Nach dem 1:1 zum Auftakt der Gruppenphase der Champions League gegen die Superstars von Paris Saint-Germain hat der FC Brügge auch im zweiten Spiel positiv überrascht. Der belgische Meister besiegte am Dienstag den deutschen Vizemeister RB Leipzig 2:1.
Der FC Brügge hat RB Leipzig auf den harten Boden der Tatsachen in der Champions League geholt. Das Team von Trainer Jesse Marsch kassierte am Dienstagabend vor 23.500 Zuschauern in der Red Bull Arena trotz einer frühen Führung eine 1:2 (1:2)-Niederlage gegen den belgischen Meister und muss sich als derzeit punktloser Letzter in der Hammer-Gruppe A neue Ziele in der Königsklasse stecken.
Die Leipziger Führung von Christopher Nkunku (5.) drehten Hans Vanaken (22.) und Mats Rits (41.) zugunsten der Belgier, die den Leipzigern drei Tage nach deren 6:0-Fußballdemonstration gegen Hertha BSC über weite Strecke nicht viel zuließen.
Und das nach einem eigentlichen Traumstart für RB. Nicht mal fünf Minuten waren gespielt, da lag der Ball im Tornetz der Belgier. Ein nicht sonderlich gelungener Abschlag von Brügges Keeper Simon Mignolet leitete einen Blitz-Konter der Leipziger ein. Von Dominik Szoboszlai, den Trainer Jesse Marsch für den gesperrten Angeliño auf die linken Außenbahn beordert hatte, ging es rasant über Emil Forsberg in die Spitze auf Nkunku.
Der 23-Jährige, ausgebildet beim kommenden Gruppengegner Paris Saint-Germain und schon zweifacher Torschütze zuletzt beim Torfestival an gleicher Stelle gegen die Berliner, schloss mit einem Schuss aus rund 13 Metern ab. Die Jubel wurde jäh unterbrochen, erst nach dem Videobeweis durften auch die Fans beim ersten Heimspiel mit Zuschauern in der Königsklasse seit März 2020 miteinstimmen.
Doch die RB-Verantwortlichen hatten nicht ohne Grund vor Brügge gewarnt. Beim 1:1 zum Auftakt gegen das Superstar-Ensemble von PSG waren die Belgier von den Franzosen nach einer Viertelstunde ins Hintertreffen geraten, nach nicht mal einer weitere Viertelstunde hatte Brügge aber ausgeglichen.
Fast dasselbe passierte in Leipzig. Nachdem Peter Gulacsi im RB-Tor schon einige Male klasse pariert hatte, blieb der RB-Kapitän gegen den Brügge-Kapitän Vanaken – genau der hatte auch schon das Tor gegen Paris erzielt – nach einem Rückpass von der Grundlinie durch Charles De Ketelaere machtlos. Allerdings herrschte auch nach diesem Treffer erst nach dem Videobeweis Klarheit.
Marsch gefiel das alles gar nicht. Der US-Amerikaner haderte an der Seitenlinie und diskutierte mit seinen Assistenten. Denn weiterhin war es der belgische Meister, der für Gefahr sorgte, dem deutschen Vizemeister blieben nur Entlastungsangriffe ohne große Wirkung.
Im Spielaufbau ging nicht viel bei RB, Hilflosigkeit machte sich breit, mit ihrer griffig-aggressiven Spielweise erkämpften sich die Gäste im Mittelfeld die Kontrolle und kamen alles andere als unverdient zur Führung. Weiß-Roter Massenauflauf im eigenen Strafraum, aber Rits konnte unbehelligt aus kurzer Distanz den Ball ins Tor schieben. Hängende Köpfe, schlaffe Schultern bei den RB-Spielern, Party im Block der Brügge-Fans.
Marsch handelte, brachte Amadou Haidara und Josko Gvardiol zur zweiten Halbzeit. Die Mannschaft handelte auch, versuchte zumindest deutlich energischer als im ersten Abschnitt, die Kontrolle über das Spiel zurückzugewinnen. Marsch deutete von der Seite an, mehr zu rotieren gegen die Gäste, die wie sonst auch immer wieder das Duell Mann-gegen-Mann suchten. Aber auch ohne Wirkung, also brachte Marsch zudem Neuzugang Andre Silva nach nicht mal einer Stunde.
