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Bronzemedaille für Remco Evenepoel im Zeitfahren zum Auftakt der Rad-WM in Wollongong (Australien)

18.09.2022, Australien, Wollongong: Der Zweitplatzierte Stefan Küng (l-r) aus der Schweiz, der Erstplatzierte Tobias Foss aus Norwegen und der Drittplatzierte Remco Evenepoel aus Belgien auf dem Podium. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

AKTUALISIERT – Eine große Überraschung bei der Rad-WM im Zeitfahren: Der Norweger Tobias Foss holte sich am Sonntag im australischen Wollongong die Goldmedaille in dieser Disziplin. Belgiens Jungstar Remco Evebepoel, der vor einer Woche bei der Spanien-Rundfahrt triumphierte, wurde Dritter.

Unweit des traumhaften Wollongong City Beach saß Tobias Foss im Zielbereich und wusste gar nicht, wie ihm geschah. Egal ob Jahrhunderttalent Remco Evenepoel, Ex-Tour-Dominator Tadej Pogacar oder Weltmeister Filippo Ganna – die Stars der Szene wurden im Einzelzeitfahren bei der Straßenrad-WM in Down Under allesamt von dem recht unbekannten Norweger düpiert.

Der 25-Jährige sorgte mit seinem Parforceritt im australischen Frühling für die wohl größte Sensation seit dem Zeitfahr-Titel von Bert Grabsch 2008.

18.09.2022, Australien, Wollongong: Der Drittplatzierte Remco Evenepoel aus Belgien auf dem Podium. Der Vuelta-Sieger war wohl etwas enttäuscht. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

„Das fühlt sich wie ein Traum an. Ich kann es nicht glauben, es ist so unwirklich. Das muss ich erst einmal realisieren. Mit einer Top-Ten-Platzierung wäre ich schon zufrieden gewesen“, sagte Foss, der für den 34,2 Kilometer langen Parcours 40:02 Minuten benötigte.

Damit war er 2,95 Sekunden schneller als der ewige Zweite Stefan Küng aus der Schweiz. Den dritten Platz belegte der belgische Vuelta-Champion Evenepoel mit einem Rückstand von neun Sekunden.

Ex-Tourchampion Pogacar (Slowenien) und der favorisierte Titelverteidiger Filippo Ganna (Italien) landeten nur auf den Plätzen sechs und sieben. Der Belgier Yves Lampaert wurde Neunter.

Bei der WM in Australien wurden erstmals Medaillen in der U23-Klasse vergeben. Die Fahrerinnen starteten im Rahmen des Frauen-Zeitfahrens, das die Niederländerin Ellen van Dijk in 44:28 Minuten gewann. Für die 35-Jährige war es der dritte Titel nach 2013 und 2021. Die Plätze zwei und drei belegten die Australierin Grace Brown und die Europameisterin Marlen Reusser aus der Schweiz.

16.09.2022, Australien, Wollongong: Remco Evenepoel (r) aus Belgien vom Team Quick-Step Alpha Vinyl und Sven Vanthourenhout, belgischer Nationaltrainer, während einer Trainingseinheit in Wollongong. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Für das Highlight des Tages sorgte aber Foss, den kein Experte auf der Rechnung hatte. Der 25-Jährige aus dem Jumbo-Visma-Team von Tour-Champion Jonas Vingegaard hat bis auf drei Titel bei den norwegischen Meisterschaften international noch kein Rennen gewonnen. Bei der Tour de France stand er gar nicht im Aufgebot und beim Giro d’Italia hatte er den 54. Rang belegt.

„Meine Beine waren richtig gut. Der Kurs war anspruchsvoll. Es war das perfekte Rennen für mich“, sagte Foss, der damit Ganna entthronte. Der Italiener hatte 2020 und 2021 den Titel geholt und wollte eigentlich den nächsten Schritt zum Rekord von Tony Martin und Fabian Cancellara (beide vier Titel) machen.

Der Belgier Wout van Aert, Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France, hatte auf eine Teilnahme am Zeitfahren verzichtet, weil er sich ganz auf das Rennen auf der Straße am kommenden Sonntag konzentrieren möchte, bei dem auch Vuelta-Sieger Evenepoel zu den Favoriten gehört. (dpa/cre)

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