In der belgischen Pro League ist das Titelrennen wider Erwarten noch einmal spannend geworden. Trotzdem kann der FC Brügge, der die ganze Saison die erste Liga dominiert hat, schon an diesem Sonntag den Sack zumachen und zum 15. Mal in seiner Vereinsgeschichte belgischer Meister werden.
Mindestens ein Unentschieden bräuchte „blauw en zwart“ heute in Sclessin gegen Standard Lüttich. Leichter gesagt als getan, denn die „Rouches“, die am Himmelfahrtstag sogar beim Titelverteidiger RSC Anderlecht gewonnen haben, sind die beste Mannschaft dieser Playoffs I.
Nicht WER, sondern WANN
Schon vor etlichen Wochen stellte sich nicht mehr die Frage, WER Meister würde, weil die Brügger der Konkurrenz frühzeitig davonzueilen schienen. Vielmehr wurde nur noch gerätselt, WANN die Mannschaft von Trainer Ivan Leko den Titel unter Dach und Fach bringen würde.
Es wurde dann doch noch einmal spannend, weil Brügge im Kalenderjahr 2018 längst nicht mehr so dominant war wie noch vor der Jahreswende, vor allem auswärts. Kürzlich kassierte Brügge gegen Anderlecht sogar die erste Heimpleite nach 49 Heimpartien ohne Niederlage.
Der Sieg von Ruud Vormer & Co. in Charleroi am Himmelfahrtstag hat indes „blauw en zwart“ in die Erfolgsspur zurückgebracht. Jetzt hat der 14-malige Landesmeister wieder beste Titelchancen.
Sollte Brügge jedoch heute, wo alle drei Begegnungen der Playoffs I gleichzeitig um 18 Uhr stattfinden, in Sclessin verlieren, würde die Entscheidung erst am letzten Spieltag in einer Woche fallen, wenn Brügge in einer weiteren Auflage der „Schlacht von Flandern“ AA Gent empfängt und Standard Lüttich im wallonischen Derby beim SC Charleroi antritt.
Anderlecht hofft auf Platz 2
Der RSC Anderlecht, der heute bei AA Gent spielt und am Pfingstsonntag, 20. Mai, den RC Genk empfängt, hat nur noch theoretische Chancen, den Titel erfolgreich zu verteidigen.
Für den Rekordmeister geht es vor allem darum, den zweiten Platz zurückzuerobern, der noch zur Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League berechtigt. Der Meister nimmt direkt an dieser Gruppenphase teil. Und ab der Saison 2018-2019 wird in der Champions League so viel Geld ausgeschüttet wie nie zuvor. (cre)