainer Stoffels.

In einer Pressemitteilung erinnert die FBB an ein „Informationsblatt“ der Gemeinde Büllingen von April 2014, in dem der Vertrag mit dem Wasserzweckverband Oleftal zum Ankauf von Trinkwasser als das Beste, was ein Bürgermeister hier je unterzeichnet habe, angepriesen worden sei. Nun sei man für Jahrzehnte gegen drohende Trockenheit gewappnet, heiße es dort; es entstünden keine großen Investitionskosten wie in den Nachbargemeinden, und der „Deal“ würde den Wasserpreis verbilligen.

Die Wassermenge, die Büllingen aus der Oleftalsperre (Bild) einkauft, wurde von 175 Mio. Liter/Jahr um 44 Mio. Liter/Jahr erhöht. Foto: Wikipedia

Die Wassermenge, die Büllingen aus der Oleftalsperre (Bild) einkauft, wurde von 175 Mio. Liter/Jahr um 44 Mio. Liter/Jahr erhöht. Foto: Wikipedia

Die Oppositionsfraktion im Büllinger Gemeinderat stelle heute jedoch fest, dass sich die geschürten Erwartungen absolut nicht bewahrheitet hätten. Denn inzwischen sei auf allen Ebenen das Gegenteil eingetreten.

1. Im Juli 2015 beschloss der Gemeinderat eine Erhöhung der eingekauften Wassermenge aus der Oleftalsperre (175 Mio. Liter/Jahr) um ¼, d.h. um 44 Mio. Liter/Jahr. Die FBB stimmte gegen diese Erhöhung, da Büllingen hierdurch mehr und mehr in eine Abhängigkeit gerät und eigene Kapazitäten aufgrund fehlender Investitionen nicht ausgeschöpft werden.

2. Zudem musste Büllingen, obschon zu Belgiens Spitzenreitern bezüglich Wald- und Wasserreichtum gehörend, als eine der wenigen Gemeinden des Landes eine Polizeinotverordnung verabschieden, die den regulären Wasserverbrauch in den Sommermonaten einschränkt, um einen Zusammenbruch der Wasserversorgung zu vermeiden.

3. Außerdem wird der Wasserpreis um 0,20 €/m³ angehoben: von 1,76 auf 1,96 €/m³. Berücksichtigt man, dass der seit 2014 geltende Wasserpreis im Vergleich zu den strikten Kosten der Trinkwasserversorgung um 0,15 €/m³ überteuert ist, beläuft sich die nun beschlossene Erhöhung sogar auf 0,35 €/m³.

Der Büllinger Bürgermeister Friedhelm Wirtz. Foto: OD

Der Büllinger Bürgermeister Friedhelm Wirtz. Foto: OD

„Die Lösung des Problems der Wasserversorgung darf auf keinen Fall auf die lange Bank geschoben werden. Die dringenden Maßnahmen zur Optimierung der Quellen und zur Reduzierung der bakteriologischen Beeinflussung sind integraler Bestandteil des Wasserversorgungskonzeptes. Dessen Ziel ist es ja, die Produktion von eigenem qualitativ hochstehendem Quellwasser zu erhöhen und die Abhängigkeit vom Wasser aus der Oleftalsperre zu vermindern“, so Rainer Stoffels: „Das Kollegium ist von diesem Konzept abgerückt und hat entgegen der Empfehlungen die dringenden Maßnahmen nicht umgesetzt. Dies hat die FBB im Gemeinderat ausdrücklich missbilligt.“

Die durch den Gemeinderat geboxte Dringlichkeitsmaßnahme (zusätzlicher Einkauf von 44 Mio. Litern/Jahr) führt laut FBB zu Mehrkosten von 35.000 €. Stattdessen hätte die Gemeinde 1.000.000 Euro in das Wasserversorgungssystem investieren können, ohne die Bürger mehr zu belasten, weil derlei Investitionen auf 30 Jahre abgeschrieben werden könnten. (cre)

4 Antworten auf “Büllingen: Unmut über angebliche Missstände bei der Trinkwasserversorgung”

  1. Graf Mottes

    Kann Herrn Stoffels nur Recht geben,wenn der Buergermeister sogar den Leuten sagt welche ihn gefragt haben wieso der Ravel von Bullingen bis zur Grenze nicht geteert ist und Er ihnen dann antwortet das das Geld fuer zu teeren in den Unterhalt der Wasserleitungen gesteckt wurde

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