Mehr Ballbesitz, aber immer noch wenig Effektivität – Leipzig tat sich weiter schwer gegen die stets gefährlichen Belgier, denen nach rund 70 Minuten ein Treffer wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung nicht anerkannt worden war. Klarer war für viele indes die Szene in der 78. Minute, als Mignolet Nkunku mit viel Körpereinsatz im Strafraum stoppte – es aber keinen Elfmeter gab. Regelkonform und glänzend verhinderte Mignolet dann noch in der 89. Minute den Ausgleichstreffer durch Silva. Nach dem 3:6 gegen Manchester City war die nächste Niederlage für RB besiegelt. (dpa)
Alle Ergebnisse von Dienstag in der Champions League:
⏰ RESULTS ⏰
🤯 Sheriff stun Madrid, Messi inspires Paris, Liverpool win in style…
🤔 Performance of the night?#UCL
— UEFA Champions League (@ChampionsLeague) September 28, 2021
Kompliment Brügge !! Ihr habt gestern gezeigt das auch in der ersten belgischen Liga guter Fussball gespielt wird auch wenn die Bundesligafans aus unserer Gegend das anders sehen…….
Siehste geht doch. Alles ist möglich. Das sind Highlights für jeden Fussballer. Und so kommen solche Resultate zustande. Spiele wie gegen Eupen sind dann nur lässtige Pflichtaufgaben.. Siehe Real Madrid.
Oh! Spiel Eupen gegen Real. Wann dann komme ich auch gucken😁
KAS Eupen gegen Real Madrid, das wäre doch mal ein Knaller am Kehrweg.
Wie gestern jeder sehen konnte, kann selbst Real Madrid zuhause gegen einen vermeindlichen Zwerg aus Moldawien eine Niederlage einstecken.
Aber am Ende werden dann trotzdem wieder die Giganten unter sich sein.
Selbst die geschlossene Superlige ist noch lange nicht endgültig beerdigt, denn dafür sehen die Herren Investoren zuviel Geld in so einer Liga, denn der kleine Fan läßt sich das Geld zu einfach vom Grosskapital aus der Tasche ziehen.
Mal wieder ein einfallslos kopierter dpa Artikel, der das Spiel nur aus deutscher Sicht betrachtet…
Ich finde den Bericht ausgewogen. Klar, er wurde aus deutscher Sicht geschrieben. Wenn man ihn aus belgischer Sicht lesen will, muss man die Artikel von der belgischen Presse lesen. La Dernière Heure zum Beispiel berichtet überschwänglich vom Sieg, was die Deutschen sicherlich als Übertreibung werten würden.
@Panda46: Der dpa-Bericht ist nicht einmal der Originaltext von dpa, der noch viel stärker auf Leipzig zugeschnitten war. Wie auch zum Beispiel im Radsport so üblich, wo dpa zunächst über Politt, Degenkolb oder Schachmann berichtet, bevor der Sieger des Rennens erwähnt wird, haben wir auch diesen Bericht von dpa nach dem Spiel etwas „eingebelgischt“, wenn man das so nennen kann. Ehrlich gesagt bin ich auch froh, wenn dpa so ausführlich über ein Spiel mit belgischer Beteiligung schreibt, denn das macht mir die Aufgabe schon einfacher. Dann braucht man auch nicht 90 Minuten non-stop Leipzig-Brügge zu schauen, sondern kann auf Proximus-TV das „Multilive“ (in Deutschland nennt man das „Konferenz“ oder „Konferenzschaltung“) mit allen Spielen (Leipzig-Brügge inklusive) genießen mit zum Teil hervorragenden Analysen der Experten im Studio. Gruß
Eingebelgischt war das richtige Wort, und deshalb kam mir der Bericht aus recht ausgewogen vor.
Egal wer was schreibt. Das Resultat steht und ist verdient. Noch so eine Leistung gegen City und dann ist die Überraschung perfekt