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FC Brügge dreht das Spiel in Antwerpen nach 0:1 zur Pause, gewinnt 3:1 und ist zum 18. Mal Landesmeister

15.05.2022, Belgien, Antwerpen: Kapitän Hans Vanaken (2.v.l) und Trainer Alfred Schreuder (M) feiern ausgelassen. Der FC Brügge ist zum dritten Mal in Serie Landesmeister. Foto: Kristof Van Accom/BELGA/dpa

Der FC Brügge ist nach einem 3:1-Sieg auswärts beim RFC Antwerp vorzeitig belgischer Fußballmeister. Es ist für „Blauw en Zwart“ der dritte Titel in Folge, der fünfte in den letzten sieben Jahren und der 18. insgesamt.

Die Mannschaft um Kapitän Hans Vanaken wusste schon vor dem Anpfiff des Spiels im Antwerpener Bosuilstadion, dass ein Sieg genügen würde, um sich die Meisterschaft zu sichern, unabhängig vom Ausgang des Brüsseler Derbys zwischen dem RSC Anderlecht und Union St. Gilloise.

Eine Halbzeit hatte es danach ausgesehen, dass die Brügger am Sonntag zumindest den Ausgang der Partie zwischen Anderlecht und Union würden abwarten müssen, um die Sektkorken knallen zu lassen, wenn nicht sogar den letzten Spieltag der Champions Playoffs in einer Woche. Denn Michael Frey hatte den „Great Old“ in der 19. Minute in Führung gebracht. 1:0 war auch der Pausenstand.

15.05.2022, Belgien, Antwerpen: Hans Vanaken (M) und Charles De Ketelaere (r) vom FC Brügge jubeln. Der FC Brügge ist zum dritten Mal in Serie belgischer Fußballmeister. Foto: Tom Goyvaerts/BELGA/dpa

Nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel drehte Brügge das Spiel. Ein unnötig vom Antwerpener Abdoulaye Seck verursachter Foulelfmeter wurde durch Vanaken verwandelt, 1:1.

Das gab dem Spiel eine Wende. In der 64. Minute brachte Jack Hendry „Blauw en Zwart“ 1:2 in Führung, bevor Sargis Adamyan auf 1:3 erhöhte.

Im Derby zwischen Anderlecht und Union ging es somit nur noch um die Plätze 2 oder 3. Union St. Gilloise, das zeitweise 12 Punkte Vorsprung auf Brügge hatte, gewann 2:0 und sicherte sich damit den zweiten Platz, ist also Vizemeister, und nimmt an der Qualifikation für die Champions League teil. Anderlecht ist Dritter.

Für Brügge ist es der erste Titel-Hattrick seit 1978 und der glorreichen Ära unter dem österreichischen Erfolgstrainer Ernst Happel, wobei das damalige Niveau des belgischen Vereinsfußballs, der in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre zur europäischen Spitze gehörte, deutlich höher war als heute.

Charles De Ketelaere vom FC Brügge: Mit den Einnahmen aus dem Verkauf des „Golden Boy“ wird der FC Brügge wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren den belgischen Fußball dominieren. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Dass Union St. Gilloise nach einer grandiosen Saison letztlich doch nicht Landesmeister geworden ist, dürfte die Diskussionen über Sinn oder Unsinn der Playoffs in der Jupiler Pro League neu anheizen.

Trainer Alfred Schreuder verabschiedet sich mit dem Gewinn der Meisterschaft aus Brügge. Der Niederländer wird mit der neuen Saison Cheftrainer von Ajax Amsterdam. Folglich muss sich der nunmehr 18-malige belgische Landesmeister nur ein halbes Jahr nach dem Abschied des zu AS Monaco abgewanderten Philippe Clement wieder nach einem neuen Coach umschauen.

Geld ist genug da, um auch einen Toptrainer bezahlen zu können, zumal mit dem Verkauf von „Golden Boy“ Charles De Ketelaere, der mit dem Premier-League-Club Leicester City in Verbindung gebracht wird, erneut sehr viel Geld in die ohnehin schon gut gefüllten Brügger Kassen fließen wird. (cre)

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