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Champions League: Borussia Dortmund hat keine guten Erinnerungen an FC Brügge – Witsel als „Special Guest“

17.09.2018, Brügge: Spieler von Borussia Dortmund stehen im Jan-Breydel-Stadion zu Beginn ihres Trainings im Kreis. Foto: Bernd Thissen/dpa

Es geht los, die Gruppenphase der Champions League startet heute Abend. Belgien wird in der Vorrunde durch Meister FC Brügge vertreten, der es zum Auftakt mit Bundesligist Borussia Dortmund zu tun bekommt. Beim BVB werden viele Augen auf den belgischen Nationalspieler Axel Witsel gerichtet sein.

Für die Fans von Borussia Dortmund ist der FC Brügge fast schon ein Wunschgegner, denn nur rund 350 km liegen zwischen beiden Städten. Im Europapokal ein Katzensprung.

So können die BVB-Schlachtenbummler an diesem Dienstag schon früh nach Brügge fahren und sich bei herrlichem Wetter in einer der schönsten Städte Belgiens einen angenehmen Tag machen, bevor am Abend um 21 Uhr (live auf Club RTL/Sky) im Jan-Breydel-Stadion Anpfiff ist.

Die Erinnerungen verheißen für die Dortmunder allerdings wenig Gutes. Schließlich scheiterte der Fußball-Bundesligist in bisher zwei Auseinandersetzungen mit dem belgischen Club – jeweils auf spektakuläre Weise.

17.09.2018, Brügge: Spieler vom FC Brügge beim Training. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Selbst ein vermeintlich komfortables 3:0 im Hinspiel der dritten UEFA-Pokal-Runde 1986/87 in Dortmund reichte nicht aus. Im Rückspiel ging die Borussia nach Verlängerung mit 0:5 unter. Das Spiel ging in die Vereinsgeschichte von „Blauw en Zwart“ ein. Star des FC Brügge war damals Jan Ceulemans.

Ungleich folgenschwerer war für den BVB der Knockout gegen Brügge in der Qualifikation zur Champions League 2003-2004. Beide Teams gewannen ihr Heimspiel mit 2:1. In Dortmund kam es schließlich zum Elfmeterschießen, in dem sich der Außenseiter aus Flandern durchsetzte.

Für die finanziell angeschlagenen Dortmunder unter Führung von Präsident Gerd Niebaum begann die schwerste Zeit der Vereinsgeschichte. Denn die ausbleibenden Millioneneinnahmen aus der Königsklasse verschärften die Krise. Nur mit großer Mühe konnte im März 2005 die Insolvenz abgewendet werden.

Dortmund will Fehlstart unbedingt vermeiden

Doch zurück in die Gegenwart. Ein Fehlstart beim belgischen Meister würde die Ambitionen der Dortmunder, in die K.o.-Runde einzuziehen, schon früh gefährden.

„Es sollte uns nicht passieren, dass wir bedingt durch eine Niederlage der Musik gleich wieder hinterherlaufen“, sagte Sebastian Kehl, der neue Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung, dem „Kicker“ mit Blick auf den 1:3-Fehlstart im vergangenen Jahr bei Tottenham Hotspur. Am Ende schied der BVB ohne Sieg schon in der Gruppenphase aus.

17.09.2018, Brügge: Die Spieler von Borussia Dortmund nehmen im Jan-Breydel-Stadion am Training teil. Foto: Bernd Thissen/dpa

Trainer Lucien Favre muss in Brügge auf Torjäger Paco Alcácer und Thomas Delaney verzichten. Vor allem der Ausfall von Delaney wiegt schwer. Schließlich sind solch zweikampfstarke Mittelfeldspieler wie der ehemalige Bremer in solchen Partien gefragt. Neuzugang Alcácer hätte voraussichtlich aufgrund seiner erst kurzen Zeit beim BVB ohnehin nicht in der Startelf gestanden.

Der FC Brügge ist stark in die neue Saison gestartet. Mit 19 von 21 Punkten führt die Mannschaft von Trainer Ivan Leko die Tabelle der Jupiler League an.

Doch international ist die jüngste Bilanz dürftig. Die Belgier haben noch nie die K.-o.-Runde der Champions League erreicht. Bei der letzten Gruppenphasen-Teilnahme gab es gar sechs Niederlagen in Folge. Dennoch warnte Dortmunds Coach Lucien Favre davor, den Gegner zu unterschätzen: „Sie waren Meister in Belgien. Das sagt alles. Wir müssen sehr kompakt spielen, sehr gut verteidigen und intelligent nach vorn spielen.“ Aber sagt das nicht jeder Trainer vor einem wichtigen Spiel?

Ziel der Brügger ist es, in der Gruppe, der auch Atlético Madrid und AS Monaco zu finden sind, zumindest Dritter zu werden, um so in der Europa League überwintern zu können. Und sollte die Mannschaft von Trainer Ivan Leko dieses Ziel verfehlen und Gruppenletzter werden, dann wenigstens nicht wie vor zwei Jahren ohne einen einzigen Punkt… (dpa/cre)

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