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Bombendrohungen gegen Gerichte: Ermittler vermuten rechtsextremen Hintergrund

04.02.2022, Nordrhein-Westfalen, Aachen: Einsatzkräfte stehen vor dem Justizzentrum Aachen. Am Morgen waren die dort ansässigen Gerichte geräumt worden, nachdem eine Bombendrohung eingegangen war. Betroffen waren auch Gerichte in weiteren Städten in Nordrhein-Westfalen. Foto: Ralf Roeger/dpa

Nach Bombendrohungen gegen Gerichtsgebäude in sechs nordrhein-westfälischen Städten, darunter auch Aachen, Anfang Februar gehen die Ermittler von einem rechtsextremen Hintergrund aus.

Der unbekannte Absender nutzte laut einem Bericht an den Innenausschuss des Landtags eine Email-Adresse mit dem Namen des Nationalsozialisten Wilhelm Gustloff.

Der sei „nach seiner Ermordung im Jahr 1936 von der nationalsozialistischen Propaganda als Märtyrer bezeichnet worden“, so das Innenministerium. Die Wegwerf-Adresse sei erst Minuten vor dem Abschicken der Email mit dem Betreff „Bombendrohung“ eingerichtet worden. Trotz mehrfacher Verschlüsselung habe man letztlich eine echte Mail-Adresse gefunden, die auf ein NPD-Mitglied hinweise. Die Ermittlungen dazu liefen aber noch, so der Bericht.

Zu ähnlichen Bombendrohungen gegen Gerichte aus dem Oktober 2021 scheint es keine Verbindung zu geben. Anbieter, Adressaten und Wortlaut seien anders gewesen. Betroffen von der jüngsten Drohung waren das Amts-, Land- und Oberlandesgericht Düsseldorf, die Amtsgerichte Heinsberg, Erkelenz und Viersen, das Amts- und Landgericht Mönchengladbach sowie das Amts- und Landgericht Aachen. (dpa)

14 Antworten auf “Bombendrohungen gegen Gerichte: Ermittler vermuten rechtsextremen Hintergrund”

        • Man sollte sich nur äußern, wenn man Ahnung hat. „Zoll ist es nicht“, ist klar, aber auch Polizei arbeitet nicht bei der Justiz. An der Pforte und im Haus arbeitet für die Justiz eigenes Personal, das nichts mit der Polizei zu tun hat. Es sind schlicht Justizbeschäftigte, vielfach auch Justizbeamte, die zum Beispiel „Justizhauptsekretär“ heißen. Wenn ein Gefangener zu einer Verhandlung vorgeführt wird, geschieht das durch Justizvollzugsbeamte aus den Justizvollzugsanstalten. Das sind auch keine Polizisten, auch wenn sie Uniform tragen. Nur wenn ein frisch Festgenommener aus dem Polizeigewahrsam dem Haftrichter vorgeführt wird, kommt dafür die Polizei ins Haus, ohne aber in einem Beschäftigungsverhältnis zum Gericht zu stehen, genauso wenig wie Rechtsanwälte, Dolmetscher, Referendare, Angeklagte und andere Personengruppen, die Sie dort vielleicht schon einmal gesehen haben. Und „für die Stadt Aachen“ arbeitet kein Mensch im Justizzentrum, allenfalls sehen Sie dort mal einen städtischen Knöllchenschreiber des Ordnungsamts, wenn er in der Gerichtskantine einen Kaffee trinken kommt. Justiz und Polizei sind Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen, nicht der Stadt.

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