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Bpost liefert nächstes Jahr auch sonntags Pakete aus

Die Paketzustellung wird für die Post immer wichtiger. Foto: Shutterstock

Ab Februar 2021 wird die belgische Post bzw. das Unternehmen Bpost auch sonntags Pakete ausliefern. Nach einem Bericht des VRT-Online-Portals flanderninfo.be einigten sich Firmenleitung und Gewerkschaften auf ein Pilotprojekt für ein Jahr.

Jahrelang hätten sich die Gewerkschaften gegen Sonntagsarbeit gewehrt, inzwischen jedoch ihre Meinung geändert, hieß es. „Die alten Gewerkschafter drehen sich im Grab um, wenn sie hören, dass wir jetzt sonntags Pakete ausliefern“, wurde Jean-Pierre Nyns von der sozialistischen Gewerkschaft zitiert. „Das ist also ein historischer Schritt. Die Welt ist im Wandel. Und ob es uns gefällt oder nicht, der Bedarf, auch sonntags Pakete zuzustellen, besteht.”

24.04.2020, Belgien, Braine-l’Alleud: Philippe (l), König von Belgien, besucht ein Verteilungszentrum von Bpost. Foto: Pool Danny Gys/BELGA/dpa

Das Pilotprojekt soll am 7. Februar 2021 beginnen und ein Jahr lang dauern. Die Sonntagsarbeit sei ausschließlich freiwillig.

Laut flanderninfo.be erhalten die Beschäftigten 150 Prozent ihres Lohnes. Nach einem Jahr werde evaluiert, ob genügend Pakete vorhanden seien und ob ausreichend Personal für die Sonntagsarbeit zur Verfügung stehe.

„Ja, es soll viele Freiwillige geben“, so Nyns: “Das Pilotprojekt stellt 250 zusätzliche Arbeitsplätze dar und könnte schnell bis auf 500 Arbeitsplätze wachsen.”

Bpost betreibt seit zwei Jahren einen begrenzten Paketzustelldienst am Sonntag. Allerdings bereitet bpost die Zustellung nur vor, die Lieferung selbst erfolgt durch unabhängige Lieferanten. (cre)

15 Antworten auf “Bpost liefert nächstes Jahr auch sonntags Pakete aus”

  1. Sind schon so ein etwas komischer Dienstleister. Überhaupt sind da einige welche noch unterm Staat operieren, die gleichen unsern Politikern auf’s Haar. Kein Wunder das es da hapert. Die Politik lässt den Laden laufen wie er läuft. Unter der Staatsflagge ist vieles was nicht klappt, so auch der Wegebau. Seit Jahrzehnten ist da keine Ordnung nur Durcheinander und schlechte Dienstleistungen sind Usus. Jetzt auf einmal werden Sonntags Pakete ausgetragen, als wenn das den Bock fett machen würde? Demnächst werden dann sicher am Sonntag die Strassen geteert? Typisch belgische Iddeeen.

    • Postmeister

      @Leonard: Wenn Sie erlauben, kläre ich Sie kurz auf. Bpost gehört zwar noch zu 51 Prozent dem Staat, arbeitet und wirtschaftet aber seit 30 Jahren autonom. In diesen Jahren wurde das Personal um die Hälfte reduziert. Das führte zu heftigem Arbeitsdruck auf das Personal. Aufgrund der Pandemie kommt es nunmehr zu noch mehr Bestellungen im Internet und noch mehr Druck auf das Personal. Nun stockt Bpost das Personal erzwungenermaßen auf. Aber auch das reicht nicht, weswegen nun auch sonntags Pakete ausgetragen werden, um der Arbeit Herr zu werden. Die Sonntagsarbeit ist freiwillig und besser bezahlt als wochentags.

      • @Postmeister, stimmt zwar dass die Sonntagsarbeit besser entlohnt wird und zeitgleich hält Vater Staat die Hände auf für die Lohnsteuer und all die anderen Sozialabgaben und unterm Strich bleibt da auch nicht so viel mehr vom bruttolohn übrig, ob es sich da lohnt den ehemaligen heiligen Sonntag zu opfern ?

        • Genau hier hätten die 51 % intervenieren müssen. Wenn man den Mittelstand nicht ganz “ kaputt“ machen will muss man die Paketflut eindämmen und das geht am besten mit – einfach so weitermachen wie bisher. Wenn der Empfänger einige Wochen nach Weihnachten seine Ware erhält überlegt es sich zweimal wo er zukünftig seine Einkäufe tätigt.

          • Postmeister

            @A & V: Wenn Bpost die Pakete nicht austrägt, macht es ein anderer Anbieter, von denen es viele gibt. Und was das Kaufen bei Amazon angeht: Der Kunde ist König und kauft da, wo er will. Die kleinen lokalen Läden werden, so fürchte ich, über kurz oder lang verschwinden. Das Einkaufen im Internet ist nicht mehr aufzuhalten, denn es geht schnell, ist einfach und oftmals günstiger als im kleinen Laden um die Ecke.

        • Postmeister

          @Auweia: Wie erwähnt, braucht es keiner zu tun. Ist freiwillig. Ich gehe aber davon aus, dass es sich lohnt. Bpost ist in der Zwickmühle und hat kaum eine andere Wahl, als diese Sonntagsarbeit attraktiv zu machen.

  2. Halbwahrheiten

    Na, dem örtlichen Einzelhandel wird das Herz bluten. bPost leckt den Steuerhinterziehern wie Amazon die Stiefel.
    Die Geil ist Geil Gesellschaft dreht durch. Also Du und Du und Du.

    • Postmeister

      @Halbwahrheiten: Bpost ist gesetzlich verpflichtet, jede Sendung fristgerecht auszutragen. Natürlich ist der Online-Handel schlecht für die lokalen Anbieter. Aber nicht verboten. Deshalb lohnt es sich nicht, darüber zu debattieren.

    • @Halbwahrheiten: Das sehe ich auch so, der örtliche Einzelhandel sollte gestärkt werden. Deshalb ist mein erster Versuch immer, in ein Geschäft zu gehen. Aber leider erlebe ich dort oft, was das Wort „Servicewüste“ bedeutet. Wenn etwas nicht vorrätig ist, heißt es vielfach „Pech gehabt“, es extra zu bestellen lohne sich für den Händler nicht oder es komme vielleicht in vier Wochen nach der nächsten Bestellung. Oder die Ware sei gar nicht mehr erhältlich. In solchen Fällen habe ich keine Hemmungen, online zu kaufen, und siehe da, es wurde mir auf diesem Weg schon Ware geliefert, die es angeblich gar nicht (mehr) gibt. Das sind die Wunder des Alltags…

    • Postmeister

      Die Post ist natürlich verpflichtet, die Post zu seinen Kunden zu bringen. Abholservice, an Tankstellen zum Beispiel, kann nur funktionieren, wenn der Kunde es wünscht. Das wäre besonders effektiv bei Kunden, die über der Woche nicht zuhause sind. Denn Pakete, die der Briefträger nicht los wird, verlangen einen doppelten Arbeitsaufwand.

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